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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Schwerwiegendes zu verhindern – aber was?« Peter blickte Harriet in die Augen. »Seine Aufzeichnungen hat er nicht zerstört. Er gab sie Ihnen mit.«
    Harriet holte tief Luft und kämpfte gegen den aufsteigenden Schwindel an. »Aber wie und womit hat man ihm gedroht? Immerhin beging er lieber Selbstmord, als sich erpressen zu lassen.« Sie zog die Stirn kraus und dachte an die Aufzeichnungen, die sich nun in ihrem Besitz befanden. Und sie war froh, dass sie Kopien an mehreren sicheren Aufbewahrungsorten versteckt hatten. Abermals begegnete sie Peters Blick. »Ich sehe es Ihnen an. Sie möchten mir noch etwas sagen.«
    Peter grinste schief. »Nicht sagen, sondern zeigen. Erinnern Sie sich noch an den Hund?«
    »Von welchem Hund sprechen Sie?«, fragte Morgan.
    »Von McGinnis' Hund. Harriet weiß Bescheid, nicht wahr?«
    »Wie könnte ich das je vergessen?« Harriet schauderte bei dem Gedanken an den Hund, der sich draußen vor McGinnis' Haus in Zuckungen krümmte, ehe er den Energieschirm durchbrach und vor dem Feuer floh. Sie hatte immer noch Schuldgefühle, weil sie das Tier zurückgelassen hatte. Aber sie hatten auch McGinnis seinem Schicksal überlassen müssen.
    »Nun ja, einer meiner Leute hat ihn gefunden und ihn mitgenommen. Das Tier ist wohlauf.«
    Harriets Herz fing an zu rasen, ohne dass sie den Grund dafür wusste. Morgan klatschte in die Hände und rief: »Wollen wir ihn adoptieren?« Harriet warf ihr einen Blick zu, und Morgan zuckte die Achseln. »Warum denn nicht?«
    Peter fasste Morgan streng ins Auge. »Es stimmt mich glücklich, wenn ich Ihnen eine Freude machen kann. Wenn alles gut geht, können Sie den Hund vielleicht wirklich adoptieren. Aber wie die Dinge liegen, trägt das Tier höchst relevante Informationen mit sich. Ich habe ein Video mitgebracht, um es Ihnen zu zeigen.« Er zog einen Kubus aus der Tasche.
    Harriet deutete auf das Abspielgerät, das die Narseil ihnen zur Verfügung gestellt hatten. Peter steckte den Kubus hinein und erklärte: »Die ersten Szenen wurden in einem konspirativen Haus außerhalb der Stadt aufgenommen, wohin wir den Hund zuerst brachten.«
    Die Aufzeichnungen waren von mäßiger, amateurhafter Qualität. Sie zeigten den braunen Hund, Rufus, in einem spärlich möblierten Zimmer, zusammen mit zwei von Peters Gehilfen, von denen einer mit ziemlich unruhiger Hand die Kamera bediente. Fasziniert schaute Harriet zu. Der Hund sah magerer aus, als sie ihn in Erinnerung hatte, schien aber unversehrt zu sein.
    »Das ist mein Assistent Norman«, erläuterte Peter und meinte den Mann, der vor dem Hund in der Hocke saß und versuchte, das Tier zu beruhigen. »Irv filmt das Ganze. Er fing den Hund ein. Er fürchtet sich vor Hunden, deshalb bin ich sehr stolz auf ihn.«
    Harriet nickte und beobachtete wie gebannt den Bildschirm. Der Hund machte einen sehr verängstigten Eindruck. Und jedes Mal, wenn er das Maul öffnete, um zu bellen, schien sich seine Erregung zu steigern. Den Grund für dieses merkwürdige Verhalten sollten sie bald erfahren. Anstatt zu bellen, gab der Hund entstellte, aber unverkennbar menschliche Laute von sich. »Was ist das?«, hauchte Harriet und beugte sich vor, um besser zu hören. Aus Rufus' Maul strömten heisere, zischende Geräusche. »Das klingt ja wie Worte!«
    » Musssstrrr rzääähln … «, krächzte der Hund.
    »Spricht der Hund?«
    »Hrrr … mussstu … rzääähln …«
    »Musst du erzählen?« Harriet sah Peter an. »Sagt er das?«
    Morgan schüttelte den Kopf. »Das kann doch nicht dein Ernst sein.« Aber ihre Skepsis legte sich, als der Hund sich weiterhin um eine Verständigung bemühte – und sich krümmte, wie um dem Klang seiner eigenen Stimme zu entgehen.
    »Sehr gut, Harriet!«, lobte Peter. »Wir haben viel länger gebraucht, um das herauszufinden. Schauen Sie sich das an!« Er deutete auf den Bildschirm, wo der Hund nun mit der Pfote eine Stelle an seinem Kopfes kratzte. Die Kamera ging näher heran, und man sah etwas hinter dem Ohr des Hundes aufblitzen.
    »Ein Implantat! Jetzt erinnere ich mich, Legroeder hatte es schon bemerkt.«
    »Genau.« Peter schaltete auf Schnellvorlauf. »Es gibt noch mehr von diesen Szenen, wenn Sie wollen, können Sie sich das Band später in voller Länge ansehen. Doch als wir erkannten, dass der Hund versuchte, uns auf das Implantat aufmerksam zu machen, konnten wir etwas unternehmen.« Der Film lief wieder mit normaler Geschwindigkeit ab. Norman sprach beruhigend auf den Hund ein und

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