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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Tracy-Ace.
    Schimmernd verschob sich die Perspektive, und der Vordergrund wurde vergrößert. Überrascht hielt Legroeder den Atem an. Eine Flotte von über hundert leuchtenden Sternenschiffen sammelte sich um etwas, das wie ein Asteroiden-Cluster aussah. Aus dem Zentrum des Feldes reichten lange, geschwungene Tentakel bis hin zu den Raumschiffen.
    Legroeder glaubte, sein Herz bliebe stehen. »Was ist das?«, hauchte er.
    »Die Kolonisten-Flotte«, erwiderte sie.
    Er schluckte. »Welches Ziel peilt sie an?« Sicher nicht die Zentristen-Welten.
    »Sie bricht auf zu neuen Jagdgründen«, antwortete sie leise und beobachtete seine Reaktion. »Was denken Sie jetzt?«
    Seine Stimme wollte ihm nicht mehr gehorchen. Ich bin ein Cyber, und kühne Cyber-Initiativen machen mir keine Angst. Keine Angst … »Es ist …«, begann er und versuchte, nicht zu stottern, » faszinierend . Bei uns in … äh, Barbados gibt es nichts Vergleichbares.«
    Tracy-Ace starrte ihn einen Moment lang an, dann fing sie laut an zu lachen. »Das kann ich mir vorstellen!«
    »Was gibt es nicht in Barbados?«, fragte eine vertraute metallische Stimme.
    Legroeder wandte sich um.
    Freem'n Deutsch schwebte auf sie zu.

KAPITEL 23 – Die Wächter

    »Frem'n!«, rief Legroeder. »Sind Sie wohlauf?«
    Deutsch driftete an den Tisch. »Es könnte mir nicht besser gehen. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Ihnen Gesellschaft leiste?«
    »Keineswegs«, antwortete Tracy-Ace.
    »Ich glaube, wir sind uns schon früher begegnet. Tracy-Ace/ Alfa«, fuhr Deutsch fort.
    »Ja. Schön, Sie zu sehen.« Sie richtete das Wort an Legroeder. »Ich habe ihn hierher gebeten, weil Sie sich um ihn sorgten.«
    Legroeder öffnete den Mund und klappte ihn wieder zu. Dann lächelte er gekünstelt. »Wie sind Sie …? Als ich Sie das letzte Mal sah, befanden Sie sich in einer Art Starre …«
    Deutsch winkte mit seiner cybernetischen Hand. »Ich geriet in eine Fußangel. Ich sah das verdammte Ding kommen, konnte aber nicht mehr ausweichen.«
    Legroeder krümmte sich innerlich, als er an den schrecklichen Anblick dachte. »Es sah schlimm aus.«
    »Eine teuflische Sache, das kann ich Ihnen versichern«, entgegnete Deutsch. »Als sie das Ding endlich abwürgten, haute es mich glatt um. Ich wachte in der Krankenstation auf. Erst vor einer Stunde wurde ich entlassen.« Er nickte Tracy-Ace zu. »Danke, dass Sie mich rausgeholt haben. Ich freue mich schon darauf, wieder an meine Arbeit zu gehen.«
    Wirklich?, dachte Legroeder. Es war ein kritischer Punkt, wenn Freem'n sich wieder in die Cyber-Welt einfügte. Inwieweit würde er dann noch zu Legroeder und seiner Mission stehen?
    Tracy-Ace beobachtete sie beide mit unverhohlenem Interesse. Freem'n gab eine glaubhafte Vorstellung als Schauspieler ab. Er musste seine Vorgesetzten, vermutlich auch Tracy-Ace, davon überzeugen, dass er gegen die Interessen der Cyber handelte, weil er von den Narseil unter Druck gesetzt worden war, oder weil er letzten Endes die Mission der Narseil torpedieren wollte. Hatte man ihn schon einem Debriefing unterzogen? Legroeder vermochte nicht in Deutschs Gesicht zu lesen.
    »Das hören wir gern«, sagte Tracy-Ace. »Demnächst wird man Sie vermutlich mit neuen Aufgaben betrauen.« Sie musterte Legroeder, der merkte, dass er den Atem anhielt. Langsam blies er ihn aus und hoffte, Deutsch würde nicht umkippen und ausposaunen, was tatsächlich passiert war.
    Legroeder betrachtete neuerlich das Hologramm, das er in seiner Aufregung, Deutsch wiederzusehen, ganz vergessen hatte. Der Deep Flux. Die wartende Cyber-Flotte. »Wollten Sie mir nicht mehr darüber erzählen?«, fragte er Tracy-Ace.
    »Über den Flottenverband der Free Cyber Republic? Was möchten Sie denn wissen?«
    »Nun ja – zuerst einmal, warum es so aussieht, als befände sie sich dicht am Rand des Deep Flux.«
    Tracy-Ace gluckste vergnügt in sich hinein. »Natürlich, auf Barbados hat man davon keine Ahnung. Die Flotte ist dort stationiert, weil sie eine lange Reise vor sich hat. Den exakten Bestimmungsort darf ich nicht verraten. Aber wie ich schon sagte, sie bricht auf zu neuen Jagdgründen. Weit weg von den Welten der Zentristen.«
    Legroeder versuchte sich auszumalen, was es bedeutete, wenn eine riesige Piratenflotte loszog, um neue Welten zu kolonisieren. Wenn sich die Cyber von den Zentristen-Welten entfernten …
    Wären sie die Piraten dann für immer los?
    Das erschien ihm höchst unwahrscheinlich.
    »Die Schiffe fliegen doch nicht etwa durch

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