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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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den Ausstellungsraum zu einem nach hinten führenden Flur. «Haben Sie Rhonda Minor gekannt?», erkundigte sich Gage wie nebenbei.
    Für einen Moment geriet ihre Begleiterin aus dem Tritt. «Ja», erwiderte sie dann. «Wir haben zusammen studiert.»
    «Und welchen Eindruck hatten Sie von ihr?»
    «Dass sie ehrgeizig war und klug. Und eine begabte Malerin.»
    «Na, so was», tat Gage überrascht. «Was hat sie denn gemalt?»
    «Oh, alles Mögliche.»
    «Gibt es denn hier auch Bilder von ihr?»
    «Nicht dass ich wüsste. Aber wenn, dann sind sie im Lager.»
    Gage überreichte ihr eine Visitenkarte. «Ob Sie mal für mich nachschauen würden?»
    Die Frau sah ihn mit großen runden Augen an. «Wozu? Rhonda ist fort. Ich glaube, sie lebt jetzt in Europa.»
    «Wohl kaum. Vor zwei Tagen haben wir ihre Leiche gefunden. Rhonda wurde ermordet.»
    «Nein», sagte die Rothaarige und wurde kreideweiß.
    «Bitte, suchen Sie nach den Bildern», bat Gage und versuchte, aufmunternd zu lächeln.
    «Natürlich», sagte sie und senkte den Blick.
    Sie hatten das Ende des Flurs erreicht und standen vor einer Tür. Ihre Begleiterin klopfte an und stellte sie einerFrau mit dunklem schulterlangem Haar, tiefblauem Designer-Kostüm und funkelnden Brillantohrringen vor.
    «Janet Guthrie», sagte sie und hielt ihnen eine manikürte Hand entgegen. «Was kann ich für Sie tun?» Sie winkte Gage und Vega zu den beiden Stühlen vor ihrem Schreibtisch. Die Rothaarige verschwand. Janet Guthrie ließ sich auf ihrem Stuhl nieder, lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander, entspannt, als seien die beiden Polizisten zu einem Höflichkeitsbesuch vorbeigekommen.
    «Es geht um Rhonda Minor», begann Gage. «Erinnern Sie sich noch an sie?»
    Der Blick von Janet wurde wachsam. «Natürlich erinnere ich mich an Rhonda. Ich weiß sogar, dass Sie vor Jahren schon einmal hier waren und sich nach ihr erkundigt haben. Craig hat es mir erzählt.»
    «Damals waren Sie in Europa.»
    «Richtig.»
    Als könne er sich an die anderen Details nicht mehr erinnern, zog Gage seinen Notizblock hervor und begann zu blättern. «Hier habe ich eine Aussage von Thornton, nach der Rhonda häufig gefehlt hat.»
    Janet berührte einen Ohrring und begann ihn zu drehen. «Sie hat dann und wann mal gefehlt. Häufig würde ich es nicht nennen. Haben Sie das Mädchen inzwischen gefunden?»
    «Ja, gestern.»
    Janet ließ von dem Ohrring ab. «Ich hoffe, sie lag irgendwo an einem tropischen Strand in der Sonne.»
    «Leider nein», entgegnete Vega, der bislang stumm die Wände betrachtet hatte.
    «Wo denn dann?» Janet stellte ihre Beine nebeneinander und setzte sich auf.
    «Wie es aussieht, wurde sie kurz nach ihrem Verschwinden ermordet», sagte Gage.
    Janet erblasste und sog hörbar die Luft ein. «Das ist ein Schock», murmelte sie. «Das ist einfach entsetzlich. Wo wurde sie gefunden?»
    «Darauf kann ich im Moment noch nicht näher eingehen.»
    «Mein Gott», sagte sie. «Wie wurde sie ermordet?»
    «Sie wurde erschossen.»
    Mit schwerem Seufzen sank Janet zurück. «Also gut. Was wollen Sie von mir wissen?»
    «Damals, als ich mit Thornton gesprochen habe, hat er darauf bestanden, dass die Beziehung zwischen Rhonda und ihm rein beruflich war. War das auch Ihr Eindruck?»
    Janet schwieg.
    «Ms.   Guthrie», drängte Gage. «Craig Thornton ist tot. Warum wollen Sie ihn schützen?»
    «Die Presse hat noch nichts erfahren», meldete Vega sich zu Wort. «Aber die Uhr tickt. Sobald die Geschichte rauskommt, werden sie eins und eins zusammenzählen. Möchten Sie in der Zeitung lesen, dass Ihr Geschäftspartner ein Mörder war? Glauben Sie, dass das bei Ihren Kunden gut ankommt?»
    «Craig hat Rhonda nicht ermordet», antwortete Janet mit großer Bestimmtheit, wirkte aber nachdenklich.
    «Und warum nicht?», erkundigte Gage sich sanft. «Weil er sie sehr sehr gern hatte.» Janet seufzte.
    «Ich nehme an, Sie sprechen von einer sexuellen Beziehung», sagte Vega nach einem Blick zu Gage.
    Janets Blick wanderte zu einem Punkt in der Ferne. Dann gab sie sich einen Ruck. «Na schön. Ja. In dem Jahr vor Rhondas Verschwinden haben die beiden miteinander geschlafen.»
    Gage nickte vor sich hin. Er hatte mit nichts anderem gerechnet. Nur der Gedanke, dass Adrianna betrogen wordenwar, brachte ihn auf. «Und das, obwohl Thornton damals mit Adrianna Barrington verlobt gewesen ist», bemerkte er grimmig.
    «Ich mochte Craig», sagte Janet beinah trotzig. «Er war ein guter Mensch. Er hat

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