Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
Vom Netzwerk:
Gott», sagte er. «Was ist denn passiert?»
    «Über die Einzelheiten können wir leider nicht sprechen,aber falls es irgendwie möglich ist, bräuchten wir Angaben zu sämtlichen Teilnehmern.»
    «Wie unser Name schon sagt, ist das nicht möglich. An dem Abend hatten wir acht Teilnehmer, das weiß ich noch ziemlich genau. Vier Männer und vier Frauen.»
    «Waren darunter welche, die zum ersten Mal bei Ihnen waren?»
    «Das waren sogar die meisten, was aber keine Seltenheit ist. Der Entschluss, trocken zu werden, bringt die Menschen zwar hierher, aber danach auch wirklich durchzuhalten, fällt ihnen unendlich viel schwerer. Man muss schon sehr eisern sein, um das regelmäßig durchzuziehen.»
    «Was können Sie uns über die Neuen berichten?», erkundigte sich Vega. «Ich weiß, dass sich jeder mit einem Vornamen vorstellt, und sicherlich können Sie uns die Leute beschreiben.»
    «Nur dass das nicht im Einklang mit unseren Bestimmungen steht», entgegnete Dr.   Stewart unwillig. «Und die Vornamen können erfunden sein.»
    «Nehmen wir mal an, dass sie es waren», schlug Vega vor. «Welcher Name fällt Ihnen dann ein?»
    Dr.   Stewart schien mit sich zu Rate zu gehen. «Na schön», meinte er dann. «John, Bill, Lois. Und eine Susie. Und Tammy natürlich, aber an den Rest erinnere ich mich beim besten Willen nicht mehr.»
    «Hat einer von ihnen ein besonderes Interesse an Tammy gezeigt?», erkundigte sich Gage.
    «Nein. Tammy war sehr in sich gekehrt. Sie hat lediglich dagesessen, geraucht und den anderen zugehört. Eigentlich wurde das gesamte Treffen von einem Mann namens Bill dominiert, der regelmäßig kommt.»
    «Hat sonst noch einer was gesagt?»
    «Lois. Sie hat von dem Todestag ihres Sohns gesprochenund dass sie bis dahin trocken sein möchte. John hat mehr oder weniger geschwiegen. Susie hat erklärt, dass sie seit hundert Tagen keinen Tropfen angerührt hat. Dazu haben wir ihr gratuliert. Dann hat noch eine sehr dünne Frau etwas gesagt, und nach ihr hat sich ein sehr übergewichtiger Mann zu Wort gemeldet. Irgendwie ist mir dieser Gegensatz im Gedächtnis haften geblieben.»
    «Ist Tammy allein von hier fortgegangen?»
    «Zumindest die Kirche hat sie allein verlassen.»
    «Und danach?»
    «Was danach war, weiß ich nicht, denn ich bin sofort nach Hause gefahren. Die Kirche hat einen Hausmeister, der nach uns die Pforte abschließt. Möchten Sie, dass ich ihn anrufe und frage, ob er etwas gesehen hat?» Auf Vegas Nicken hob Dr.   Stewart den Telefonhörer ab und bat einen Mann namens Clarence, kurz vorbeizukommen. «Dauert nicht lang», sagte er zu Gage.
    «Um welche Uhrzeit treffen Sie sich hier?»
    «Um sechs.» Dr.   Stewart deutete auf die beiden Besucherstühle. «Bitte, nehmen Sie Platz, ja? Ihr Stehen macht mich ganz nervös.»
    Gage und Vega taten wie ihnen geheißen. «Und Sie haben wirklich keine Telefonnummern für uns?», fragte Vega.
    «Nein, wirklich nicht.»
    Gage und Vega tauschten einen Blick. Es war klar, dass einer von ihnen an dem nächsten Treffen teilnehmen würde.
    «Das mit Tammy kann ich einfach nicht fassen.» Dr.   Stewart setzte seine Brille ab, zog ein Taschentuch hervor und fing an, die Gläser zu putzen. «Ich kannte sie schon, als sie noch im Gefängnis war, oder sagen wir lieber, dort habe ich sie zwei-, dreimal besucht. Sie wollte es wiedergutmachen, auf irgendeine Weise jedenfalls. Ihr größter Wunsch war,dass die Frau, deren Mann und Kind sie getötet hatte, ihr verzeiht. Sie hat ihr Briefe geschrieben.»
    «Und?», kam es von Vega. «Wurde Tammy verziehen?»
    Dr.   Stewart hob die Schultern. «Dazu hätte sehr viel gehört, nicht wahr?»
    Es dauerte tatsächlich nicht lang, bis Clarence erschien, ein zierlicher Asiate, der höflich in die Runde nickte.
    Dr.   Stewart setzte seine blankgeputzte Brille wieder auf, erklärte ihm die Situation und fragte: «Ist Ihnen an dem Abend beim Abschließen etwas aufgefallen? Denken Sie nach.»
    Clarence dachte nach, schaute hoch zur Decke und wieder zurück. «Ein Wagen mit aufgeklappter Kühlerhaube. Daneben stand eine Frau. Sie hat mich fortgewinkt. Ich bin davon ausgegangen, dass sie keine Hilfe brauchte.»
    «Steht der Wagen noch da?», fragte Gage.
    Clarence und Dr.   Stewart zuckten mit den Schultern.
    Auf dem Weg hinaus warf Vega Gage einen vielsagenden Blick zu, den Gage bewusst ignorierte. Schließlich blieb Vega stehen.
    «Was ist?», fragte Gage entnervt.
    «Ich weiß, was dir durch den Kopf geht?»
    «Ach

Weitere Kostenlose Bücher