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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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der Hoffnung, die Implantate würden seine Meinung bestätigen. »Davon bin ich überzeugt.«
    YZ/I ignorierte Lanyards skeptische Einwände, ein erbarmungsloses Grinsen auf dem Gesicht. Das Zimmer verdunkelte sich, und rings umher, durch ihn hindurch , blitzten Bilder von der Kolonisten-Flotte, die sich für ihren Exodus rüstete. Mit dröhnendem Bass erklärte YZ/I: »Hoffentlich täuschen Sie sich nicht, Legroeder. Denn wir werden Sie überall finden. Und Carlotta sieht es ebenfalls nicht gern, wenn sie hinters Licht geführt wird.«

    *

    »Ich lasse Sie von Freem'n Deutsch begleiten«, verkündete YZ/I drei Tage später. »Er fungiert als mein persönlicher Repräsentant und ist autorisiert, die Daten entgegenzunehmen und mir zu überbringen. Ich vertraue darauf, dass er meine Interessen vertritt.«
    Der zur Hälfte aus Metall bestehende Mann nickte, und seine Glasaugen fingen an zu glühen. »Ich freue mich darauf.«
    Legroeder dachte an Deutschs früheres Bekenntnis, von Ivan fliehen zu wollen. Ging er jetzt einen Kompromiss ein? Er versuchte sich vorzustellen, wie die Bevölkerung auf Faber Eridani auf diesen zum Teil cybernetischen Menschen reagieren würde.
    »Werden Sie Rigger Deutsch in Ihr Narseiller Institut Einlass gewähren?«, erkundigte sich YZ/I bei Fre'geel, wobei er sich um einen halbwegs höflichen Ton bemühte.
    Fre'geel sicherte ihm zu, dass Deutsch willkommen sein würde. Alle drei an den Daten interessierte Parteien – die Narseil, die Zentristen und die Cyber – erhielten das Recht, die Informationen zu studieren.
    Während der vergangenen drei Tage hatten sie sich mehrere Male getroffen, um über Themen wie Spionage und Piratentum zu diskutieren. Die Narseiller versprachen, die Koordinaten des Außenpostens Ivan nicht zu veröffentlichen. Im Gegenzug würde diese Festung auf Piraterie verzichten. YZ/I erklärte, die Zeit sei reif, dass die Free Cyber ihre Beziehungen zu den anderen Welten normalisierten. Dies ginge quasi nicht über Nacht, aber wenn man ihnen die Daten über die Impris zugänglich machte, als seien sie gleichberechtigte Partner, sei dies ein erster Schritt in die richtige Richtung.
    Schließlich kam Legroeder wieder auf Harriets Enkelsohn zu sprechen. »Erinnern Sie sich, dass ich Sie bat, mir einen Gefallen zu tun? Es ging um diesen Jungen, Bobby Mahoney.«
    »Wer soll das sein?«
    Verdammt. »Haben Sie es vergessen? Bobby wurde zur gleichen Zeit gefangen genommen wie ich. Er war Passagier auf der Ciudad de los Angeles .«
    YZ/I konzentrierte sich für einen Moment nach innen. »Ach ja – damals war er sechs oder sieben Jahre alt, stimmt's?«
    »Richtig. Jetzt müsste er um die vierzehn sein.« Legroeder beugte sich vor. »Das ist sehr wichtig, YZ/I. Er ist das einzige Enkelkind einer Dame, der ich sehr viel verdanke. Können Sie ihn ausfindig machen? Feststellen, ob er noch am Leben ist? Ihn womöglich sogar befreien?«
    YZ/I hob eine Augenbraue. »Tracy-Ace?«
    Tracy-Ace arbeitete bereits an der Konsole. »Ich hatte bereits nach ihm geforscht. In unserem System sind keine Angaben über ihn enthalten.« Sie blickte zu Legroeder hin. »Aber die L.A. wurde von DeNoble aufgebracht. Was nun, YZ/I?«
    Der Boss rieb sich das Kinn. »Wir haben ein paar Verbindungen zu DeNoble. Es ist zwar ein bisschen kompliziert, weil Sie von dort flüchteten, aber natürlich könnten wir diskret nachfragen. Wenn wir dem Jungen helfen können, tun wir es. Einverstanden?«
    Legroeder merkte, wie der Druck in seiner Brust nachließ. »Einverstanden. Und vielen Dank.«
    »Gern geschehen«, winkte YZ/I ab.
    *

Während die Impris von den Technikern der Cyber untersucht wurde, behandelte man die Passagiere und die Crew als Gäste des Außenpostens Ivan. Vielen Passagieren war es ziemlich gleichgültig, wo sie sich aufhielten; die Tatsache, dass sie einen Sprung von einhundertundvierundzwanzig Jahren in die Zukunft gemacht hatten, raubte ihnen völlig die Orientierung.
    Nicht wenige wollten lieber auf dem Schiff bleiben und wagten sich nur für kurze Ausflüge durch den Außenposten von Bord. Captain Friedman gehörte zu denjenigen, die sich die meiste Zeit auf dem Schiff aufhielten.
    Freem'n Deutsch hatte sich während des Rückflugs mit den Riggern der Impris angefreundet, und auch mit Pen Lee, dem einstigen Gehilfen von Inspektor Gloris Fandrang. Lee, der über ein Jahrhundert lang vergeblich versucht hatte zu verstehen, was der Impris und ihrer Crew widerfahren war, schien nun in einer

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