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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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kleine Halbleiter-Kristalle.
    Als er dann zu einem Sonderauftrag nach Faber Eridani abkommandiert wurde, war er bereits ein erfahrener Soldat, der sich auf Spionagetätigkeit und Undercover-Missionen verstand. Jedenfalls glaubte er das. Doch dann glückte – sehr zu seinem Verdruss – ausgerechnet Renwald Legroeder die Flucht von DeNoble. Nicht nur das, er kam tatsächlich nach Faber Eridani, suchte Jakus auf und stellte die perfekt konstruierte Story in frage, mit der er versucht hatte, den Verlust der L.A. zu erklären. Als dieses Alibi zu wackeln begann, bestanden seine Bosse darauf, seinen Tod vorzutäuschen und ihn von Faber Eridani wegzubringen. Jakus fand, sie hätten lieber Legroeder umbringen sollen, doch die Anhänger der Zentristischen Front hatten gekniffen, als es ernst wurde. Sie wollten die Situation nicht durch einen Meuchelmord zuspitzen; und als sie sich später entschlossen, Legroeder aus dem Weg zu räumen, hatten sie alles gründlich verbockt …
    Wenigstens diente das ganze Fiasko dazu, Jakus wieder in den aktiven Dienst der Piratenflotte zu stellen. Und während er hinausspähte in die ruhige Landschaft des Flux, sagte er sich, dass er noch einmal Glück gehabt hatte, auch wenn er sich gerade langweilte. Einmal musste es ja wieder zu einem Gefecht kommen. Und dieses Mal kämpfte er nicht nur um des Nervenkitzels willen, sondern für die Free Cyber Allianz. Für die Kolonisten-Flotte.
    Er brannte darauf, die nächste Beute zu stellen. Dann würden sie zuschlagen wie eine Kobra – blitzschnell und absolut tödlich.
    Dafür würde Captain Hyutu schon sorgen.

KAPITEL 26 – Faber Eridani: Harriet

    »Peter, ich bin ja so froh, Sie zu sehen!«, rief Harriet, als der Privatdetektiv in den Konferenzraum der Narseiller Botschaft geführt wurde.
    Der Clendornander schien vor guter Laune zu sprühen. »Und ich freue mich, Sie wiederzusehen. Alle beide.«
    »Es kommt mir vor, als seien wir eine Ewigkeit fort gewesen«, meinte Harriet.
    »Seit wir zurück sind, scheint die Zeit still zu stehen«, ergänzte Morgan. »Wir haben uns schon viel zu lange in dieser Botschaft verschanzt.«
    Der Clendornaner kicherte vergnügt. »Dabei sind nur ein paar Wochen vergangen. Aber bis Sie die Botschaft verlassen können, verstreicht vielleicht wirklich eine Ewigkeit.« Er kicherte wieder, als Morgan entsetzt stöhnte, dann wurde er wieder ernst. Er sah aus wie immer, wenn er etwas Wichtiges zu sagen hatte; sein keilförmiger Kopf war leicht zur Seite geneigt, ein Mundwinkel verzog sich zu einem Lächeln, der andere wirkte erwartungsvoll gespannt. »Sind Sie bereit für eine gute Nachricht?«
    Harriet lachte. »Und ob!«
    »Das dachte ich mir.« Der Clendornaner stellte sein Computer-Pad auf den Tisch und klappte es auf. Als er hochblickte, grinste er beinahe wie ein Mensch. »Wir erhielten endlich Einblick in den vorläufigen Bericht über den Fall McGinnis. Es war nicht einfach, an die Unterlagen heranzukommen. Anscheinend wollte jemand verhindern, dass wir ihn sehen.«
    »North?«, spekulierte Harriet.
    Peter zuckte die Achseln. »Mit Sicherheit lässt sich das nicht sagen. Aber ich nehme es stark an.«
    »Warum? Was steht in dem Bericht?«, fragte Morgan. »Wenn man ihn uns vorenthalten will, müssen die Resultate zu unseren Gunsten ausfallen.«
    Der Clendornaner nickte. »Noch ist nichts offiziell, aber ich denke, man wird die Anklage wegen Brandstiftung gegen Sie fallen lassen. Es stellte sich heraus, dass das Feuer im Haus durch einen eingebauten Zündmechanismus ausgelöst wurde.«
    Harriet war verblüfft.
    »Was soll das heißen, ein eingebauter Zündmechanismus?«, fragte Morgan.
    In Peters Augen glomm ein purpurrotes Feuer. »Es handelt sich um eine Selbstzerstörungsvorrichtung. Ich konnte es kaum glauben, bis ich den ganzen Bericht gelesen hatte. Wieso stattet jemand sein Haus mit einem solchen Mechanismus aus? Das ergibt keinen Sinn. Aber die Ermittler gingen äußerst gründlich vor, und sie kamen zu diesem Ergebnis. Anhand der Computer-Logbücher fanden sie außerdem heraus, dass McGinnis selbst die Zerstörungssequenz initiierte.«
    Harriet nahm die Brille ab und rang nach Worten. »Habe ich das richtig verstanden? McGinnis verminte quasi sein eigenes Haus? Weshalb sollte er so etwas tun, es sei denn …«
    »… es sei denn, er fühlte sich bedroht«, ergänzte Peter. »Und er nahm die Drohungen so ernst, dass er bereit war, sich selbst, sein Haus, seine Aufzeichnungen zu opfern, nur um irgendetwas

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