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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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losspringen konnte, sah er in einem verschwommenen Fleck des Tessa'chron einen weiteren silbern gepanzerten Piraten, ehe seine Station explodierte und in Flammen aufging.
    *

    Hoffentlich kriegen wir bald eine Nachricht , wandte sich Palagren an die anderen Rigger. Die H'zzarrelik hatte sich einer abwärts gerichteten Strömung anvertraut, die sie in einem Bogen auf das Piratenschiff zudriften ließ. In wenigen Minuten würden sie die ideale Position erreichen, um das Feuer zu eröffnen.
    Legroeder hallte Ker'sells Schrei noch in den Ohren. Auf der Brücke musste etwas passiert sein … und wenn sie sich dem Kaperschiff ohne Waffen näherten, käme dies einem glatten Selbstmord gleich. Soll ich mal rasch nachschauen?
    Noch während er sprach, drehte sich das Schiff unter ihnen und präsentierte ihnen seine volle Breitseite. Ja! Sagen Sie ihnen, auf erkanntes Ziel Feuer frei!
    Legroeder zog sich aus dem Netz zurück.
    W ARTEN S IE !
    Palagrens Ruf erschreckte ihn. Dann sah er, warum Palagren ihn gewarnt hatte. Das Piratenschiff glitzerte im Neutraser-Feuer – das auf die H'zzarrelik zielte.
    Legroeder, Sie übernehmen die Kiel-Position! Palagren zerrte an dem Netz, um eine Wende einzuleiten. Zurück in die Wolken!
    Die ersten Neutraser-Strahlen brannten sich durch den unter ihnen wabernden Flux und entflammten den Kiel des Netzes, als Legroeder hineinsteigen wollte. Ein sengender Schmerz fraß sich seine Hände hinauf, während er den Funken sprühenden Kiel umklammerte. Er biss die Zähne zusammen und hielt das Netz fest, derweil er den Kiel verholte, damit sie in eine Aufwärtstrift gelangten. Wenn sie ein wenig höher stiegen, würden die Grenzhorizonte zwischen den einzelnen Fluxschichten die Waffen der Feinde blockieren.
    Die nächsten Schüsse streiften das Netz, und wieder züngelten entsetzliche Schmerzen durch seine Arme. Sie befanden sich fast außer Schussweite. Nebelschleier umflatterten sie und schlossen sich unter ihnen zu einer massiven Decke. Noch tiefer glühten die Neutraser-Salven und verflüchtigten sich in den Wolken.
    Na schön, Legroeder – steigen Sie aus und sehen Sie sich um. Aber bleiben Sie in Ihrer Station!
    Legroeder holte tief Luft und verließ das Netz. Ihm wurde schwindelig, und als er die Muschel öffnete, blendete ihn ein gleißendes Licht. Als er einen Schrei hörte, beugte er sich nach vorn. »Großer Gott!« Vor seinem Gesicht zuckte ein Laserstrahl auf, und er prallte zurück. Die Brücke war voller Qualm und Ozon.
    »Legroeder, schnell zurück ins Netz!«, brüllte Ker'sell ihm durch den Rauch und das Tohuwabohu zu. »Wir haben keine Waffen! Meine Station wurde zerstört! Blasen Sie den Angriff ab!«
    Ehe er antworten konnte, flammte zu seiner Rechten ein greller Blitz auf; ein Pirat in einem silbernen Kampfanzug rotierte durch die Luft, blindlings um sich schießend. Irgend ein Objekt, das gleichfalls silbern schimmerte, flog auf ihn zu …
    Legroeder schloss die Muschel und plumpste so hastig ins Netz, dass es rings um ihn knisterte wie eine elektrische Entladung. Eindringlinge auf der Brücke! , rief er. Wir haben keine Waffen! Den Angriff abbrechen!
    In Palagrens Stimme schwang verhaltene Wut mit. Eindringlinge? Bei den Drei Ringen!
    Sie krängten das Schiff und schlugen einen lang gezogenen Bogen durch die Wolken ein; sie versuchten, das Kaperschiff nicht aus den Augen zu verlieren, ohne indessen selbst entdeckt zu werden. Sie mussten durch die Wolken tänzeln und hoffen, dass der Feind noch größere Schäden erlitten hatte als sie. In der Tat schien das Schiff den Strömungen des Flux beinahe hilflos ausgeliefert zu sein. Doch obwohl Legroeder und seine Gefährten flugtechnisch im Vorteil waren, quälte ihn die Vorstellung, dass gleich außerhalb der Plastikhülle, die ihm einkapselte, feindliche Soldaten danach trachteten, ihn zu töten. Ihr Schiff meisterte die Tücken des Flux, aber er, Palagren und Voco waren so schutzlos wie Neugeborene in ihren Wiegen.
    *

    Ker'sell rang in den ätzenden Qualmwolken nach Luft und sah, wie der Pirat herumwirbelte, als ein glänzendes Netz durch die Luft segelte. Die Gestalt in dem silbernen Panzeranzug schoss auf das Gespinst, doch ebenso gut hätte er auf ein Fischernetz feuern können. Das Netz wickelte sich um den Piraten, der sich kurz dagegen wehrte – bis ein gleißender Blitz aufflammte. Man hörte einen scharfen Knall, als sich die Energie des Gewebes in den Panzer des Piraten entlud. Der Kämpfer stürzte zu Boden.
    »Wir

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