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Am Ende der Angst

Am Ende der Angst

Titel: Am Ende der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Johannson
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konnte nicht erkennen, ob sie gefesselt war, jedenfalls rührte sie sich nicht. Sie sah mich mit einer Mischung aus Angst und Bedauern an.
    »Ich habe alleine hergefunden«, sagte ich. »Genauer gesagt, haben Sie mich bewusstlos hergebracht. Ich hätte es sonst vermutlich nie gefunden.«
    »Sie waren nicht richtig bewusstlos«, mischte sich ein anderer Mann ein. »Wir haben Sie nur in einen kleinen Schlummer versetzt. Gestatten Sie, dass ich mich vorstelle: Mein Name ist Daniel Snyder. Sie haben bereits auf meiner Mülldeponie herumgeschnüffelt.«
    Daher also hatten sie Zutritt zur Deponie und konnten unbemerkt Leichen beseitigen. Der Chef besaß einen Schlüssel. Dass er mir seinen Namen sagte, war kein gutes Zeichen. Es bedeutete, dass ich das hier nicht überleben sollte.
    Ich warf einen Blick auf den Waffenschrank. Er war nicht abgeschlossen. Wenn ich mir Mühe gab, schaffte ich es mit einem großen Satz dorthin, eine Waffe zu greifen und die Gruppe damit in Schach zu halten.
    Snyder schien meine Absichten erraten zu haben. »Denken Sie nicht einmal daran. Sie hätten keine Chance. Und Sie würden uns den Spaß versauen, wenn wir sie sofort töten müssten. Wir haben noch so schöne Dinge mit Ihnen vor!«
    Ich wagte einen Vorstoß. »Wo ist sie?«
    Snyder lächelte, und Jeroux grinste mir offen ins Gesicht. »Wen meinen Sie?«
    »Skye.«
    »Sie ist sicher verwahrt. Mit ihr werden wir auch noch viel Spaß haben.«
    »Lassen Sie sie gehen und nehmen Sie mich dafür.«
    Jeroux zog erstaunt die Augenbrauen nach oben. »Wie edel! Das 'ätte ich einem Amerikaner gar nicht zugetraut. Aber es nützt gar nichts. Rien.«
    »Wir haben Sie doch schon«, mischte sich Snyder ein. »So verdoppelt sich der Spaß.«
    »Was wollen Sie mit uns anstellen? Vergewaltigen? Und dann? Einfach abknallen?«
    »Vielleicht 'aben Sie auch ein wenig Freude daran«, grinste Jeroux. Dieser Kerl war so widerlich, dass ich ihm am liebsten ins Gesicht gespuckt hätte. Aber ich hatte eine bessere Idee.
    Unvermittelt sprang ich auf, hieb Jeroux meine Faust an den Kopf und hielt ihn als lebendes Schutzschild vor meinen Körper.
    »Ich breche ihm das Genick, wenn mir jemand zu nahe kommt«, drohte ich. Jasmine rief ich zu: »Sind deine Hände frei?«
    Sie hielt sie überrascht in die Höhe und nickte. »Ja, sind sie.«
    »Dann nimm aus dem Waffenschrank eine Waffe und bring sie mir.«
    Sie stand zögernd auf. Wenn für einen Moment im Raum eine erschrockene Stille geherrscht hatte, so löste sich diese nun auf. Snyder lächelte und sah mich mit überheblichem Gesichtsausdruck an. »Erstens: Jeroux ist uns egal. Wenn er verschwindet, findet sich sofort ein Ersatz.« Er zuckte mit den Schultern, um sein Desinteresse an der Person des Franzosen zu verdeutlichen. »Zweitens: Jasmine wird dir keine Waffe bringen.«
    Ich sah zu ihr und spürte einen kalten Schauer meinen Rücken hinunter laufen. Sie stellte sich neben Snyder. »Tut mir leid, Alex, aber ich gehöre dazu. Sie sind meine Freunde.«
    Jeroux wand sich in meinen Händen, ich hielt ihn fest, doch das nützte mir nicht mehr viel, denn von den Seiten näherten sich mehrere Männer.
    »Sagt mir nur, was ihr mit Skye und mir anstellt und was ihr mit den Nutten gemacht habt.«
    »Ein anderes Mal, vielleicht, wenn wir uns in der Hölle wiedertreffen.«
    Ich gab Jeroux noch einen Hieb in die Nieren, der ihn zu Boden gehen ließ, um mich anschließend auf den Kerl zu stürzen, der sich mir von rechts näherte. Er sah nicht gerade kräftig aus. Ich trat in seinen Solarplexus, so dass er nach vorne kippte und nach Luft schnappte. Der andere war unterdessen herangekommen und umklammerte hielt mich von hinten. Ich trat aus und versuchte, ihn mit einem Ellbogenstoß außer Gefecht zu setzen, doch da griffen Snyder und ein anderer Kerl ins Geschehen ein. Der eine hielt meinen Ellbogen fest, während Snyder mir mit einem Gewehrlauf auf den Kopf schlug. Ich ging zu Boden.

Die Flucht
     
    Es war stockfinster, als ich wieder zu mir kam. Ich konnte die Hand nicht vor Augen sehen. Der harte Boden, auf dem ich lag, drückte unangenehm an meinen Rücken. Ich richtete mich auf und tastete suchend umher, doch außer kalten Steinen unter mir und an den Wänden fand ich nichts.
    »Hallo?«, rief ich. »Ist da jemand?« Meine Stimme klang dumpf und hohl.
    Alles blieb still. Erneute tastete ich die Wände ab und versuchte die Größe des Raumes zu schätzen. Er war etwa drei Meter breit und genauso lang. Wenn ich mich

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