Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
Vom Netzwerk:
North die Ursache für viele Probleme, mit denen die Zentristische Front zu kämpfen hatte – und obendrein war er ein richtiges Arschloch. Keiner aus dem Kommandostab wollte darüber reden, aber es entsprach nun mal der Wahrheit. Seit dieser Rigger von Carlotta flüchtete – und in dieser Angelegenheit hatte North alles vermasselt –, jagte eine Panne die nächste. Alles, wofür engagierte Mitglieder der Zentristischen Front seit vielen Jahren arbeiteten, war nun womöglich zum Scheitern verurteilt.
    Jesus, man brauchte sich nur diesen Blödsinn im Worldnet anzusehen …
    Talbott interessierte es nicht, ob North persönlich ruiniert würde. Aber jemand musste verdammt gut Obacht geben, dass er alle anderen nicht mitriss.
    Er holte tief Luft, zog das Keypad auf den Schoß und tippte Anweisungen an seine Gruppenführer ein. Vielleicht war der Kommandostab durch die jüngste Entwicklung wie gelähmt – bis jetzt hatte er keine Antwort auf seine Frage erhalten, wie sie reagieren sollten – aber er konnte zumindest seine eigenen Teams instruieren. » Es gilt, sich auf sämtliche Eventualitäten vorzubereiten. Falls die Sicherheit der Gruppe in Gefahr gerät, müssen wir unabhängig voneinander agieren können. Alle Milizeinheiten, Boden-sowie Lufttruppen, sind in erhöhte Alarmbereitschaft zu versetzen. Für einen solchen Fall haben wir trainiert, Leute! «
    Eigentlich, sagte sich Talbott, sollte sich jemand darauf einrichten, North notfalls zum Schweigen zu bringen. Bei der Vorstellung lief ihm eine Gänsehaut über den Rücken; es behagte ihm nicht, einen kommandierenden Offizier auszuschalten, selbst wenn dieser nur Mist baute. Aber vielleicht ging es nicht anders. Und derjenige, der dann handelte, musste bereit sein, sein Leben einem übergeordneten Ziel zu opfern.
    Jenkins Talbott hatte sich nie davor gedrückt, Opfer zu bringen. Darum ging es letzten Endes doch, oder? Es war ganz einfach.
    Mit zunehmendem Groll und wachsender Entschlossenheit sah er sich die Nachrichten an.
    Dann stärkte er sich wieder mit Bourbon.
    Jawohl, für eine gute Sache musste man seinen Kopf hinhalten. Nur der Tapfere errang Ruhm und Ehre.
    *

    Maris O'Hare traf am Abend ein, begleitet von Morgan und Peters Leuten. Sie sah ziemlich mitgenommen und erschöpft aus, aber auf dem Rückweg nach Elmira hatte Morgan ihr von Legroeder erzählt – und warum sie Zuflucht in der Narseiller Botschaft suchten. Maris war eine dunkelhaarige, kräftige Frau, aber ihre Verletzungen machten ihr zu schaffen, und sie konnte nur mühsam laufen. Ihr Gesicht war verhärmt, um den Hals trug sie einen Verband, die Augen blickten müde. Es grenzte an ein Wunder, dass sie noch am Leben war. Botschaftsangestellte brachten sie in ein Zimmer, wo sie sich ausruhen konnte, während sich die anderen miteinander bekannt machten. Das rasche Auftauchen eines Robodocs und eines Narseiller Arztes schienen Maris zu beruhigen.
    »Ich bin froh, dass ich Sie endlich kennen lerne«, sagte Harriet und drückte ihre Hand, derweil der Robodoc um sie herum schwirrte. »Legroeder war krank vor Sorge um Sie. Er besuchte Sie, wann immer er konnte, als Sie im Krankenhaus im Koma lagen.«
    Langsam atmete Maris ein, in dem Bemühen, sich zu entspannen. Sie machte einen verstörten Eindruck und war gleichzeitig gerührt, weil sie sich endlich unter Freunden befand. Jedenfalls hoffte Harriet, dass sie sie als Freunde betrachtete. Selbst der mit Tentakeln bewehrte Gos'n und der Swert blieben fürsorglich in der Nähe. »Ich war besorgt wegen Legroeder«, erklärte Maris schließlich. »Wo steckt er eigentlich?«
    Harriet sah Morgan an. »Hast du ihr nichts gesagt?«
    »Sie erzählte mir, er hätte den Planeten verlassen«, fuhr Maris fort. »Um nach Beweisen für seine Unschuld zu suchen.«
    Morgan lächelte verlegen. »Ich wollte sie nicht zu früh mit der ganzen Wahrheit konfrontieren.«
    »Was soll das heißen«, fragte Maris alarmiert; sie schob den Robodoc zur Seite, damit sie sich hinsetzen konnte.
    Harriet verzog das Gesicht. »Es ist eine komplizierte Geschichte. Er verließ tatsächlich den Planeten, um nach Beweisen zu fahnden. Denn die hiesigen Behörden wollten ihn ins Gefängnis sperren …«
    »So viel hat Morgan mir verraten.«
    »Nun ja …« Harriet schluckte. »Er begab sich mit den Narseil auf eine ziemlich … riskante Mission.«
    »Mit den Narseil? Worin besteht diese Mission?«
    »Er … äh … fliegt mit ihnen zum Golen Space.«
    »Was?«
    »Dort wollen sie in

Weitere Kostenlose Bücher