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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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haben ihn! Schafft ihn fort!«
    »Ventilatoren einschalten!«, brüllte jemand.
    Bald klärte sich die Luft, und man konnte erkennen, was sich auf der Brücke abspielte. Der Pirat war überwältigt, sein Deflektorschild außer Funktion, sein Anzug glühte. Er schien tot zu sein, doch zwei der Narseiller Kämpfer gingen auf Nummer Sicher und schleiften ihn weg. Irgendjemand hatte die Türen zur Brücke geöffnet, und ein Trupp Narseiller Soldaten stürmte herein. War dieser Pirat der Einzige, der sich noch auf der Brücke befunden hatte? Ker'sell hoffte es.
    Ärgerlich zischend rappelte er sich hoch und verschaffte sich einen Überblick über die Lage. Ein paar Narseil lagen auf dem Boden, vermutlich lebten sie nicht mehr. Etliche Mitglieder der Crew gaben fauchende und trillernde Geräusche von sich. Wer hatte jetzt das Kommando?
    »Ker'sell!«, rief jemand hinter ihm. »Könnten Sie mir helfen, diese Konsole an die richtige Stelle zu rücken?«
    Ker'sell drehte sich halb um und winkte ab. »Ich muss wissen, wer nun das Kommando hat!«, rief er. »Ist das Schiff noch kampffähig?«
    Einige von der Crew wandten sich an ihn. »Glauben Sie, wir hätten nicht gekämpft?«, versetzte ein Narseil und beugte sich mit flatterndem Nackensegel über den reglos daliegenden Captain.
    »Wir schließen zum feindlichen Schiff auf!«, rief Ker'sell. »Wir brauchen Waffen, und zwar gleichl « Er drängte sich an die Waffenkonsole, vor der ein paar verwundete Narseil versuchten, wieder auf die Beine zu kommen. »Und wir müssen die Verbindung zum Netz herstellen!«
    Auch Missionskommandant Fre'geel erhob sich taumelnd vom Boden. Cantha musste ihn dabei stützen. Kastanienbraunes Blut tropfte aus Fre'geel. Sein Nackensegel war halb abgerissen. Er musste erbittert gekämpft haben. »Sie haben Ker'sells Frage gehört!«, schnauzte er und versuchte, das Gleichgewicht zu halten. »Haben wir einsatzfähige Waffen?«
    Agamem checkte die taktische Konsole. »Bald werden wir welche haben – hoffentlich.« Er warf einen Blick auf den Bugmonitor, von dem nur noch ein Teil funktionierte. In dem schmalen Ausschnitt erschien für einen kurzen Moment das Piratenschiff, um gleich darauf wieder in wirbelnden Nebelschwaden zu verschwinden. »Ich brauche mehr Energie für diese Konsole …«
    Ein gleißender Blitz flackerte auf. Alle zogen den Kopf ein und drehten sich um. »Feind auf der Brücke!«, schrie jemand, als ein weiterer Pirat plötzlich aus seinem Versteck hochschnellte, um eine Granate auf die Rigger-Stationen zu werfen. Aus einer der Muscheln kräuselte bereits Rauch. Ker'sell hielt den Atem an. Noch ein Lichtblitz zuckte durch die Luft. Jemand schleuderte ein Energie-Netz in die Richtung des Angreifers. Die Granate traf das Netz und detonierte. Mit einem gewaltigen Scheppern landete der Pirat rücklings auf dem Boden. Die Explosion musste ihn vor einem direkten Kontakt mit dem Netz geschützt haben, denn im Nu stand er wieder auf den Füßen. Er feuerte einen Schuss ab und flüchtete von der Brücke. Zwei Narseiller Soldaten nahmen die Verfolgung auf.
    »Heiliger Geist des Nebels!«, keuchte Fre'geel. Sich vor Schmerzen krümmend, gab er Ker'sell ein Zeichen mit der Hand. »Statusbericht. Funktioniert das Netz? Sind wir manövrierfähig?«
    »Ja – aber die Kommunikation mit dem Netz ist unterbrochen. Als ich ausstieg, befanden wir uns auf einem Abfangkurs, um das Piratenschiff aufzubringen. Sollte es zu einem Kampf kommen, sind wir im Vorteil! Ich wünschte mir, ich könnte wieder ins Netz zurück!« Er deutete auf die Trümmer seiner Rigger-Station und merkte dabei, dass die nächste Muschel ebenfalls qualmte.
    Fre'geel zischte erschrocken. »Reparaturteams an die Waffenkonsole. Und die Kommunikation mit dem Netz wiederherstellen! Sofort! Ist Ho'Sung noch am Leben?«
    »Er ist tot. Er wurde als Erster getroffen«, meldete jemand von der anderen Seite der Brücke.
    »Dann übernehme ich das Kommando. Ich benötige einen Bericht über die Eindringlinge. Der überlebende Pirat muss ausgeschaltet werden, und ich will wissen, ob noch mehr Feinde durch die Luftschleuse ins Schiff gelangt sind.« Fre'geel blickte in die Runde und zwang die Crew an ihre Stationen zurück, egal, ob jemand verletzt war oder nicht.
    Verzweifelt wünschte sich Ker'sell, er könne wieder seinen Posten einnehmen. Aber seine Rigger-Station war zerstört, und die daneben stehende Muschel wies einen Lasereinschuss auf, aus dem Rauch strömte. Er drückte auf den

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