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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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hier wirklich nur in Ruhe ein Glas trinken.»
    Der Barmann brachte den Whisky und verschwand. Vince legte einen Zehndollarschein auf die Theke. «Wie heißen Sie?» Vince beugte sich zu Adrianna vor.
    Mit einem abgrundtiefen Seufzer winkte Adrianna den Barmann zu sich. «Was bin ich Ihnen schuldig?»
    Der Barmann schaute auf ihr nahezu volles Glas und hob die Brauen. «Vier Dollar, Ma’am.»
    «Hoppla», sagte Vince. «Warum haben Sie es denn so eilig?»
    Ohne ihn anzuschauen, kramte Adrianna einen Zwanziger aus ihrem Portemonnaie hervor. «Wie ich schon sagte, ich hatte einen langen Tag.»
    «Na, dann ist es doch jetzt Zeit, sich zu entspannen, oder? Bin Spezialist auf dem Gebiet.»
    «Nein, danke.» Adrianna ließ ihre Handtasche zuschnappen.
    «Was haben Sie denn? Ich will doch nur ein wenig plaudern, oder ich lade Sie zum Essen ein. Wie wäre das?»
    «Aber ich möchte weder das eine noch das andere.» Adrianna schob dem Barmann ihren Geldschein zu.
    Vince rutschte von seinem Hocker und machte Anstalten, Adrianna den Weg zu verstellen. «Wenn eine Frau mit so einem Kleid in eine Bar kommt, will sie nicht allein bleiben», meinte er bockig.
    «Vielleicht aber doch», erklang in Adriannas Rücken eine tiefe Stimme. Adrianna fuhr herum. Gage trat dichter an sie heran. Adrianna spürte die Wärme seines Körpers.
    «Wer sind Sie denn?», fragte Vince.
    «Der Typ, der Ihnen sagt, dass Sie Leine ziehen sollen», antwortete Gage und sah Vince herausfordernd an.
    Für einen Moment hielt Vince seinem Blick stand. Dann schaute er zu Adrianna, als überlegte er, ob sie den Ärger wert sei. Offenbar entschied er sich dagegen, denn nach einem Achselzucken schnappte er sich sein Glas und verzog sich an einen der Tische.
    «Danke», sagte Adrianna und musste sich ihr Lachen verkneifen.
    Gage schwang sich auf den freigewordenen Sitz.
    «Was tust du hier?», fragte sie.
    «Ich habe dich gesucht?»
    «Oh. Und wie hast du mich gefunden?»
    «Dank Phyllis. Sie lässt dir übrigens ausrichten, der Schlüssel sei wieder da.»
    «Fein.»
    «Hattest du deinen Schlüssel verloren?»
    «Nein. Phyllis hatte ihren verloren.»
    Gage winkte den Barmann heran und bestellte ein Mineralwasser mit Zitrone. Nach einem Blick über die Schulter sagte er: «Dein Freund stiert dich noch immer an.»
    «Er hat eben eine lange Leitung», lachte Adrianna und griff nach ihrem Glas Wein.
    «Du bist gut gelaunt», bemerkte Gage. «Aber ich muss dir trotzdem noch ein paar Fragen stellen.»
    Adrianna nahm einen großen Schluck. «Worüber?»
    «Über Tammy Borden.»
    Abrupt setzte Adrianna ihr Weinglas ab und wurde ernst. «Tammy Borden? Wenn mich nicht alles täuscht, sitzt sie im Gefängnis. Seit der Gerichtsverhandlung habe ich sie nicht mehr gesehen.»
    «Aber du hast ihr geschrieben. Im Übrigen ist sie vorzeitig entlassen worden.»
    «Ach», sagte Adrianna. «Wie schön für sie. Aber eigentlich hat sie vor allem mir geschrieben. Und ich habe ihr nur selten geantwortet. Sie wollte, dass ich ihr verzeihe, aber   –»
    «–   das konntest du nicht», beendete Gage ihren Satz.
    Adrianna schaute in ihr Glas. «Nein. So ein guter Mensch bin ich nicht.»
    Als Gage nichts erwiderte, sah sie ihn fragend an. «Warum plötzlich das Interesse an ihr?»
    «Weil sie tot ist», entgegnete Gage knapp und studierte ihre Miene. «Sie wurde ermordet.»
    «Was?»
    «Ja. Mehr kann ich im Moment noch nicht verraten, doch es gibt Indizien, die sie mit den beiden ermordeten Frauen auf dem Land der Thorntons verbinden.»
    Ein kalter Schauer überlief Adrianna, und sie umklammerte den Kelch ihres Glases.
    «Adrianna», bat Gage leise. «Sag mir, wer Craig so innig geliebt hat, dass er sich an Tammy Borden rächen wollte.»
    Adrianna ließ ihr Glas los und verschränkte die Hände auf ihrem Schoß. «Früher hätte ich geantwortet, dass es seine Mutter war. Frances hat ihren Sohn vergöttert. Bei seinemVater war es nicht viel anders. Aber sie sind beide tot, und Geschwister hatte Craig nicht.»
    «Wie sieht es mit seinen Freunden aus?»
    Adrianna zuckte mit den Schultern. «Craig hatte Bekannte. Jeder hier hat ihn gekannt. Aber Freunde? Selbst im Krankenhaus hat ihn kaum jemand besucht, geschweige denn später im Pflegeheim. Nur zu seiner Beerdigung sind alle erschienen, aber das war es dann auch. Den Kontakt mit mir hat keiner von ihnen aufrechterhalten.»
    «Magst du mir denn jetzt vielleicht sagen, weshalb du wolltest, dass der Friedhof der Thorntons mit Radar abgesucht

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