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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Sympathisanten sind sehr böse, weil ihre Welten es unterlassen haben, nach möglichen neuen Kolonien zu suchen. Böse genug, um mit ihren angestammten Feinden zu kollaborieren, den Free Cyber. Stellen Sie sich das vor!«
    Ich stelle es mir vor, dachte Legroeder wie betäubt. Ich stelle mir vor, wie man mit den Free Cyber Hand in Hand arbeitet. Flüchtig sah er Tracy-Ace an, die seinen Blick erwiderte, dann wandte er schnell das Gesicht ab.
    »Einige von ihnen bekleiden hohe Ämter, und zum Schein verdammen sie die Aktivitäten der Free Cyber …«
    »Mit Aktivitäten meinen Sie wohl Piraterie«, hakte Legroeder vorsichtig nach.
    »Was auch immer.« YZ/I wedelte mit einer durchsichtigen Hand. »Jedenfalls drücken diese Leute in Wahrheit beide Augen zu. Deshalb konnten sich die Flotten der Free Cyber auch so rasch zusammenschließen. Die Außenposten liegen sehr abgeschieden – viele von ihnen eingebettet in den Flux, so wie unsere Festung, ohne Zugang zu Rohmaterialien. Für uns ist es überlebenswichtig, dass wir neue Welten zum Besiedeln finden. Unsere Zeit in dieser Region des Alls geht zu Ende.« Er legte eine Kunstpause ein. »Vielleicht kennen Sie das alte Sprichwort: ›Ein Volk, das keine Visionen kennt, stirbt aus.‹ Nun ja, die Anführer der Zentristen haben von ihren Visionen längst Abschied genommen. Doch es gibt Leute, die anders denken.«
    »Meinen Sie die Angehörigen der Zentristischen Front?«, fragte Legroeder spöttisch.
    YZ/I zuckte die Achseln. »Mit dieser Gruppe haben wir nichts zu tun, aber es stimmt. Sie leben nach demselben Prinzip. Was glauben Sie, weshalb die Free Cyber seit Jahrzehnten von den reichen Planeten Steuern einkassieren, und das fast ohne Opposition?«
    »Steuern?«, fragte Legroeder zynisch.
    »Lassen Sie uns nicht über die Terminologie streiten.« YZ/I machte eine ärgerliche Geste. Er sah aus, als vermisse er die Zigarre, die er ausgedrückt hatte. »Wichtig ist, dass sie den Free Cyber beim Bau der Kolonisten-Flotte geholfen haben. Die meisten Schiffe dieser Flotte stammen von den Welten der Zentristen, die es lieber sehen, dass Free Cyber zur Wiege der Sterne aufbrechen als überhaupt niemand. Außerdem …« – YZ/I wackelte mit den Fingern – »wittern sie einen Profit. Natürlich wollen sie auch an einem etwaigen Erfolg partizipieren.«
    »Natürlich«, murmelte Legroeder.
    YZ/I fasste ihn prüfend ins Auge. »Ich glaube, jemand den Sie kennen, ist dabei. Ein gewisser Captain Hyutu, der früher die Ciudad de los Angeles kommandierte.«
    Legroeder war baff. »Captain Hyutu!«
    »Jetzt dient er in der Flotte von Kilo-Mike/Carlotta. Er soll ein richtiger übler Kerl sein, wird behauptet. Ein Lügner, wie es im Buche steht.«
    Legroeder stieg die Galle hoch.
    YZ/I hob die Augenbrauen. »Wissen Sie, weder Hyutu noch KM/C werden von meinem Vorschlag sehr erbaut sein. Sie, Legroeder, könnten jedoch eine persönliche Befriedigung darin sehen.«
    Legroeder reckte das Kinn vor. »Was schlagen Sie vor?«
    »Ach, eigentlich nichts Besonderes.« Angelegentlich betrachtete YZ/I seine Fingerspitzen. »Ich dachte nur, Sie hätten vielleicht Lust, loszuziehen und die Impris zu finden. Und zu versuchen, das Schiff zu uns zu lotsen.«
    Legroeder stockte der Atem. Das Blut rauschte in seinen Ohren, und plötzlich fühlte er sich von der Wirklichkeit entfremdet. Schlug sein Herz noch? Oder hatte er sich vielleicht verhört?
    »Sind Sie okay?«, fragte Yankee-Zulu/Ivan mit einer Stimme, die in Legroeders Kopf nachhallte.
    Tief durchatmen … ja, ich bin okay. Er nickte, weil er seiner Stimme nicht traute.
    »Ich hatte schon Angst, sie erlitten einen Herzanfall oder etwas ähnliches.«
    Viel hätte dazu nicht gefehlt, dachte Legroeder.
    »Was halten Sie von meinem Plan? Machen Sie mit?«
    Legroeder räusperte sich. »Sie wollen, dass ich die Impris suche?«
    »Orten Sie das Schiff, stellen Sie fest, ob es an Bord noch eine lebendige Seele gibt, stellen Sie einen Kontakt her, untersuchen Sie den Fall mit größtmöglicher Gründlichkeit. Und bringen Sie das Schiff zurück – falls möglich.«
    Das Schwindelgefühl flaute ab. »Ich … äh … wusste, nicht, dass die Impris verschwunden ist. Von Ihrem Standpunkt aus gesehen, meine ich.«
    »Nun ja, das Schiff ist nicht direkt verschollen. Zweifelsohne ist KM/C über den ungefähren Kurs der Impris auf dem Laufenden. Dieser Außenposten benutzt sie nämlich als Köder, um vorbeiziehende Schiff zu kapern. Ich hingegen weiß so gut wie

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