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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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während er auf die Nachricht wartete.
    «So einfach geht das?», murmelte Adrianna. Gage sah, wie sie ihre Hände ineinander verkrallte.
    «Manchmal.» Bis auf die Hände wirkte sie wieder gefasst. Die Brille hatte sie abgelegt, und die Sommersprossen auf ihrer Nase waren überschminkt. Das Haar fiel ihr lose auf die Schultern. Sie trug eine gelbe Wickelbluse zu einer schwarzen Hose, und um ihren Hals lag eine teuer wirkende goldene Kette.
    Gage riss seinen Blick von ihr los und betrachtete die Zeichnung auf ihrem Tisch. Offenbar handelte es sich dabei um das Arbeitszimmer eines Mannes. Einen großen Schreibtisch konnte er erkennen, einen Kamin und eine Clubgarnitur mit blau-weißen Streifen. Nobel. Als Nächstes fiel ihm sein Wohnzimmer ein, mit den Fernsehsesseln aus Lederimitat und dem Breitwandfernseher davor. Praktisch und bequem, aber mit Sicherheit nicht nobel.
    «Komm, lass es gut sein», sagte Adrianna. «Da hat sich jemand einen schlechten Scherz erlaubt, weiter war es doch nichts.» Sie trug ein anderes Parfum als früher, erkannte Gage. Nicht mehr blumig, sondern würzig.
    «Detective Hudson?», meldete sich sein Kontakt am anderen Ende.
    Adrianna wollte noch etwas sagen, doch Gage hob den Finger. «Haben Sie den Namen? – Okay. Besten Dank.» Er legte auf.
    «Und?», fragte Adrianna.
    «Nichts», entgegnete Gage frustriert, weil er sie enttäuschen musste. «Der Anruf kam von einem Handy und konnte nicht zurückverfolgt werden.»
    Adrianna stieß den Atem aus. «Na, herrlich.»
    «Hast du früher schon solche Anrufe bekommen?», erkundigte sich Gage und versuchte, aus ihrer Körpersprache zu lesen, die ihm offenbar mehr verriet als ihre Worte.
    Sie zögerte. «Nein, das war der erste.»
    «Ist denn sonst vielleicht etwas Seltsames vorgefallen?»
    Adrianna schwieg, entfaltete ihre Hände und zupfte an ihrer Bluse. «Ich habe eine Karte bekommen», bekannte sie schließlich. «Sie steckte an der Windschutzscheibe meines Wagens. Es war eine Glückwunschkarte.» Eine leichte Röte stieg in ihr Gesicht. «Am Dienstag wäre unser dritter Hochzeitstag gewesen.»
    «Wo befand sich da dein Wagen?»
    «In meiner Einfahrt. Auf der Karte stand ‹In Liebe, Craig›.»
    «Darf ich mir diese Karte mal ansehen?»
    «Ich habe sie in den Müll geworfen, und der ist gestern abgeholt worden.»
    «Hast du eine Ahnung, wer dahinterstecken könnte?»
    Sie sah zu ihm hoch. «Nein, aber ich denke, es ist jemand, dem es nicht passt, dass ich das Haus und das Land der Thorntons verkaufe. Du kennst die Leute hier in der Gegend und weißt, wie sehr sie auf Traditionen fixiert sind. Die Thorntons gehören zur Geschichte. Und ich habe an Mazur verkauft, der dort eine Neubausiedlung errichten will.»
    Gage zog eine Visitenkarte hervor und schrieb seine Handy-Nummer auf. «Hier», sagte er. «Wenn nochmal so etwas vorkommt, rufst du mich an.»
    Stirnrunzelnd nahm Adrianna die Karte entgegen. DieVorstellung, ihn um Hilfe zu bitten, schien ihr nicht zu gefallen. Dann zuckte sie mit den Schultern und steckte die Karte ein. «Weshalb bist du vorbeigekommen?»
    «Ich war bei Janet Guthrie. Unter einigem anderen hat sie gesagt, Craig und Rhonda hätten eine Affäre gehabt.»
    Adrianna wurde blass. «Das ist eine Lüge.»
    Gage lehnte sich an ihren Tisch. «Und warum hätte Ms.   Guthrie mich anlügen sollen?»
    «Weil sie Craig gehasst hat. Selbst jetzt würde sie noch alles tun, um seinen Ruf zu ruinieren.»
    Gage dachte an das, was Janet Guthrie ihm erzählt hatte. Geringschätzung, vielleicht – aber nach Hass hatten ihre Worte eigentlich nicht geklungen. «Meine Ex-Frau hat auch immer geschworen, sie würde mich nicht betrügen. Erst im Nachhinein habe ich erfahren, wie wenig ihre Schwüre getaugt haben.»
    «Das klingt, als dächtest du, ich wäre dumm gewesen. Aber so war es nicht.»
    «Aber du hattest ihn einmal verlassen. War das wegen einer anderen Frau?»
    «Nein, das war, weil Craig sich noch immer wie ein Junge aufgeführt hat. Er musste lernen, sich wie ein erwachsener Mensch zu benehmen.»
    «Also wolltest du ihm lediglich eine Lektion erteilen.» Gage hörte selbst, wie gekränkt er klang.
    Adrianna hielt seinen Blick fest. «Ich wollte ihn für immer verlassen. Als ich mit dir zusammen war, hatte ich nicht vor, jemals wieder zu ihm zurückzukehren.»
    «Aber du hast es getan.»
    «Ja», sagte sie trotzig. «Weil es zwischen uns nicht mehr gut lief. Damals hast du dich in einen Fall vergraben. Für mich hattest du nie

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