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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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fort: »Wieso antwortet ein Rigger? Ich will mit Ihrem Captain sprechen.«
    »… Captain ist tot … die meisten von der Brückencrew sind tot … und die anderen Rigger «, lautete die Antwort . »Ich habe jetzt das Kommando … bin zur Kapitulation bereit.«
    Als Legroeder aus der Rigger-Station kletterte, deutete Ker'sell auf Fre'geel, der den Menschen zu sich winkte. Dann blaffte Fre'geel ins Mikrofon: »Wiederholen Sie. Ich habe nicht alles verstanden …«

    *

    Am anderen Ende der Brücke war Agamem eifrig damit beschäftigt, die restlichen Waffen und die internen Sicherheitssysteme zu aktivieren. Einer der Bildschirme begann zu flimmern. Er murmelte eine Verwünschung, und endlich zeigte der Monitor für die interne Sicherheit ein Bild: ein Schwenk durch die Schiffskorridore, ein paar davon verwaist, in einigen rannten Crewmitglieder. Er presste den Optimiererkontakt an seine Schläfe und bündelte seine Gedanken. Dann ließ er das System nach Eindringlingen suchen …
    Der Monitor flackerte, und das Bild fror ein. Man schaute in einen Hauptkorridor, der mittschiffs verlief. Ein silberner Streifen huschte hindurch, so schnell, dass das Auge kaum zu folgen vermochte; es war der entkommene Pirat, gepanzert und mit einer Unzahl von Optimierern versehen, der in ein Versteck flitzte. Agamem fokussierte noch einmal: Es war ein Replay, zwei Minuten alt. Wo steckten seine eigenen Soldaten?
    »Sicherheit!«, zischte er ins Intercom. »Der Eindringling ist …« Dann sah er vier Narseil, die in den Erfassungsbereich des Monitors gelangten. Mit schussbereiten Waffen suchten sie den Raum ab. Erneut schaltete er das Intercom ein. »Backbordkorridor Zwei – der Eindringling versteckt sich im …« – er checkte die Lokalisierungsanzeige – »Trainingsraum. Seien Sie vorsichtig.«
    Die Narseil bestätigten und versammelten sich an der geschlossenen Tür. Einer öffnete sie, und zwei Narseil stürmten hindurch.
    Agamem schaltete auf den Monitor im Trainingsraum um. Es dauerte ein Weilchen, bis er den Piraten entdeckte. »Bei den Ringen«, zischelte er. Seine Männer pirschten behutsam am Rand des Pools entlang. Und dort saß der Feind – unter Wasser in seinem gepanzerten Raumanzug, zwei Fuß unterhalb der Oberfläche, dicht an der Wand, wo die Soldaten ihn nicht erspähen konnten. Die Waffe zielte nach oben, bereit, durch das Wasser zu feuern, sowie jemand über den Rand in das Becken spähte.
    Agamem aktivierte das Intercom. Der Pirat sollte nach Möglichkeit lebend gefangen werden. Doch seine Leute waren zu nahe dran, und er hatte nicht vergessen, dass Voco und Captain Ho'Sung tot auf der Brücke lagen. »Verlassen Sie diesen Raum und versiegeln Sie das Schott!«, ordnete er an.
    Seine Crew gehorchte flink und ohne zu zögern. Wieder drückte Agamem das Optimierer-Link an seine Schläfe und konzentrierte sich. In einer halben Sekunde hatte er die Waffe am Grund des Pools entsichert, eine weitere halbe Sekunde brauchte er, um die Aktion zu bestätigen. Dann schloss er die Augen und schickte den Befehl an das Sicherheitssystem.
    WUMM!
    Auf dem Monitor schoss eine Wasserfontäne hoch wie ein Geysir. Und mitten darin befand sich eine zerschmetterte Gestalt in einem silbernen Panzeranzug.
    *

    Ein Beben durchlief das Deck. Dann kehrte Stille ein.
    Erschrocken blickte Legroeder hoch und merkte, dass er nicht der Einzige war. Fre'geel forderte bereits einen Bericht an. »Die Antipersonenwaffe im Pool«, erklärte Agamem. »Der entflohene Pirat wurde liquidiert. Keine Verluste auf unserer Seite.«
    Fre'geel nahm die Meldung zur Kenntnis und wandte sich mit einem leisen Zischen an Legroeder. Zum ersten Mal vergegenwärtigte sich Legroeder, dass der Kommandant starke Schmerzen leiden musste. Sein metallisch grünes Nackensegel war von dem Kampf auf der Brücke zerfetzt und mit verkrustetem purpurfarbenem Blut überzogen.
    Abrupt fragte Fre'geel: »Was halten Sie davon, dass ein Rigger das feindliche Schiff kommandiert. Ist es glaubhaft?«
    Legroeder hatte die Schiff-zu-Schiff-Kommunikation mitgehört. »Es könnte stimmen«, meinte er. »Die Schüsse haben sehr wahrscheinlich die im Netz befindlichen Rigger getötet, und die übrige Brückencrew muss auch eine Menge abbekommen haben. Wenn die leitenden Offiziere ums Leben kamen, musste der Lotsenrigger das Kommando übernehmen. Wenn er wie durch ein Wunder am Leben blieb.«
    »Ist er überhaupt ermächtigt zu kapitulieren?«
    »Falls er von den Piraten in den Dienst gepresst

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