Am Ende der Ewigkeit
fort. »Zuerst fliegt die Impris nach Faber Eridani. Von dort aus ersuchen wir, sie dem Narseiller Rigging-Institut zur Verfügung zu stellen.«
»Entschuldigen Sie, Rigger …«, protestierte Fre'geel.
»Ich entschuldige gar nichts, Fre'geel. Ihr Volk ist am besten dafür gerüstet, das Schiff zu studieren, dem dürfte Captain Friedman zustimmen. Aber falls nicht – hatten Sie dann geplant, eine Form der Piraterie gegen eine andere auszutauschen und die Impris einfach zu entführen?«
Fre'geel erstarrte und blies hektisch Luft durch seine Kiemen. »Wir hatten nichts dergleichen im Sinn. Aber erlauben Sie mir eine Frage: Vertrauen Sie den Behörden von Faber Eridani?«
Legroeder schluckte. Touche. »Ich denke, darüber sollten wir diskutieren, wenn es so weit ist. Auf alle Fälle bin ich für Sie wichtiger als das Schiff.«
Fre'geel widersprach nicht.
YZ/I blickte Legroeder mit neuem Respekt an. Dann fasste er Deutsch ins Auge, der schweigend herbei geschwebt kam. »Inwieweit waren Sie im Bilde?«
»Ich hatte keine Ahnung«, erwiderte Deutsch. »In diesem Gespräch habe ich eine Menge erfahren.«
»Ich auch«, warf Lanyard eisig ein. »YZ/I, Sie hören sich an, als würden Sie gleich alles verschenken.«
YZ/I wandte sich mit betont ruhiger Miene an Lanyard. »Nicht alles, mein Freund. Und ich rate Ihnen, sich nicht in diese Angelegenheit einzumischen, indem Sie unberechtigte Ansprüche stellen.«
»Ich stelle keine unberechtigten Ansprüche«, versetzte Lanyard steif.
»Dann lassen Sie uns eines klarstellen«, schlug YZ/I vor. »Sie kennen meinen Standpunkt, dass Ivan und die Cyber-Republik ihre Unabhängigkeit ausbauen müssen. Vielleicht haben wir von den Außenwelten genug Steuern einkassiert. Ich setze unsere ganze Hoffnung auf die Kolonisten-Flotte, und wir müssen alles tun, um dieses Projekt zu unterstützten. Und jetzt verraten Sie mir, was dieses Unterfangen mehr fördern könnte als eine Karte von den Quantenrissen, die der Sicherheit unserer Flotte dientl «
Lanyard kniff die Lippen zusammen; er war sichtlich verwirrt. Legroeder wunderte sich, wie YZ/I im Handumdrehen einen offenkundigen Rückschlag in einen politischen Triumph verwandeln konnte. Lanyard suchte nach Einwänden. »Aber was ist mit den anderen? Carlotta …?«
»Ah ja«, erwiderte YZ/I gedehnt. »Sie haben Recht. Wir müssen auch an Carlotta denken.« Er wandte sich an Legroeder. »Sind Sie unseren Freunden von KM/C begegnet?«
»Allerdings. Dabei traf ich ein paar meiner früheren Schiffskameraden wieder«, versetzte Legroeder grimmig.
YZ/I nickte. »Ich wusste nicht, dass Sie auf Ihre alten Bordgefährten treffen würden. Das tut mir Leid. Fanden Sie unsere Reaktion zufrieden stellend?«
Legroeder zuckte die Achseln. »Die Eskortschiffe retteten uns das Leben. Aber mir scheint, dass Sie ein hohes Risiko eingingen, indem Sie einen Ihrer Verbündeten provozierten.«
YZ/I blickte amüsiert zu Lanyard hin, der zu seiner offenkundigen Überraschung feststellte, dass er mit Legroeder einer Meinung war. »Finden Sie, wir hätten vorher mit ihnen verhandeln sollen?«
»Ja, sicher.«
»Sie wären mit unserer Vorgehensweise niemals einverstanden gewesen. Mitunter begreifen sie nicht, was zu ihrem eigenen Nutzen ist. Sie wollten wirklich nicht, dass die Impris geborgen wird. Oder dass man das Geheimnis um sie lüftet. Sie, Legroeder, sind vielleicht der Einzige, dem die Flucht aus einem von KM/Cs Außenposten geglückt ist; auf jeden Fall hat vor Ihnen noch niemand Kunde von der Impris zu den Welten der Zentristen gebracht.«
Legroeder schüttelte den Kopf. »Ich wurde nicht von KM/C gefangen genommen. Ich floh von …«
»DeNoble – ein KM/C Satellit.«
Legroeder blinzelte. »Ich verstehe.«
»KM/C wollte die Impris exklusiv für ihre eigenen Zwecke benutzen.« YZ/I hob die Schultern. »Natürlich hätte Kilo-Mike/ Carlotta gegen unseren Plan, das Schiff zu bergen, protestiert. Ich an ihrer Stelle hätte vielleicht das Gleiche getan.«
»Und was geschieht jetzt?«
»Jetzt werde ich Carlotta davon überzeugen, dass sie diese Karte noch dringender braucht als die Impris . Soll ich Ihnen etwas verraten?« YZ/I fasste Lanyard ins Auge. »Ich glaube, dass sie Einsicht zeigen wird.« Mit flammenden Blicken wandte er sich wieder den anderen zu. »Vor allem, wenn Ihre Informationen tatsächlich so wertvoll sind, wie Sie behaupten.«
»Sie sind äußerst wertvoll«, bekräftigte Legroeder. Vergeblich horchte er in sich hinein, in
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