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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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schließlich kein Geheimnis, dass Hochkommissar North und andere Personen uns bedrängen, Sie in ihren Gewahrsam zu übergeben.«
    »Das ist wirklich kein Geheimnis«, seufzte Harriet.
    »Seien Sie unbesorgt, Mrs. Mahoney. Wenn Ihre Arbeit diesen Leuten so gefährlich werden kann, dass sie verbrecherische Organisationen anheuern, um Sie auszuschalten …«
    »Wir besitzen keine eindeutigen Beweise, dass Angehörige einer Behörde uns die Verfolger auf den Hals hetzten«, hielt Peter ihm entgegen.
    »Das mag sein«, erwiderte der Botschafter. »Doch wir fertigten Holo-Aufnahmen der Wagen an, die Sie verfolgten, und ein Fahrzeug haben wir bereits der Zentristischen Front zuordnen können. Und eine Spur führt erfahrungsgemäß zu der nächsten.« Botschafter Nantock dachte kurz nach. »Wenn Sie Ihre Ermittlungsergebnisse im Worldnet veröffentlichen – und um sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung bitten …« – er schaltete abermals eine Pause ein, und sein Nackensegel richtete sich steil auf –, »besonders, was diese Waffenverkäufe an die Zentristische Front betrifft …«
    »Meinen Sie, damit könnten wir das Ungeziefer ans Tageslicht spülen?«, warf Peter ein.
    Harriet nickte und überlegte laut: »Mittlerweile müssten Mr. North und seine Freunde alarmiert sein. Und wenn man sie dazu bringt, einen Fehler zu begehen …«
    »Genau«, pflichtete der Botschafter ihr bei.
    *

    Bis zum Ende der Woche hatten sie einen detaillierten Plan ausgearbeitet. Den gesamten Text der Interpretation durch Counselor Corellay stellten sie der Öffentlichkeit nicht zur Disposition, sondern sie beschränkten sich auf eine Zusammenfassung und schlossen mit einem Aufruf, jeder, der über weitere Informationen verfüge, möge sich melden. Außerdem richteten sie ein Diskussions-Forum ein, in dem man Kommentare abgeben konnte. Indem sie die breite Masse in die Anschuldigungen einweihten, hofften sie, auf North, die Raumfahrtbehörde und die Rigger-Gilde einen so hohen Druck auszuüben, dass eine Reaktion erfolgen musste. Prinzipiell missbilligte Harriet eine Art Vorverurteilung durch die öffentliche Meinung, und selbst jetzt noch fühlte sie sich nicht wohl, indem sie diesen Weg einschlug. Aber ihre Skrupel verflogen, wenn sie daran dachte, dass man zweimal versucht hatte, sie umzubringen.
    Als sich ihre Vorbereitungen dem Ende näherten, entschuldigte sich Peter, um einen Anruf entgegenzunehmen. Als er zurückkam, blitzten seine Augen wie kleine violette Laternen, und sein Gesicht strahlte.
    Harriet blickte von ihrem Computer-Pad hoch. »Was ist? Haben Sie einen Engel gesehen?«
    »So ähnlich«, antwortete Peter. »Sie haben Maris! Morgan, Georgio und Pew. Sie bringen sie hierher!«
    Harriet stieß einen Freudenschrei aus. Sie sprang auf die Füße, schnappte sich Peter und tanzte mit ihm im Kreis herum. Als sie ihn wieder losließ, wandte sie sich begeistert an Dendridan. »Kann sie hier bleiben? Hätten Sie etwas dagegen?«
    »Im Gegenteil, wir wären entzückt«, erwiderte Dendridan. »Bitte fragen Sie Ihre Leute, ob sie eine diplomatische Eskorte wünschen.«
    Peter lachte. »Ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass die Antwort Ja lauten wird. Aber wenn ich an Pews Fahrweise denke, sind sie hier, ehe Ihre Eskorte sie erreicht.«
    Dendridan kicherte zischend und sprach etwas in sein Koram-Gerät. »Die Eskorte ist unterwegs«, erklärte er.
    »Danke«, flüsterte Harriet.
    »Waren Sie nicht kurz davor, Ihre Mitteilung ins Netz einzuspeisen?«, erkundigte sich der Narseil.
    »Doch, ja«, bestätigte Harriet und wandte sich wieder dem Bildschirm zu. Nach einer abschließenden Prüfung begann sie mit der Transmission.
    *

    Jenkins Talbott schenkte sich einen doppelten Bourbon ein und setzte sich vor die Komm-Konsole in seinem Wohnzimmer. Die Nachrichten wurden gesendet, und sie waren alles andere als erfreulich.
    Besonders nachdem man ihn, Colonel Paroti und noch ein paar andere gleich hier im Büro der Zentristischen Front heruntergeputzt hatte …
    »Was, zum Teufel, ist los mit euch? Ihr wollt Soldaten sein? Offiziere? Ich habe euch auf ein paar Missionen geschickt, und ihr macht aber auch alles falsch!« Ottoson North saß mal wieder auf dem hohen Ross, und da der Mann sich normalerweise nicht mit ihnen zusammen sehen ließ und auch sonst jeden persönlichen Kontakt vermied, wusste man, dass er vor Wut schäumte. Einen nach dem anderen hatte er sie abgekanzelt. Nun kam Talbott an die Reihe. »Sie!« North zielte mit dem

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