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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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«Können Sie da nichts machen?», fuhr er mit normaler Lautstärke fort. «Ich bin dabei, die Beerdigung zu planen und warte darauf, dass Rhondas Leiche freigegeben wird. Ich will doch nicht, dass die ganze Stadt sich den Mund über meine Schwester zerreißt. Rhonda war kein Flittchen.»
    «Natürlich nicht», beruhigte Gage den Mann. «Ich werde sehen, was sich tun lässt. – Ach, da wäre noch etwas. Haben Sie Craig Thornton im Pflegeheim besucht?»
    «Sicher. Ich wollte, dass der Mistkerl weiß, dass ich ihn nicht vergessen habe.»
    «Und an seinem Todestag waren Sie auch da?»
    «War ich, und ich weiß auch, was Sie jetzt denken. Offen gestanden habe ich zigmal daran gedacht, ihn umzubringen, aber als ich ihn an dem Tag verlassen habe, war er noch lebendig. Mutter Natur hat mir die Arbeit abgenommen.»
    An Mutter Natur als Täterin hatte Gage zwar seine Zweifel, doch sein Instinkt sagte ihm, dass auch Fred Minor nicht der Mörder war. «Okay, Fred, wir reden später noch einmal darüber.»
    «Jederzeit. Ich habe nichts zu verbergen.» Minor legte auf.
    «Was war das denn?», erkundigte sich Vega, während sie über den Flur des Polizeigebäudes zu den Büros der Kriminaltechnik gingen.
    «Irgendein Vögelchen zwitschert Brett Newington etwas ins Ohr», schimpfte Gage. «Jedenfalls weiß er Bescheid über Rhonda und Craig.»
    «Von uns war es mit Sicherheit keiner», stellte Vega fest. «Wir sagen dem Scheißer nicht mal guten Tag.»
    Gage zuckte nur mit den Achseln und öffnete die Tür zu Tess’ Labor.
    Tess stand an einem Tisch, mit schwarzgerahmter Brille, und studierte ihre Fotos, während sie die beiden wortlos näher winkte.
    Auch Vega und Gage schauten sich ein Foto nach dem anderen an. «Nur Schauplätze, zwei Skelette und eine Leiche», beklagte sich Vega. «Hast du auch was, das uns weiterhilft?»
    Tess schenkte ihm einen solch vernichtenden Blick, dass Vega die Hände hob und meinte: «Fragen kann man doch wohl noch.»
    In dem Augenblick kam Warwick herein, in dunklem Anzug, weißem Hemd und Krawatte.
    «Seit wann machst du dich für mich so schick?», begrüßte Vega ihn.
    «Klappe», erwiderte Warwick säuerlich. «Ich muss zu der Auktion von Adrianna Barrington. In einer halben Stunde holt Kendall mich ab.»
    «Soll ich jetzt anfangen, oder nicht?», fragte Tess pikiert.
    «Ich bitte darum», erwiderte Gage.
    «Also, die Waffe, mit der die drei Frauen getötet wurden, ist ein und dieselbe.» Sie tippte auf einen Fotostapel. «Das sind die Aufnahmen der Radspuren, die wir auf dem Waldweg an der Müllkippe gefunden haben. Die meisten stammen von Lastwagen, Lieferwagen und Kombis. Weiter ausgewertet habe ich sie noch nicht, dazu brauche ich mehr Zeit. An Tammy Bordens Leiche waren Fasern, die vermutlich von der Decke stammen, in die der Täter sie eingewickelt hatte.»
    «Inzwischen haben wir auch die übliche Ansichtskarte», warf Gage ein. «C.   C. hat mit Bordens Mutter gesprochen. Dieses Mal kam die Karte aus Tucson.»
    «Seltsam», bemerkte Tess. «Warum macht der Mörder sich diese Mühe, legt die Leiche aber nicht weit von einem Weg entfernt im Wald ab?»
    «Ich hoffe, das kann er uns bald selber sagen», brummte Gage.
    «Sind an dem Fundort Schaulustige aufgetaucht?», wollte Warwick wissen. «Wäre nicht das erste Mal, dass ein Täter mitten unter ihnen steht.»
    «Da draußen befindet sich ein Streifenwagen», antwortete Gage. «Jeder, der auftaucht, wird unter die Lupe genommen.»
    «Was ist eigentlich aus diesem Halstuch geworden?», fragte Vega. «Das, was wir an den Gräbern von Rhonda und Kelly Jo gefunden haben.»
    «Wird noch getestet», teilte ihm Tess unzufrieden mit. «Diese DN A-Untersuchung kann ich hier nicht machen, deshalb geht es nicht so schnell.» Sie griff nach ihrem Notizblock und begann zu blättern. «Sowohl an Rhonda Minor wie auch an Tammy Borden haben wir blonde Haarfasern entdeckt. Keins hatte ein Wurzel, was heißt, sie stammten wahrscheinlich von einer Perücke.»
    «Sieh an», sagte Vega. «Demnach bevorzugt unser Mörder Blondinen, und weil zwei der Frauen dunkel- oder rothaarig waren, setzt er ihnen eine Perücke auf.»
    «Er will, dass sie ihn an eine andere erinnern», ergänzte Warwick und schaute unruhig auf seine Armbanduhr.
    «Adrianna Barrington ist blond», bemerkte Gage und ignorierte Vegas anzügliche Miene. «Außerdem erhält sie seit kurzem Anrufe, Karten und Blumen von jemandem, der sich als ihr verstorbener Mann ausgibt.»
    «Hast du die

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