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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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behalte.»
    «Sie waren seine Babysitterin?», wunderte sich Vega.
    Janet funkelte ihn böse an. «Vielleicht am Anfang, aber jetzt bin
ich
die Thornton-Galerie. Unter meiner Führungist sie zu einer der ersten Adressen an der Ostküste geworden. Und das ist ja wohl nicht schlecht für ein Mädchen aus einer kleinen Stadt im Süden von Virginia.»
    Gage sah den nackten Ehrgeiz in ihren Augen, doch er konnte ihn nachvollziehen.
    «Schön», fuhr sie fort. «Ohne die Thorntons wäre ich dazu nicht gekommen. Aber ohne mein Management wäre die Galerie vor Jahren eingegangen.»
    «Wer hat denn Craigs Anteil geerbt?»
    «Adrianna. Im letzten Jahr habe ich sie ausbezahlt.»
    «War das vor Craigs Tod?»
    «Ja. Sie hatte die Vollmacht – und sie brauchte Geld.»
    «Wozu?», fragte Vega.
    «Na, zum Beispiel für Craigs Pflegeheim, das Unsummen verschlungen hat. Noch im letzten November haben die Ärzte ihr gesagt, dass Craig körperlich stark ist und womöglich noch lange lebt.»
    «Haben Sie das von ihr gehört?»
    «An dem Tag, an dem sie es erfahren hat. Normalerweise lässt sie sich ja nichts anmerken, aber an dem Tag war sie sichtlich aus dem Gleichgewicht gebracht. Und da habe ich ihr das Angebot gemacht, und sie hat es angenommen. Wer weiß, ob sie später noch verkauft hätte. Aber dann ist Craig ihr zu Hilfe gekommen.»
    «Wie sollen wir denn das verstehen?», fragte Vega.
    «Na, indem er gestorben ist.» Janet hielt inne, erschrocken, als sei ihr plötzlich das Rohe ihrer Aussage bewusst geworden. «Hören Sie», lenkte sie ein, «das sollte jetzt nicht gefühllos klingen.» Dann hatte sie sich wieder gefasst. «Aber im Grunde war Craig ja schon tot, als diese Betrunkene in seinen Wagen gerast ist. Adrianna konnte einem leidtun. Jeden Tag hat sie ihn im Pflegeheim besucht. Das ist doch kein Leben für eine junge schöne Frau.»
    «Nein», stimmte Vega ihr zu. «Ganz sicher nicht. Wissen Sie, wo Adrianna war, an dem Tag, als Craig gestorben ist.»
    «Auf einer Messe für Inneneinrichtungen. In Alexandria.» Janet machte eine Pause und sah Vega argwöhnisch an. «Ich weiß, worauf Sie hinauswollen, aber Sie sind schon wieder auf dem Holzweg.»
    Vega betrachtete sie mit schrägem Grinsen und anerkennendem Blick.
    «Das war’s für heute», sagte Gage und stand auf.
    «Sie finden sicher allein hinaus», sagte Janet, und damit waren sie entlassen.
    Schweigend gingen sie zu ihrem Wagen zurück.
    Vega setzte seine Sonnenbrille auf. «Mein lieber Mann», sagte er. «Kaum bin ich ihr mit der Presse gekommen, schon hat sie angefangen zu plaudern.»
    «Janet Guthrie tut das, was für sie am besten ist», antwortete Gage und setzte sich hinters Steuer.
    Vega ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. «Und Craig Thornton ist zu einem ziemlich passenden Zeitpunkt gestorben.»
    Gage startete den Wagen. «Ich werde mit dem zuständigen Arzt reden. Mal hören, was der dazu zu sagen hat.»
    «Glaubst du, jemand hat bei Thorntons Tod nachgeholfen?»
    Gage schaute in den Seitenspiegel und fädelte sich in den Verkehr ein. «Sagen wir lieber, ich mag keine passenden Zeitpunkte für Todesfälle. Und du besorgst dir einen Durchsuchungsbefehl für das Lager der Galerie, okay? Ich möchte zu gern wissen, ob da noch Gemälde von Rhonda existieren.»
     
    Eine Stunde nach dem Treffen mit ihren Kollegen kam C.   C.   Ricker vor dem Haus der Familie Lable an. Teuer, dachte sie, als sie den Blick über die ehrwürdigen Häuserim Kolonialstil, die getrimmten Rasenflächen und die üppigen Blumenbeete wandern ließ. Hier gingen die Männer zu gutbezahlten Jobs, und die Frauen trafen sich im Fitnessstudio, zum Einkaufen und zum Lunch. Nicht nach ihrem Geschmack. Sie mochte Frauen, die berufstätig waren, und Wohnungen mit zusammengewürfelten Möbeln.
    Schließlich wandte sie sich ab, stieg die Stufen zum Eingang der Lables hoch und drückte auf die Klingel. Ihren Besuch hatte sie telefonisch angekündigt. Nach anfänglichem Zögern hatte Sandra Lable eingewilligt, sie zu empfangen.
    Drinnen wurden Schritte laut. Dann bewegte sich der Vorhang hinter der Glastür, und gleich darauf wurde die Tür geöffnet. Vor C.   C. erschien eine zierliche Person, ebenso gepflegt wie der grüne Rasen vor dem Haus. Kurzes brünettes Haar und gekleidet wie auf dem Weg zum Fitnessstudio. Manikürte Fingernägel.
    «Sind Sie Mrs.   Lable?»
    Die Frau hob die makellos gezupften Brauen.
    «Ja. Und Sie sind vermutlich Detective Ricker.»
    «Bin ich. Und, wie ich

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