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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Legroeders Richtung schien dessen Befürchtung zu bestätigen –, »ich habe eine Besprechung mit meinem neuen Crew-Chef. Miss Alfa, vielen Dank für Ihre Einladung. Legroeder, es tat gut, Sie wiederzusehen. Wenn Sie mich brauchen, geben Sie einfach meinen Namen in das Computersystem ein.«
    Zum Abschied hob Legroeder die Hand, als Deutsch auf seinen Levitatoren davonschwebte. Jetzt bist du wieder auf dich allein gestellt. Gib gut Obacht. Wenn er nur wüsste, wovor er sich hüten musste.
    Auch Tracy-Ace sah Deutsch hinterher. »Wir müssen einen neuen Einsatzort für ihn finden. Nach allem, was er durchgemacht hat, kommen keine Routineflüge infrage. Unter den gegebenen Umständen hat er sich tapfer geschlagen.«
    »Ja, das hat er«, bekräftigte Legroeder nervös. Er senkte den Blick und merkte, dass sein Essen kalt geworden war.
    »Kosten Sie von dem Brot«, riet Tracy-Ace und goss sich etwas Sirup über ihre Schnitte. »Es schmeckt nicht schlecht.« Sie schob sich einen Bissen in den Mund und begann herzhaft zu kauen.
    Legroeder spielte mit dem Brot und knabberte daran. Er fand, es schmecke nach gar nichts. »Tja – hören Sie – äh …« Was sie über Deutsch gesagt hatte, erinnerte ihn an ein anderes Problem, das er bis jetzt verdrängt hatte. »Ich möchte Sie noch etwas fragen. Was haben Sie vor mit … ich meine, was geschieht mit der Narseiller Crew?«
    Die Implantate an Tracy-Aces Schläfen leuchteten auf. »Wie sollten wir Ihrer Ansicht nach mit ihnen verfahren?«
    »Nun ja, ich weiß nicht … ich meine …«
    Ihre Züge verhärteten sich. »Jemand schlug vor, diese Leute allesamt aus einer Luftschleuse zu werfen. Sie haben uns schwere Schäden zugefügt.«
    Legroeder merkte, wie er blass wurde. Er erinnerte sich an seinen Traum …
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich den Vorschlag befolgen werde«, wiegelte sie ab. Sie schaute zur Seite, strich sich nachdenklich über die Wange und blickte ihn wieder an. »Ich glaube, Sie haben sich mit einigen der Narseil recht gut angefreundet, während Sie unter ihnen weilten …« Sie hob die Augenbrauen.
    Legroeder zuckte die Achseln, doch seine Kehle schnürte sich zusammen.
    »Wundern würde es mich nicht«, sagte Tracy-Ace. »Ich dachte, Sie könnten dazu beitragen, dass wir ein paar Informationen aus ihnen herausholen.« Ihre Miene änderte sich, doch er wurde immer noch nicht klug aus ihr. »Es wäre töricht, so viel Wissen und Talent nicht zu nutzen. Über meinen Boss kann man sagen, was man will – aber töricht ist er gewiss nicht.«
    Legroeder nickte beklommen. »Dann obliegt es Ihrem Boss, über das Schicksal der Narseil zu entscheiden?«
    Fragend hob sie das Kinn.
    »Wissen Sie, sie haben nur gekämpft, um ihr Schiff und ihre Leute zu retten«, entfuhr es Legroeder. Sofort bedauerte er seine Offenheit.
    »Das ist richtig«, räumte Tracy-Ace ein. »Es bleibt abzuwarten, was mit ihnen passiert – welche Entscheidungen getroffen werden.« Sie furchte die Stirn. »In diesem Punkt müssen Sie mir einfach vertrauen.«
    Ihr vertrauen? Durfte er das?
    »Haben Sie die Nachricht erhalten, die ich Ihnen gestern Abend schickte?«
    »Äh …«
    Ehe sie fortfuhr, blickte sie sich verstohlen um. »Es gibt Leute, die sehr gern mit den Narseil sprechen möchten. Wichtige Leute – die auf ein paar Veränderungen hinarbeiten.«
    Er erstarrte. Der Untergrund? Er tat so, als hätte er nichts Bedeutsames gehört.
    Um einen ihrer Mundwinkel stahl sich ein Lächeln; mit ihrem Finger strich sie sich über die Wange. Eine Augenbraue wölbte sich leicht nach oben. »Wenn Sie aufgegessen haben, führe ich Sie ein bisschen herum. Ich habe für den Rest des Tages frei.«
    Legroeders Nervenenden kribbelten so stark, dass er einen Moment lang glaubte, sie hätte schon wieder ihre Hand auf seinen Arm gelegt. Doch nein, sie hielt die Hände vor sich gefaltet. Legroeder vertilgte das restliche Brot und nickte, während er dachte: Ja, eine tolle Idee. Das gefällt mir.
    *

    Im Außenposten Ivan gab es reichlich Platz zum Spazierengehen. Vielleicht hielten sich die Leute durch Laufen fit – obschon er sich nicht gewundert hätte, wenn sie in den Flicker-Röhren mit muskelstärkenden Impulsen traktiert wurden, während sie von einem Ort zum anderen flitzten. Seit zwei Stunden marschierten sie nun, wobei sie vermutlich die Station der Länge nach mehrmals durchmessen hatten. Tracy-Ace machte ihn auf allerhand Einzelheiten aufmerksam und vermittelte ihm einen allgemeinen Eindruck von

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