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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Free Cyber. Aber ich rede hier von den Zentristen, die mit den Cyber sympathisieren , wohlgemerkt! Jedoch nicht mit den Cyber-Gruppen, die im Außenposten Ivan leben.«
    »Mit welcher Art von Cyber sympathisieren sie dann?«
    YZ/I zeigte mit der Hand auf seinen Arbeitsalkoven. In der Wand erschien ein Hologramm von einer Piratenfestung. Doch sie glich nicht dem Außenposten Ivan. Sie sah aus wie die Festung im Golen Space, aus der Legroeder geflüchtet war. »Dieser Außenposten wird von einem Boss namens Kilo-Mike/Carlotta geleitet«, erklärte YZ/I. Das Bild einer stark mit Implantaten hochgerüsteten Frau tauchte auf. Bei ihrem Anblick lief Legroeder ein Schauder über den Rücken. YZ/I deutete mit dem Kinn auf das Konterfei. »KM/C und ich kommen nicht gut miteinander aus. Aber KM/C verfügt über viele Kontakte auf den Zentristen-Welten – und wie es der Zufall will, unterhält sie besonders fruchtbare Beziehungen zu Faber Eridani. Sie …«
    »Moment mal«, warf Legroeder ein. »Dass es Beziehungen gibt, leuchtet mir ein. Aber warum sollte irgendjemand auf den Zentristischen Welten auch nur die leiseste Sympathie für Piraten hegen? Es sei denn, es springt etwas dabei heraus …«
    YZ/I schnaubte verächtlich durch die Nase. »Und ob etwas dabei herausspringt. Doch man duldet die Piraterie nicht wegen der fetten Provision.«
    »Sondern …?«
    YZ/I sog an der Zigarre. »Es geht um Verrat.«
    Von El'ken wusste Legroeder, dass die Zentristen die Narseil verraten hatten. Doch er glaubte nicht, dass YZ/I darauf anspielte. »Wie meinen Sie das?«
    »Sie fielen ihrer eigenen Welt in den Rücken, indem sie abtrünnig wurden von deren ureigensten Visionen und Zielen !«, donnerte YZ/I. Er brach ab. »Jesus, ich bin ein schlechter Gastgeber. TA, könntest du bitte für dich und den Rigger Stühle heranrücken? Danke.« Abermals hielt er inne und betrachtete das brennende Ende seiner Zigarre. »Es sind Fanatiker. Und Sie haben Recht. Die Welten der Zentristen besiegten die Cyber-Welten – nicht uns , sondern die Welten, von denen unsere Vorfahren stammten – im Krieg der Tausend Sonnen. Ich nehme an, das wissen Sie.«
    Legroeder nickte.
    »Und als sie unter anderem das Recht erwarben, als Erste zur Wiege der Sterne aufzubrechen , was taten sie da?« YZ/I bebte vor Wut. »Sagen Sie es mir!«
    Legroeder zögerte. »Nicht viel, soweit ich weiß. Es gab ein paar Vermessungs-Missionen.« Man konzentrierte sich auf sich selbst, mehrte den Reichtum, unternahm jedoch nichts, um tiefer ins Weltall vorzudringen, ferne Sternensysteme zu erforschen. Diese Haltung führte schließlich zu einem Isolationismus.
    YZ/I zog die Nase hoch. »Sie gewannen ihren rassistischen Krieg, gratulierten sich zu ihrem Erfolg und blieben breit und bräsig auf ihren fetten Ärschen sitzen. Angeblich hatten sie um das Recht gekämpft, neue Welten zu besiedeln. Aber gingen sie das Wagnis ein, in die Ferne aufzubrechen und neue Kolonien zu gründen? NEIN! « Er rammte sich die Zigarre zwischen die Zähne. »Unsere Flotte hingegen hält sich bereit, diesen Traum zu erfüllen. Die anderen haben ihr Recht auf eine Exploration des Weltraums verwirkt!« Er hielt inne und funkelte Legroeder zornig an. »Was ist?«
    Legroeder fragte sich, warum er sich mit diesem Mann auf eine Diskussion einließ. Trotzdem … »Die Zentristen hätten diesen Krieg gar nicht gewonnen – falls man überhaupt von einem Sieg sprechen kann – wenn sie den Narseil nicht in den Rücken gefallen wären. Sie ließen diesen Verbündeten fallen, um mit dem Feind zu paktieren.« Dem verhassten Feind. Dem Feind, der mehr aus Implantaten bestand denn aus Fleisch und Blut. »Hätten sie in der Technik des Riggens weiterhin mit den Narseil zusammengearbeitet, dann wären wir vielleicht längst unterwegs zur Wiege der Sterne.«
    YZ/I grinste. »Das wissen Sie von El'ken und von McGinnis. Sehr gut. Im Übrigen habe ich McGinnis' Tod sehr bedauert. Er war ein verdienstvoller Mann.«
    »Ja, das war er«, gab Legroeder scharf zurück. »Sie geben vor, die Kreise zu kennen, die ihm nach dem Leben trachteten. Wenn dem so ist, warum haben Sie seinen Tod dann nicht verhindert?«
    YZ/I drückte seine Zigarre in einem Aschenbecher aus. »Ich habe nicht gesagt, dass ich irgendeinen Einfluss auf diese Leute hätte, verdammt noch mal. Nur dass mir dieser Dunstkreis bekannt ist, in dem sie sich bewegen. KM/C hat bedeutend mehr Kontakte auf Faber Eridani als ich. Und bitte glauben Sie mir – diese

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