Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)
stellen”, sagte er grinsend und klopfte dabei Rurig anerkennend auf die Schulter. “Wir haben übrigens inzwischen ein Vielfaches von dem hinzu verdient, was er uns kostet”, bemerkte er grinsend.
Grugar machte eine kurze Pause, um sich die Kehle anzufeuchten, und fuhr dann mit einem ernsten Gesichtsausdruck fort, als er auf die allgemeine politische Lage zu sprechen kam: “Leider hat sich das sonstige Umfeld weniger erfreulich entwickelt. Es gab in den letzten Monden einige Überfälle von Gesetzlosen im Umland von Mors, die einmal sogar die Wache an den Außenposten überrumpelten und einige Kaufleute in Sichtweite der Stadt ausgeraubt haben. Hierbei hat sich gezeigt, dass die Söldner denen der Bürgermeister die Führung der Bürgerwehr anvertraut hatte, nichts taugen. Diesen Vorfall nahm übrigens der Baron von Niewborg gleich zum Anlass, der Stadt Mors seinen Schutz anzubieten, wenn sie den Status der freien Stadt aufzugeben bereit sei. Aufgrund dieses Vorfalles hat der Stadtverweser beim König vorgesprochen und dieser hat dem Bürgermeister vorerst für ein Jahr zweihundert Soldaten seines dritten Belagerungsregimentes zur Verfügung gestellt, welche die Stadtwache auf Vordermann bringen sollen, und darüber hinaus die Stadt gegen eventuelle Überfälle schützen können. Die Söldner sind wir allerdings dadurch nicht losgeworden, denn sie besitzen für dieses Jahr noch einen Kontrakt. Wir werden sie also noch bis zum Ende des Jahres ertragen müssen.”
Rurig atmete geräuschvoll aus und fragte überrascht: „Besteht denn tatsächlich die Gefahr, dass die Gesetzlosen eine befestigte Stadt angreifen?”Kummervoll legte Grugar sein Gesicht in Falten und antwortete unter bedächtigem zustimmendem Nicken: „Ja, es besteht sehr wohl die Gefahr. Sie haben vor knapp zwei Monaten eine kleine Grenzstadt in der Baronie Kormon überfallen, die Stadtwache erschlagen, die Frauen geschändet und dann die Stadt geplündert. Sie hätten sie wohl auch noch eingeäschert, wäre nicht der Baron von Kormon mit seinen Panzerreitern so schnell herbeigeeilt. Die Banditen haben sich aber nicht zum Kampf gestellt sondern sind über Randgebirge wieder in den großen Wald entwichen. Als der Baron die Stadt erreichte, waren sie alle schon weg. Die Brände, die sie bei ihrem hastigen Aufbruch noch gelegt hatten, konnten schnell gelöscht werden.”Als Grugar geendet hatte, saßen alle eine Weile schweigend am Tisch und sahen nachdenklich in ihre Bierkrüge.„Da haben wir ja mächtig Glück gehabt auf unserem Jagdzug, dass wir keinem begegnet sind”, meinte Ragnor.Menno lächelte und erwiderte: „Der große Wald ist sehr weitläufig. Selbst wenn eine Orkarmee hindurch marschiert, bemerkst du es unter Umständen nicht. Ich mache mir viel mehr Sorgen um Calfors Klamm. Der Zugang ist zwar gut verborgen, aber die beiden ‚Händler‘ haben ihn ja auch gefunden.”Rurig winkte ab. „Ich glaube nicht, dass Calfors Klamm wirklich in Gefahr ist, wenn man es nicht gezielt sucht. Für die Banditen aus dem großen Wald gibt es wirklich reiche Beute nur in Caer.”
Ihr Gespräch wurde durch die Betätigung des Türklopfers unterbrochen. „Das werden die Frauen sein”, sagte Grugar. “Ich werde hinuntergehen und sie hereinlassen.” Bei diesen Worten stand er auf, um hinunterzugehen.Ragnor nahm noch einen schnellen Schluck aus dem Krug und bereitete sich auf sein Wiedersehen mit Ana vor. Er hatte das schöne Ottercape bereits vorsorglich aus dem Gepäck genommen und strich nun nervös über das dichte, seidige Fell. Er hörte, wie Grugar die Tür öffnete und ein paar Worte sprach. Dann hörte er mehrere Jubelschreie und schnelle Schritte auf der Treppe.Die drei Männer erhoben sich von ihren Stühlen und erwarteten die Ankunft der Frauen. Die Tür öffnete sich, und die Frauen betraten den Raum. Sie strahlten alle über das ganze Gesicht, als sie die Männer erblickten.Ana ging auf Ragnor zu, nahm seine Hände, lächelte ihn an und sagte herzlich: „Ich bin glücklich, dass du wieder da bist.”Dieser schlichte Satz berührte den Jungen im Herzen und alle Zweifel, die er hinsichtlich ihrer Gefühle für ihn gehabt haben mochte, wurden hinweggeweht. „Ich habe sehr lange auf diesen Augenblick gewartet”, antwortete er mit etwas belegter Stimme.Ana lächelte, nahm ihn fest in die Arme und gab ihm einen langen Kuss. Dabei befand sich sein ganzer Körper in Aufruhr als sie ihren weichen, geschmeidigen Körper fordernd an ihn
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