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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Legroeder, versuchen Sie gar nicht erst, es abzustreiten«, meinte YZ/I.
    Legroeder wandte seine Aufmerksamkeit dem Boss zu.
    »Legroeder«, murmelte Tracy-Ace mit gepresster Stimme. »Ich habe es die ganze Zeit über gewusst. Wir alle waren im Bilde.«
    Mit einem Ruck schaute er sie an. Ihn schwindelte. Wie seid ihr bloß darauf gekommen? Mit blitzenden Implantaten schnauzte Tracy-Ace den Boss an. »Konntest du es ihm nicht etwas schonender beibringen?«
    Legroeder sah, dass YZ/I von Kopf bis Fuß von flimmernden Lichtwellen durchströmt wurde. Gleichmütig zuckte der Boss die Achseln. »Er kann was vertragen.« Nach einem flüchtigen Blick auf Lanyard fuhr er betont lässig fort: »Rigger Legroeder, wir sind allgemein sehr gut informiert – wir wissen, was draußen vorgeht, in den Welten der Zentristen. Aber vergleichen Sie uns bitte nicht mit den Schurken, die Sie in DeNoble gefangen hielten. Von diesem Gesocks distanzieren wir uns entschieden.«
    Seid ihr wirklich so anders? Legroeders Gesicht brannte vor Scham. Seine Tarnung war aufgeflogen, besser gesagt, sie hatte nie funktioniert.
    Aber YZ/I weidete sich nicht an seiner Demütigung. Stattdessen richtete er nun das Wort an Lanyard. »Musst du nicht zu einem wichtigen Termin, Gruppen-Koordinator? Lass dich von uns nicht aufhalten …«
    Lanyard schien zu erstarren. »In Anbetracht der Umstände möchte ich lieber hier …«
    »Und ich möchte diese heikle Unterhaltung privat fortsetzen«, fiel der Boss ihm ins Wort.
    Lanyards Augen blitzten erbost. »Versuch nicht, uns auszuschließen, YZ/I. Wenn du so weitermachst, wirst du bald feststellen …«
    »Ich verspreche, dir und dem Regierungsrat ausführlich über alles zu berichten«, lenkte YZ/I ein. »Sei unbesorgt, es wird keine eigenmächtige Kursänderung geben. Aber für den Anfang … na ja, du weißt schon, was ich meine. Rigger Legroeder braucht über unsere internen Konflikte nichts zu erfahren. Comprehendo?«
    Einen Moment lang sah es so aus, als wolle Lanyard ihm widersprechen. Was immer zwischen diesen beiden Personen vor sich gehen mochte, fand schweigend statt. Lanyard schloss die Augen, und an seinen Ohrläppchen flimmerten eine Reihe von Optimierern. Jählings riss er die Augen wieder auf, blinzelte, nickte brüsk und entfernte sich.
    Sobald er fort war, aktivierte YZ/I ein Kraftfeld, das ihn und seine beiden Gäste abschirmte. Der Boss gluckste leise in sich hinein. »Mir ist nicht nach Lachen zumute«, meinte Tracy-Ace und blickte unglücklich drein. »Er kann uns jede Menge Scherereien machen.«
    »Du musst es ja am besten wissen«, gab YZ/I zurück und Tracy-Ace funkelte ihn wütend an. »Lanyard ist okay«, wiegelte YZ/I ab. »Er steckt nur gern seine Nase in Dinge, die ihn nichts angehen. In dieser Hinsicht müssen wir gut Acht geben.« YZ/I hielt inne, dann wandte er sich an Legroeder, als sei ihr Gespräch nie unterbrochen worden: »Rigger Legroeder, Tracy-Ace/Alfa hat Sie nicht bei mir denunziert.«
    »Wer war es dann?«
    YZ/I rieb sich das Kinn. »Wenn Sie es unbedingt wissen müssen – ich habe ihr Bescheid gesagt. Wir wussten von Anfang an, dass Sie von DeNoble geflohen waren. Bei den Drei Ringen, wir haben Sie hierher gebracht. Wir müssen etwas mit Ihnen besprechen …«
    »Was heißt das, Sie hätten mich hierher gebracht …«
    YZ/I wedelte mit der Hand durch die Luft. »Durch Kontakte mit den Nasreil erfuhren wir, dass Sie für uns ein gewisses Interesse hegen.«
    Der Untergrund. Legroeder schluckte.
    »Wir möchten mit Ihnen reden – aber das konnten wir nicht an die große Glocke hängen.« YZ/I nickte Tracy-Alfa zu. »Es ist wichtig, den Schein zu wahren. Machtstrukturen – Sie verstehen schon.«
    Lanyard. Der Regierungsrat.
    »Aber Ihr Schiff hat versucht, uns zu vernichten«, hielt Legroeder ihm entgegen.
    YZ/I ließ den Atem zischend durch die Zähne entweichen. »Te'Gunderlach war ein Idiot. Wenn er nicht in dem Gefecht gefallen wäre, hätte ich ihn eigenhändig umgebracht. Er hatte den Befehl, das Narseiller Schiff aufzuspüren und Sie gefangen zu nehmen. Nicht, Sie zu töten. Deshalb war Freem'n Deutsch darauf programmiert …«
    »Deutsch war programmiert?«
    »Bitte unterbrechen Sie mich nicht ständig. Ja, aber es hat nicht funktioniert. Deutsch sollte eingreifen, falls der Captain in einen Blutrausch geriet.« YZ/I schüttelte den Kopf. »Vermutlich verursachten Te'Gunderlachs Implantate, dass er plötzlich Amok lief, und der Impuls an Deutsch konnte sich nicht

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