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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Doch das stärkste Gefühl entsprang in ihm selbst, die Ekstase sprudelte in ihm hoch wie Schaum aus einer Champagnerflasche. Wie lange hatte er auf diesen Augenblick gewartet? Auf den Moment, wenn sein Schiff Feuer und Tod ausspie und KM/C triumphierte …
    Alles, was Jakus war und was er darstellte, verdankte er Kilo-Mike/Carlotta. KM/C holte ihn von DeNoble weg und motzte seine Implantate auf, um ihn zu einem hoch geschätzten Mitglied ihrer Streitkräfte zu machen. Er war nicht länger ein »grüner« in den Dienst gepresster Gefangener, sondern ein vollwertiger Kämpfer, der mit den richtigen Leuten verkehrte. KM/C hatte ihm vertraut und ihn zu einer Undercover-Mission nach Faber Eri geschickt; und als es dort ohne seine Schuld zu einem Fiasko kam, erhielt er ohne viel Umstände einen neuen Auftrag. Sie setzten ihn auf den Posten, wo er hingehörte, in das Netz eines Kaperfahrers. Und nun bot sich ihm die Gelegenheit zu zeigen, wozu er imstande war.
    Der Eindringling von Ivan hatte ein paar Treffer abgekriegt – das erkannte man an der Art und Weise, wie das Schiff manövrierte. Sowie der Captain den Befehl gab, würden sie dem Schiff den Todesstoß versetzen – mitten durchs Herz – doch zuerst mussten sie sich um das zweite Schiff kümmern, das aus dem Underflux gekommen war. Es identifizieren.
    Einen Herzschlag später kreischte Hyutus Stimme wie eine Alarmsirene durch das Netz; er hörte sich an, als würde er fluchen. Es ist das Gespensterschiff! Die Impris!
    Entsetztes Gemurmel füllte das Netz; der Wortführer war Jakus. Ivan hatte ihren Köder herausgezogen!
    Später erkunden wir, wie sie es angestellt haben , knurrte Hyutu. Im Augenblick ist es nicht so wichtig. Rigger Bark, bringen Sie uns auf einen Abfangkurs mit Ivan! Wir machen sie fertig!
    Jakus gab seinen Rigger-Kameraden ein Zeichen, sich für den nächsten Angriff zu rüsten. Er vernahm einen Schrei, der durch den Flux gellte – das wütende, trotzige Gebrüll des Feindes. Er grinste breit – und dann erkannte er zu seiner Verblüffung die Stimme. Das war doch nicht möglich! Legroeder? , ächzte Jakus. Legroeder ist hier?
    Wie betäubt wandte er sich an Hyutu. Captain! Captain! Sie werden es nicht glauben …
    *

    Just in diesem Augenblick, so dachte Legroeder, hätten sie ein paar Rigger der Free Cyber gut in ihrem Netz brauchen können, um mit diesen verrückten KM/C-Piraten fertig zu werden. Bei jedem Manöver wurde das Netz stark in Anspruch genommen. Die Ivan-Rigger kannten das Schiff von einem taktischen Standpunkt aus besser, und sie kannten auch den Feind. Aber für einen Austausch der Rigger blieb keine Zeit. Palagren formte die Phoenix zu einem rasch dahinflitzenden Fisch, und sie kämpften darum, dass das Schiff diesem Bild gerecht wurde. Aber da das schadhafte Netz kein großes Tempo mehr zuließ, rückte die Hunter erbarmungslos näher; schließlich konnten sie nur noch entkommen, indem sie ständig die Richtung wechselten und sich auf einem irren Kurs durch die Wolken lavierten, in der Hoffnung, den Feind abzuschütteln.
    Captain – wie stehen die Chancen, dass wir bald einen Schuss abfeuern? , fragte Legroeder besorgt.
    Die Abschussvorrichtungen haben noch keine Energie , schnauzte Glenswarg. Sie müssen uns außer Reichweite der feindlichen Geschütze halten – oder uns so nahe heranbringen, dass wir die Neutraser einsetzen können.
    Legroeder bestätigte; das Schiff rollte und schlingerte, das Netz hatte die Grenzen der Belastbarkeit erreicht, aber sie zwangen die Hunter zu aberwitzigen Flugmanövern. Ker'sell erspähte eine Öffnung – auf seinen Ruf hin machten sie eine Wende, und nach ein paar hastigen Kurskorrekturen schossen sie gefährlich nahe am Feind vorbei und tauschten ein paar Neutraser-Salven aus. Die Phoenix zitterte unter den Treffern, aber sie blieb flugfähig. Als das KM/C-Schiff eine Schleife flog, suchte Legroeder nach Schäden, entdeckte jedoch kaum Anzeichen dafür, dass ihr Beschuss etwas bewirkt hätte.
    Er hörte etwas – was war das? – sein Name hallte durch den Flux: Rigger Legroeder – schön, Sie wiederzusehen …
    Einen Moment lang verschlug es Legroeder die Sprache. Es war Hyutu, der ihn verhöhnte. Legroeder biss sich auf die Lippe, um nicht zu antworten. Ruhig bleiben. Aber er verlor die Beherrschung. Hyutu, du Blut saugender Verräter!
    Hyutus Antwort war ein Lachen – aber Legroeder musste in seiner Hasstirade innehalten, denn Palagrem und Ker'sell gingen in einen Schwindel

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