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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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nichts über den derzeitigen Aufenthaltsort unseres Geisterschiffs. Und selbst KM/C ist zu einer Kontaktaufnahme nicht imstande.«
    »Aber warum …?«
    »Weil ich unbedingt wissen muss, was mit dem Schiff passiert ist.«
    Legroeder starrte ihn an. »Warum interessiert Sie das so brennend?«
    Yankee-Zulu/Ivan erhob sich von seinem Sitz und streckte die Hand aus. Hinter ihm erschien das Hologramm von der Armada. »Sehen Sie diese Flotte?« , polterte er. »Sie ist der Stolz der Republik!« Er atmete schwer, so aufgewühlt waren seine Emotionen. Es dauerte eine Weile, bis er sich wieder gefasst hatte. »Und ich will verhindern, dass sie auf demselben Wege verschwindet wie die Impris .«
    Legroeder schüttelte den Kopf. »Warum sollte sie?«
    YZ/Is Gesicht verwandelte sich in ein funkelndes Netzwerk aus Venen und Arterien. »Weil wir bereits Verluste erlitten haben. Unerklärliche Verluste. Und nicht nur unser Außenposten war betroffen, andere ebenfalls.«
    Tracy-Ace klopfte ungeduldig mit einer Fußspitze auf den Boden. »Erzähl ihm doch alles, YZ/I.«
    Legroeders Blick wanderte zwischen Tracy-Ace und Yankee-Zulu/Ivan hin und her.
    YZ/I machte einen unwirschen Eindruck. »Also gut – unter anderem haben wir Schiffe verloren, die die Impris aus zu geringer Entfernung beschatteten.«
    Und Sie wollen, dass ich mich diesem Schiff nähere? , dachte Legroeder. Er holt tief Luft und kräuselte spöttisch die Lippen. »Vielleicht habt ihr euch aus Versehen gegenseitig abgeschossen. Warum stellt ihr eure Beobachtungen der Impris nicht einfach ein?« Und hört gleichzeitig auf, das Schiff als Köder für eure Plünderfahrten zu benutzen , setzte er in Gedanken hinzu.
    »Wir glauben, unseren Schiffen ist dasselbe passiert wie seinerzeit der Impris «, erklärte YZ/I. »Und wir möchten herausfinden, was genau sich damals abgespielt hat.«
    Tracy-Aces Ungeduld wuchs. »Nun sag's ihm doch endlich, YZ/I.«
    YZ/I seufzte und rieb sich das Kinn; winzige bunte Funken sprühten in seinen Wangen. »Na schön, diese eigenartigen Vorkommnisse betrafen nicht nur Schiffe, die offenbar zu nahe an die Impris heranflogen. Während der letzten drei Jahre gingen vier unserer Späherschiffe verloren, die Kurs auf die Sagittarius-Wolken nahmen. Es handelte sich eine Vorhut der Flotte …« Seine Stimme wurde leiser, und er deutete auf die Monitore. »Den Verlust einzelner Schiffe kann man verschmerzen, aber hier geht es um eine ganze Flotte …«
    »Erzähl ihm von deinem Bruder«, drängte Tracy-Ace.
    Durch YZ/Is Antlitz irrlichterten Blitze. Gereizt fuhr er fort: »Und Männer, die mir wie Brüder ans Herz gewachsen sind, führen die Armada an. Bist du jetzt zufrieden?« Tracy-Ace fixierte ihn mit herausfordernden Blicken, bis er resigniert knurrte: »Bevor wir die gesamte Flotte durch den Deep Flux schicken, müssen wir wissen, was sie dort erwartet.«
    Tracy-Ace starrte ihn unverwandt an. »Erzähl ihm endlich von deinem Bruder!«
    YZ/I berührte mit den Fingerspitzen seine Schläfe, und ein Spiel aus Licht und Schatten huschte über seine Züge. »Ist gut«, flüsterte er, als koste ihn das Sprechen große Überwindung. »Kommen Sie mit.« Er stand auf, stieg vom Podest herab und führte sie zu einem riesigen Holotank-Monitor. Es dauerte ein paar Sekunden, bis das gewünschte Bild erschien: ein Außenposten, der in den rötlichen Nebelbänken des Flux trieb. Nicht Ivan, nicht DeNoble, auch nicht KM/C. Diese Festung besaß die Form eines gewaltigen turmähnlichen Wolkenkratzers, dessen Sockel einfach im Flux verschwand. »Das ist … das war … der Außenposten Juliette.«
    »Was ist passiert?«, erkundigte sich Legroeder.
    »Er war im Flux verankert, wie unsere Festung. Nur dass die Fundamente in die träge fließenden unteren Schichten hinabreichten. Man glaubte, es sei sicherer, die Verankerung würde besser halten.«
    »Aber man hatte sich verkalkuliert«, schloss Legroeder.
    YZ/I wechselte das Bild. »Dieses Hologramm wurde von einem Schiff aufgenommen, das gerade von einem Patrouillenflug zurückkam. Schauen Sie sich das an.« Plötzlich begann das Bild zu flimmern und zu tanzen, als betrachteten sie es durch Hitzeströme, die von einem Wüstenboden aufstiegen.
    »Was ist das? Was hat das zu bedeuten?«
    »Gleich werden Sie es sehen.«
    Das Flirren verstärkte sich, und das ganze Bild wackelte, als würde die Kamera verrissen. Die Nebelschwaden, die den Turm umgaben, fingen wild an zu wabern und nahmen eine dunkle Tönung an; dann

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