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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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sie würden zum Wohle der Zentristen-Welten agieren und den Regierungen von Faber Eridani und anderen Planeten nahe legen, die alten Pläne zu einer groß angelegten Exploration der Galaxis wieder aufzugreifen. So weit, so gut. Gleichzeitig paktierten sie heimlich mit einer Piraten-Organisation, die sich die Free Cyber Republic nannte – und die paradoxerweise eine Expansion der Zentristischen Welten kategorisch ablehnte. Laut McGinnis hatte die Zentristische Front beschlossen, dass jede Vergrößerung der von Menschen bewohnten Sphäre – und der sich daraus ergebende Profit-und Machtzuwachs – besser sei als Stagnation. Und um ihre Ziele zu erreichen, war dieser Partei jedes Mittel recht.
    Aber wer steckte hinter der geheimen militärischen Aufrüstung? Jahrelang hatte McGinnis vorsichtig recherchiert, indem er das System durchforstete, mit dem seine Implantate vernetzt waren. Dabei stieß er auf ein paar Namen.
    Ein umfangreicher Index wurde in den Datenspeicher geladen, während McGinnis die Namen aufzählte. Einige Personen waren eindeutig involviert, andere hielten die Verbindung zu der Zentristischen Front durch zwielichtige Mittelsleute oder Scheinorganisationen aufrecht. Diese indirekten Kontakte enthüllten die bekanntesten Namen, wobei sich die Personen in der Grauzone zwischen Illegalität und dem gerade noch Erlaubten bewegten. Unter ihnen fanden sich offizielle Vertreter der Rigger-Gilde und der Raumfahrtbehörde.
    McGinnis hatte viele Umwege und Schleichpfade benutzt, doch letzten Endes konnte er eine schlüssige Beweiskette aufzeigen. Das Büro des Hochkommissars der Raumfahrtbehörde hatte in aller Stille ausgemusterte Waffen aus eigenen Beständen an das private Arsenal der Zentristischen Front verkauft – nicht unmittelbar, sondern durch sorgfältig kaschierte Transaktionen.
    Harriet hielt den Atem an. War Hochkommissar North in eine paramilitärische Verschwörung verwickelt? Wenn ja, wer waren dann seine wirklichen Bosse?
    Corellay ließ ihren Lichtstab durch die Luft zucken und schuf ein geisterhaftes Bild von McGinnis' Gesicht, umlodert von einem emotionalen Feuer – und in den Flammen sah man seine Feinde, ein Abbild der Kräfte, die ihn über seine Implantate attackierten.
    »Dies ist ihr letzter Versuch, mich gefügig zu machen«, erklärte McGinnis mit gepresster Stimme. » ›Töte deine Besucher. Vernichte die Aufzeichnungen über die Impris. Du musst verhindern, dass deine Gäste abfliegen und das Material mitnehmen!‹ Diesem Befehl musste ich mich widersetzen.«
    Corellay drängte Harriet und Dendridan, wieder in das Hologramm einzutauchen, derweil die Bilder an Intensität zunahmen: Unkenntliche Gesichter brüllten McGinnis Befehle zu. Harriet spürte McGinnis' Zorn, den er so lange wie möglich unterdrückt hatte. »Dreißig Jahre lang«, flüsterte McGinnis, »habe ich meine Gedanken vor den Implantaten versteckt. Dreißig Jahre lang habe ich sie getäuscht.« Harriet merkte, wie die Wut in ihren Schläfen pochte, während sie miterlebte, wie McGinnis die Kommandos der Implantate ignorierte und dabei vorgab, ihnen zu gehorchen.
    Harriet hoffte, selbst nie in einen solchen Konflikt zu geraten. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie der Mann es geschafft hatte, seine eigenen Implantate hinters Licht zu führen. Es musste ihn ein unglaubliches Maß an Selbstdisziplin gekostet haben …
    Nun strebten die Bilder dem tödlichen Ende zu. Die Implantate hatten McGinnis' Irreführung bemerkt und versuchten nun mit aller Macht, die Kontrolle zurück zu erlangen. Die Stimme klang abgehackt. »Nicht mehr viel Zeit – Jesus, tut das weh! Sie wollen, dass ich Sie töte! Nehmen Sie diese Informationen und benutzen Sie sie!« Harriet spürte, wie ihr vor Angst die Luft wegblieb.
    »Ich muss diesen Ort jetzt zerstören. Mich von den Implantaten befreien – für immer!«
    Corellay stieß einen Schrei aus, und Harriet spürte eine Welle von fürchterlichen Schmerzen, als reale Flammen aus den Wänden züngelten; eine Leere tat sich auf, als sich McGinnis' Gesicht in einer glitzernden Wolke auflöste.
    Corellay scheuchte sie aus dem Hologramm heraus. Als Harriet und Dendridan davonwankten, sprach Corelly wieder mit ihrer eigenen Stimme. »Hier endet diese Sektion des Daten-Uploads. Es folgen eine Reihe von Bildern – Explosionen, der Ausbruch eines Feuers …« – Flammen schlossen das Hologramm ein –, »danach wird die Welt aus der Sichtweise eines Hundes betrachtet. Rufus befindet sich

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