Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)
er mit einem zufriedenen Lächeln berichtet hatte, nach dem Frühstück auf den Weg zum Markt. Wie gewohnt trugen sie Kettenhemden, Schwert oder Axt und Dolch. Auf die Helme hatten sie allerdings verzichtet, denn nach der Übernahme der Stadtbewachung durch die Soldaten des Königs rechneten sie mit keinen unliebsamen Zwischenfällen.Als sie den großen Marktplatz erreichten, steuerte Rurig sofort zielsicher durch die bunten Stände und Buden auf das Zelt von Karl dem Schmied zu, denn er beabsichtigte einen Schild für Ragnor zu erwerben.Sie das betraten das Zelt und fanden Karl allein vor. Als er ihrer ansichtig wurde, strahlte er über das ganze Gesicht und rief: „Willkommen, Freunde, ich habe euch schon erwartet!”Er nahm Rurig und Ragnor in seine muskelbepackten Arme und drückte sie kräftig, dass ihnen fast der Atem wegblieb. Menno reichte er die Hand zu einem kräftigen Händedruck und sagte: „Willkommen, Menno, lange her, seit ich dich das letzte Mal gesehen habe.”Menno grinste und antwortete trocken: „Stimmt, es ist wohl schon zwei Jahre her, seit ich das letzte Mal hier war.”Karl wandte sich wieder Ragnor zu und fragte neugierig: „Na, was macht deine Ausbildung? Erzähl mal, was der Ork zu meinen Waffen gesagt hat.”Ragnor lächelte und antwortete schmunzelnd: „Ich denke, ich habe inzwischen eine Menge gelernt und Kamar, so heißt der Ork, war hoch erfreut über deine prächtigen Waffen. Ich soll dir seinen Dank für die vorzügliche Arbeit überbringen.”Karl strahlte vor Stolz über das ganze Gesicht. Sie plauderten noch ein wenig, doch dann gewann der Geschäftssinn des Schmieds die Oberhand und er wandte sich Rurig zu und fragte: „Was kann ich heute für euch tun. Ihr seid doch nicht nur zum Schwatzen hierhergekommen?”Auch, aber nicht hauptsächlich”, antwortete Rurig. “Wir brauchen einen Caerritterschild für den Jungen. Es wird Zeit, dass er einen anständigenSchild bekommt.”„Prächtig, prächtig”, antwortete Karl mit einem breiten Grinsen. „Nehmt bitte da drüben Platz. Ich bringe euch einen Krug helles Bier aus Kaarborg, während ich den passenden Schild für Ragnor heraussuche.” Er wies dabei mit der Hand auf einen kleinen Tisch mit einer niedrigen Sitzbank, welcher neben der langen Ladentheke stand.Die drei setzten sich und einen Moment später brachte der Schmied drei große Krüge mit schäumendem Bier.Rurig griff sich sofort einen davon und nahm einen kräftigen Schluck. „Tatsächlich ein echtes Kaarborger Bier”, sagte er grinsend und schnalzte mit der Zunge. „Es ist lange her, seit ich es zum letzten Mal gekostet habe. Hier in der Gegend braut man ja nur dunkles Bier. Es ist zwar auch nicht schlecht, aber gar nicht zu vergleichen mit diesem hier.”Karl nickte zustimmend, warf noch einmal einen prüfenden Blick auf Ragnors hochgewachsene, kräftige Gestalt, so als ob er für den Schild Maß nehmen wollte und verschwand in seinem Warenlager.Während er dort verweilte, probierte Ragnor das helle Bier. Auch er empfand es als sehr angenehm, es wirkte leichter und frischer als das dunkle Bier, das er bisher immer getrunken hatte. Auch Menno schmeckte es offensichtlich, denn er hatte seinen Krug schon geleert, als Karl nach einigen Minuten mit einem, in eine dunkle Wolldecke eingeschlagenen Schild zurückkehrte.Karl lehnte den Schild an die Theke und packte ihn vorsichtig aus. Rurig pfiff durch die Zähne, als er ihn erblickte. Es war in der Form ein typischer Caerschild, oben oval abgerundet und unten spitz zulaufend. Aber da hörte die Ähnlichkeit dieses Schildes mit den normalen Schilden auch schon auf. Es war vor allem die Farbe, die alle verblüffte. Die gängigen Eisenschilde war normalerweise schwarz oder blauschwarz, dieser hier aber glänzte in einem polierten Kobaltblau und hatte einen verstärkten, kunstvoll gekordelten Rand. Rurig sah Karl fragend an, der verschmitzt grinste, als dieser fragte: „Wie hast du das denn gemacht, so einen Schild habe ich noch nie gesehen?”Karl nahm den Schild auf den Arm und sagte: „Ja, er ist etwas ganz besonderes, nämlich das Ergebnis langjähriger Versuche mit verschiedensten Legierungen. Er besteht nicht nur aus Eisen, sondern ich habe zwei Barren Tamium, das seltsame Metall, das die Orks zum Legieren ihrer Bronzeschwerter verwenden, in das Eisen gemischt. Das gibt nicht nur eine andere Farbe, es hat den Schild auch leichter gemacht, als normale, geschmiedete Eisenschilde. Aber nicht nur, weil Tamium ein
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