Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
Vom Netzwerk:
den Deep Flux?«
    »Aber ja.« Tracy-Ace hielt seinem Blick stand. »Unsere Planer haben diese Abkürzung gewählt. Sonst ginge es zu langsam.«
    Eine Abkürzung? In den sicheren Tod? »Im Deep Flux lässt es sich nicht navigieren. Die Gegend ist viel zu instabil. Mir ist kein einziger Fall bekannt, dass jemand in den Deep Flux eingedrungen und lebend zurückgekehrt ist.« Oder überhaupt zurückgekehrt. Welches Ziel steuern sie an, dass sie sogar das Risiko eingehen, sich in den Deep Flux zu wagen? Mit einem Schauder dachte er daran, wie die Impris verschwunden war.
    Tracy-Ace legte den Kopf schräg. »Das traf früher einmal zu.«
    »Früher?« Legroeder blinzelte. »Soll das heißen, dass Sie wissen, wie man im Deep Flux navigiert? Hineinfliegt und mit heiler Haut wieder herauskommt? Das angepeilte Ziel tatsächlich trifft?« Das war unmöglich. Oder etwa nicht? Großer Gott!
    Tracy-Ace nickte andeutungsweise. »Es gibt noch ein paar Probleme. Aber es geht.«
    Legroeder blickte Deutsch an. Sein Cyborg-Freund saß stumm und mit ausdrucksloser Miene da, was kein Kunststück darstellte, wenn man statt Augen silbern verspiegelte Linsen hatte. »Probleme?«
    »Vielleicht kann Rigger Deutsch es Ihnen besser erklären«, meinte Tracy-Ace. »Rigger Deutsch?«
    Freem'n gab ein sirrendes Geräusch von sich. »Ein paar Details kennen Sie bereits, Legroeder. In erster Linie liegt es an den unterschiedlichen Techniken des Riggens …«
    »Sprechen Sie von den Optimierern?«
    »Natürlich. Unseren Erfahrungen nach gestaltet sich das Navigieren im Deep Flux so schwierig, weil eine Vielfalt von komplexen sensorischen Elementen zuerst übersetzt und decodiert werden muss, ehe sich ein klares Bild ergibt. Und dazu brauchen wir Optimierer.«
    Legroeder betastete seine Schläfen und dachte über Deutschs Worte nach, ohne sich sein Erstaunen anmerken zu lassen. Er wollte nicht, dass man den Außenposten Barbados als völlig rückständig betrachtete. Selbstverständlich wusste er, dass die Optimierer die Wahrnehmung des Flux veränderten; daher rührt ja seine Abneigung gegen die Implantate. Ihm kam es darauf an, dass er den Flux intuitiv erfasste.
    Deutsch schien seine Gedanken zu lesen. »In dieser Region des Flux kann man auf die Optimierer einfach nicht verzichten.« Er hielt kurz inne. »Gehe ich Recht in der Annahme, dass die Narseil mit der Erforschung des Deep Flux nicht besonders weit gekommen sind?«
    Legroeder wiegte bedächtig den Kopf. Vorgeblich hatte er die Narseil ausspioniert. Man erwartete von ihm, dass er über dieses Volk Informationen gesammelt hatte. »Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass sie in dieser Hinsicht nennenswerte Fortschritte gemacht haben.«
    »Aber die Narseil sind doch ausgezeichnete Rigger, nicht wahr?«, fuhr Deutsch fort.
    »Das kann ich bestätigen«, entgegnete Legroeder und fragte sich, warum Deutsch diesen Aspekt betonte.
    Tracy-Ace unterbrach seine Gedankengänge. »Doch, ja, wir sind in der Lage, den Deep Flux zu durchqueren. Die Technik ist noch längst nicht perfekt, aber sie reicht aus …« Sie kniff die Lippen zusammen und blickte mit einem beinahe schmerzlichen Ausdruck auf das Hologramm.
    Reicht sie aus, um eine ganze Kolonisten-Flotte zu riskieren? Legroeder war entsetzt. Er wusste nicht, was ihn mehr erschreckte, die Vorstellung, eine gesamte Schiffsflotte im Deep Flux zu verlieren, oder der Gedanke, dass eine Bande – eine Armada – von Piraten neue Kolonien gründete.
    »Legroeder?«
    Er blinzelte und sah sie an.
    »Kommen Sie in die Realität zurück.«
    Langsam atmete er aus. »Entschuldigung. Was haben Sie gesagt?« Vorsichtig hob er seinen Becher mit Kaffee an die Lippen.
    Tracy-Ace blickte ihn neugierig an. »Ich frage mich, ob dieser Anblick Sie vielleicht an die Impris erinnert.«
    Legroeder verschluckte sich an dem starken, schwarzen Gebräu.
    »Stimmt was nicht?«
    Er räusperte sich heftig. »Sie haben Recht«, würgte er hervor, »ich musste tatsächlich an die Impris denken. Leider weiß ich nicht viel über das Schiff. Vermutlich sind Sie da besser im Bilde.« Er spürte, wie er rot wurde.
    »In der Tat verfolgen wir die Spur der Impris . Das heißt, wir tun es nicht selbst. Von Zeit zu Zeit erhalten wir Berichte von den Außenposten, die sich der Reihe nach abwechseln, das Schiff zu orten.« Sie zog die Stirn kraus. »Allerdings handelt es sich um sehr diffuse Meldungen. Wenn Kilo-Mike/Carlotta nicht so sparsam mit der Herausgabe der Daten wäre, könnte ich

Weitere Kostenlose Bücher