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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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«Wir hattenso viel Spaß, als wir zusammen gearbeitet haben. Oder?» Die Stimme hatte flehend geklungen.
    «Aber sicher.» Nach dem Tod ihres Vaters vor vier Jahren hatte Adrianna ihrer Mutter vorgeschlagen, gemeinsam ein Geschäft für Inneneinrichtungen zu eröffnen, in der Hoffnung, einer nächsten schweren Depression ihrer Mutter vorzubeugen. Ihre Mutter willigte ein. Sie war eine künstlerisch veranlagte Frau, und die Vorstellung, Häuser auszustatten, hatte ihr gefallen. Wie sich herausstellte, besaß sie ein hervorragendes Auge für Farben und Details.
    Acht Monate lang war es gut gegangen. Sie hatten sich in die Arbeit gestürzt und waren erfolgreich gewesen. Dann hatte die Kraft ihrer Mutter nachgelassen, der Druck war ihr zu groß geworden, und sie hatte um eine Auszeit gebeten. Für eine Weile hatte Adrianna die Last ihres Geschäfts allein getragen, und dann hatten sie und Craig den Autounfall gehabt. Auch danach hatte sie allein weitergemacht, endlose Stunden gearbeitet und Craig abends besucht, zuerst im Krankenhaus, dann im Pflegeheim. Wie sie das alles geschafft hatte, war ihr im Nachhinein ein Rätsel. Irgendwann kehrte ihre Mutter ins Geschäft zurück, doch dann war Adriannas Adoption ans Tageslicht gekommen, und statt darüber zu reden, hatte ihre Mutter sich wieder in eine ihrer zahlreichen Krankheiten geflüchtet.
    Eins war Adrianna inzwischen klar: Wenn sie wollte, dass Barrington Designs überlebte, musste sie das Geschäft ohne ihre Mutter führen. Im vergangenen Februar hatte sie jemand anderen eingestellt.
    «Ich möchte wieder mit dir arbeiten», sagte ihre Mutter weinerlich.
    Adrianna umklammerte den Telefonhörer. Für diese Diskussion besaß sie jetzt einfach nicht mehr genügend Energie. «Was sagt denn dein Arzt dazu?»
    «Er meint, in einem Monat wäre ich vielleicht so weit.»
    «Mom, bitte, lass uns nichts überstürzen.» Adrianna nahm einen großen Schluck Wein.
    «Aber ich kann doch wiederkommen, oder?»
    «Das kann ich im Moment noch nicht sagen. Ich weiß ja nicht einmal, ob ich das Geschäft behalten werde.»
    Ihre Mutter ging nicht darauf ein. «Ich war doch gut, was Gestaltung und Farben betrifft.»
    Für einen Moment schloss Adrianna die Augen. «Ja, das warst du. Vielleicht kannst du mir ja wieder helfen.»
    «Du kannst dich auf mich verlassen.» Ihre Mutter machte eine Pause. «Ich liebe dich, Adrianna.»
    Die Worte schnitten Adrianna in die Brust.
Warum hast du mich denn dann so viele Jahre belogen?
Dann überwand sie sich und sagte: «Ich liebe dich auch, Mom.»
    «Heute habe ich mir das Album mit deinen Hochzeitsfotos angeschaut. Du hast so schön ausgesehen. Ihr wart ein wundervolles Paar.»
    «Wie bist du denn darauf gekommen, das Album wieder auszugraben?»
    «Aber, Liebes, heute ist doch dein Hochzeitstag. Oder hast du das vergessen?»
    «Ähm, nein, natürlich nicht.» Dann kam Adrianna ein Gedanke und ehe sie sich bremsen konnte, fragte sie: «Du hast mir doch keine Glückwunschkarte geschickt, oder?»
    «Wie? Nein. Hast du denn eine bekommen?»
    «So was Ähnliches, aber ich glaube, da hat sich jemand geirrt. Kein Grund, sich Sorgen zu machen.»
In Liebe, Craig
. Es war ein taktloser Scherz gewesen, weiter nichts.
    «Ja, aber was hat denn darauf gestanden?»
    Adrianna hätte sich ohrfeigen können. Warum hatte sie nur ihren Mund nicht gehalten? «Ach, nichts. Hör zu, Mom, ich muss Schluss machen. Morgen muss ich zeitig raus.»
    «Na schön. Aber du kommst mich bald besuchen, ja?»
    «Versprochen. Bis dann, Mom.»
    Adrianna legte auf. Ihr Glas war leer, und sie spürte den Wein in den Gliedern. Ein Blick auf die Uhr verriet, es war kurz nach Mitternacht.
    Ein neuer Tag war angebrochen. Der siebenundzwanzigste September.
    Ihr Hochzeitstag war vorüber.
    Adrianna drückte das leere Glas an ihre Schläfe.
    Wieder ein Meilenstein, den sie hinter sich gebracht hatte.
     
    Craig hatte den Wagen am Straßenrand geparkt, gleich gegenüber dem Haus von Gage Hudson, und aß die Kekse, die er aus Adriannas Küche hatte mitgehen lassen. Schon seit Wochen betrat er ihr Haus, wenn er wusste, dass sie unterwegs war, wanderte durch die Räume, öffnete Schubladen und befühlte ihre Wäsche. Am frühen Morgen hatte er die Karte an ihrem Wagen angebracht. Später hatte er das Haus wieder besucht und die Haustür absichtlich unverschlossen gelassen. Sie sollte spüren, dass er da gewesen war. Sie sollte an ihn denken. Bis er sie für sich haben würde.
    Noch vor drei Jahren –

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