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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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war Adrianna treu. Es gab mal einen Sommer, da hatten sie sich getrennt. In der Zeit war Craig fix und fertig.»
    «Und warum hatten sie sich getrennt?», fragte Gage gepresst.
    Marie runzelte die Stirn. «Genau weiß ich das nicht. Aber damals musste Craig noch lernen, sich wie ein Erwachsener zu benehmen. Adrianna zu verlieren, hat ihn wachgerüttelt. Jedenfalls hat er sich gebessert, und Adrianna ist zu ihm zurückgekehrt.»
    Gage räusperte sich. «Und während der Trennung hat er sich mit keiner anderen getroffen?»
    «Nicht, dass ich wüsste», entgegnete Dwayne.
    «Dazu war er zu traurig», bekräftigte Marie. «Selbst wenn, wäre es nichts Ernstes gewesen. Craig wollte Adrianna wiederhaben.»
    Gage beschloss, das Thema fallenzulassen. «Haben Sie in der letzten Zeit mal jemand auf dem Land gesehen? Einen, der nicht hierher gehörte?»
    «Wir sind nicht jeden Tag da», antwortete Marie. Dann schnipste sie mit den Fingern. «Nur Mr.   Mazur habe ich da mal gesehen. Im letzten Herbst, noch vor Craigs Tod. Ich habe ihn noch gefragt, was er da zu suchen hätte, und er hat gesagt, er würde das Haus schon seit langem bewundern. Dann hat er kehrtgemacht und ist gegangen.»
    «Und sonst?»
    «Sonst niemanden. Seit Miss Frances’ Tod liegt alles verlassen da. Höchstens Dr.   Heckman taucht ab und zu auf. Komischer Vogel. Scheint immer zu wissen, wann Adrianna da ist, und macht ihr Vorhaltungen wegen der Gräber.»
    «Hat er sie auch mal bedroht?»
    «Dieser mickrige Kauz? Der Mann ist lästig, aber ansonsten harmlos.»
    Gage dachte an die Mörder, die er gekannt hatte, und wie viele von ihnen den Eindruck harmloser Käuze gemacht hatten.
    «Na schön», sagte er. «Kommen wir nochmal auf den Verkauf zurück.»
    Die Wells’ wechselten einen unbehaglichen Blick.
    «Ging nicht anders», sagte Dwayne.
    «Tut es Ihnen nicht leid?»
    «Doch», erwiderte Marie. «Es tut sogar weh. Aber was sein muss, muss sein.»
    Dwayne betrachtete seine Hände und rieb sich über die arthritisch geschwollenen Knöchel. «Wer hat auch schon gern Veränderungen?»
    «Wahrscheinlich kaum einer», sagte Gage und überreichte jedem der beiden eine Visitenkarte. «Rufen Sie mich an, wenn Ihnen noch etwas einfällt, ja?»
    «Sicher.» Marie studierte die Visitenkarte.
    Dwayne steckte seine Karte in die Brusttasche. «Wir wollen auch, dass der Fall gelöst wird, Detective. Dann kann Adrianna mit ihrem Leben weitermachen. Sie hat es verdient, glücklich zu sein.»
    Gage stand auf. «Ich muss wieder los. Schönen Dank, dass Sie sich etwas Zeit für mich genommen haben.»
    Dwayne hievte sich aus seinem Sessel, mühsam, als täten ihm die Knochen weh.
    «Machen Sie sich keine Umstände», sagte Gage. «Ich finde allein hinaus.»
    Dann verabschiedete er sich und verließ das Haus.
    Kopfschüttelnd setzte er sich in seinen Wagen und fuhr den Weg zurück, den er gekommen war. Der gute Junge, der hier und da mal über die Stränge schlägt, so hatten die Wells’ Craig Thornton dargestellt, denselben Mann, den Gage bestenfalls für einen arroganten Widerling hielt. Aber vielleicht lag die Wahrheit ja irgendwo dazwischen.
    Statt nach Hause zu fahren, beschloss Gage, zu den Colonies zurückzukehren und nachzusehen, wie weit die Arbeit dort gediehen war.
    Eine halbe Stunde später lief er auf das Absperrband zuund sah die Beutel aus Papier neben der Grube. Plastiksäcke waren bei der Bergung eines Skeletts nicht zu gebrauchen. Sie schlossen die Feuchtigkeit ein und konnten zu Schimmelbildung führen.
    Tess kam ihm entgegen, mit aufgelöstem Pferdeschwanz und dunklen Ringen unter den Augen. «Was willst du denn hier?», begrüßte sie ihn. «Warum fährst du nicht heim und legst dich schlafen?»
    Abwehrend hob Gage die Hände. «Ich wollte nur mal einen Blick riskieren.» Dass er in dieser Nacht schlafen würde, wagte er zu bezweifeln.
    «Na gut, schau dich um. Die Knochen haben wir so gut wie verstaut.»
    «Fein. Macht ruhig weiter. Hallo, Alex.»
    Alex Butler nickte Gage zu, ehe er und Tess sich wieder in ihre Arbeit vertieften.
    Stumm sah Gage zu, wie die beiden hantierten, sorgfältig und konzentriert, doch dass sie müde waren, erkannte er auch.
    Tess griff nach ihrem Fotoapparat und machte Aufnahmen der leeren Grube. Dann ließ sie die Kamera sinken und drehte sich zu Gage um. «An Beweismaterial haben wir nichts gefunden. Weder eine Kugel noch Schmuck oder sonst irgendetwas, das Aufschluss über die Tote geben könnte.»
    Alex hob den Kopf. «Die

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