Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
Vom Netzwerk:
weg von allem, was sie mit der Vergangenheit verband.
    Bald würde es so weit sein. Bald.
    Sie wurde ruhiger. Doch dann kam Dr.   Heckman auf sie zugeeilt. Nervös zupfte er an einem losen Faden an seiner Jackentasche. «Mrs.   Thornton.»
    «Mein Name ist Barrington.»
    «Ja, meinetwegen.»
    «Kann ich was für Sie tun?»
    «Warum haben die Arbeiter aufgehört zu graben? Ich habe die Leute gefragt, aber niemand will mir etwas sagen.»
    «Die Sache hat sich verzögert.»
    Dr.   Heckman fing an, seine Finger zu kneten. «Warum?»
    «Darüber darf sie nicht reden.» Die Antwort kam von Gage, der unbemerkt nähergetreten war. Er überragte Heckman, war schwerer und breiter.
    Eine Zeitlang hatte Adrianna Heckman ertragen, doch seine ständigen E-Mails und Belästigungen hatten ihre Geduld aufgezehrt. «Dr.   Heckman», begann sie. «Sie haben nicht einmal das Recht, hier herumzulaufen. Bitte, rauben Sie mir jetzt nicht noch den letzten Nerv.»
    Heckmans Augen verengten sich, und einen Moment lang sah es aus, als wolle er wütend protestieren, doch dann sagte er nur: «Und Sie haben kein Recht, die Gräber zu entfernen. Das ist ungeheuerlich.»
    Dann machte er kehrt und stolzierte davon. Gage sah ihm nach. «Wer ist dieser Kerl?»
    «Ein Mann, der es als seine Mission betrachtet, die Gräber an Ort zu Stelle zu belassen.»
    «Und wie stellt er sich das vor?»
    «Da fragst du mich zu viel.»
    «Und wer war der andere Typ. Der mit dem weißen Mercedes?»
    «William Mazur. Er hat die Colonies gekauft.»
    «Sah ziemlich sauer aus, als er mit dir geredet hat. Warum?»
    Selbst das hatte er also mitbekommen. «Er will eben, dass die Gräber verschwinden.»
    Gage musterte sie. «Schien mir aber mehr dahinterzustecken.»
    «Er hat eine Menge Geld investiert. Da wird so manch einer emotional.» Gage wäre der Letzte, den Adriannaum Hilfe bitten würde. Dazu hatte sie ihm zu viel angetan. «Mach dir deswegen keine Gedanken.»
    Gage schien noch etwas dazu sagen zu wollen, doch dann überlegte er es sich offenbar anders. «Hast du eine Vermutung, wer dahinten in der Grube liegen könnte?»
    «Nein. Aber du glaubst wahrscheinlich, es ist Rhonda Minor oder diese andere Frau, nach der du mich damals gefragt hast.»
    Gage lächelte verkniffen. «Hätte nicht gedacht, dass du dich daran erinnerst.»
    «Doch, ich erinnere mich.» Sie hatte es wie nebenher gesagt, doch ihre Gedanken rasten.
    «Glaubst du denn nicht, dass es Rhonda Minor ist?» Adrianna spürte, dass seine Augen hinter der Sonnenbrille sie fixierten.
    «Ich glaube gar nichts», sagte sie bestimmt. «Außerdem war ich in den letzten Jahren kaum noch hier draußen.»
    Nachdenklich nickte Gage vor sich hin. «Wohnst du noch in Richmond?»
    «Ja.»
    «Noch immer am Riverside Drive?»
    Also wusste er, wo sie und Craig gewohnt hatten. «Nein. Das Haus habe ich vor ein paar Jahren verkauft. Inzwischen wohne ich in der Nähe der Universität.» Der Verkauf des Hauses am Riverside Drive hatte für ein Jahr die Kosten für Craigs Pflegeheim gedeckt.
    «Hast du dieses Land von deinem Mann geerbt?»
    «Richtig.»
    «Es hat den Thorntons seit langem gehört, oder?»
    «Lass diese Spielchen, Gage. Über diese Familie weißt du fast so viel wie ich.»
    «Hast du immer noch das Geschäft für Inneneinrichtungen?»
    «Ja. Was soll diese Fragerei? Die Antworten kennst du doch schon.»
    Gage zuckte die Achseln. «Ich gehe gern auf Nummer sicher.» Er schaute über die Lichtung und den Wald. «Hat in dem Haus jemand fest gewohnt?»
    «Nein. Aber Marie Wells hat in regelmäßigen Abständen nach dem Rechten geschaut. Sie wohnt ein paar Meilen von hier entfernt und ist so eine Art Teilzeithaushälterin. Wenn es Probleme gab, hat sie mir Bescheid gesagt. Nach dem Wirbelsturm beispielsweise hat sie sich die Schäden angesehen und mich danach angerufen.»
    «Ist denn viel beschädigt worden?»
    «Nein, nicht viel. Wir hatten Glück. Der Rasen hat gelitten, und ein paar Dachpfannen mussten dran glauben.»
    Gage zog einen kleinen Spiralblock aus der Brusttasche hervor und klappte ihn auf. «Haben sich irgendwelche seltsamen Gestalten auf dem Grundstück herumgetrieben?»
    «Das musst du Marie fragen.»
    «Das werde ich auch.»
    «Sie ist oben im Haus. Vielleicht ist ja sogar Dwayne bei ihr. Das ist ihr Mann.»
    Gage ließ die Spitze seines Kulis hervorspringen. «Dwayne? Dwayne Wells?»
    «Ja. Ihm und seinem Sohn gehört ein Transportunternehmen. Die beiden werden die Möbel aus dem Haus in ein

Weitere Kostenlose Bücher