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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Legroeder und presste die Hände gegen die Kristallkuppel. »Das ist unser Schiff!«
    »Was haben Sie gesagt?«, fragte Harriet.
    »Verdammt! Das ist unser Schiff!« Legroeder zeigt in die Richtung, in der er die Flugbahn vermutete. »Und das andere Schiff da draußen geht auf Umkehrkurs, um es abzufangen.«
    Harriet stand mit offenem Mund da, während Morgan leise fluchte.
    »Entschuldigen Sssie bitte«, zischelte jemand hinter ihnen.
    Alle drei drehten sich um. Ein sehr groß gewachsener Narseil näherte sich ihnen, in der Hand einen schmalen Umschlag. »Darf ich fragen, wer von Ihnen Mrs. Mahoney ist? Ich überbringe ihr eine Nachricht von ihrem Piloten.« Der Narseil gab Harriet den Brief, verbeugte sich steif und stelzte aus dem Raum.
    »Ich frage mich, was das alles zu bedeuten hat«, murmelte Harriet und öffnete den Umschlag. »Ach du meine Güte!«
    »Was ist? Mom, was ist passiert?«
    Harriet fingerte an ihrer Brille und las die Mitteilung laut vor. »›Mrs. Mahoney, seien Sie gegrüßt. Es tut uns Leid, aber die Umstände zwingen uns, Arco Iris zu verlassen. Wir erhielten die Nachricht, dass ein Kreuzer der Raumfahrtbehörde außerhalb des Hoheitsbereichs in Position gehen wird, um auf uns zu warten. An Bord befinden sich Haftbefehle, und man hat Order, Sie in Gewahrsam zu nehmen. Wenn wir versuchen, Sie irgendwohin zu befördern, wird unser Schiff beschlagnahmt. Leider müssen wir Sie bitten, sich für den Rückflug nach einem anderen Transportmittel umzusehen. Wir bitten um Entschuldigung, wenn wir Ihnen Unannehmlichkeiten bereiten. – Conex.‹« Harriet zerknitterte das Schreiben in der Hand.
    »Diese verfluchten …«, legte Morgan los, dann besann sie sich. »Nein, sie können nichts dafür. Und was tun wir jetzt?«
    Harriet murmelte etwas vor sich hin, glättete das Papier und las die Mitteilung noch einmal. Sie kämpfte sichtlich darum, ihre professionelle Würde zu wahren. »Vielleicht gewähren uns die Narseil diplomatischen Schutz.«
    Diplomatischen Schutz? Legroeder wanderte unter der Kuppel auf und ab. Wenn die Raumfahrtbehörde sie unter Arrest stellte, sowie sie den Asteroiden der Narseil verließen, waren sie hier buchstäblich gefangen. Es sei denn, er entdeckte eine andere Möglichkeit, diesen Ort zu verlassen – aber nicht, um nach Faber Eridani zurückzukehren, sondern um ein anderes Sternsystem anzusteuern. Vermutlich verfügten die hier ansässigen Narseil über Diplomaten-Schiffe. Ob sie ihn als Passagier mitnahmen, stand auf einem anderen Blatt, aber schließlich verfolgten er und die Narseil ein paar gemeinsame Ziele.
    Doch was sollte aus Harriet und Morgan werden?
    Morgan blickte ihn an. »Was denken Sie?«
    »Ich denke«, erwiderte er, »dass wir uns mit diesem Problem an El'ken wenden müssen. Wie lange dauert ein Tag auf diesem Asteroiden?«
    »Achtzehn Stunden«, antwortete Harriet. »Jetzt ist es mitten in der Nacht.«
    »Dann sollten wir uns etwas Schlaf gönnen. Der nächste Morgen kommt schnell genug.«
    *

    Sie trafen den Historiker an seinem Schreibtisch an. Er sah aus, als sei er bereits seit Stunden wach.
    »Haben Sie schon einmal von einer Gruppe gehört, die sich ›Zentristische Front‹ nennt?«, fragte El'ken, ehe sie ein Wort äußern konnten. Er wandte sich von dem langen, in die Höhlenwand eingebauten Pult ab und rieb sich die Hände.
    »Ja, sicher«, erwiderte Harriet. »Warum?«
    »Dann kennen Sie deren Ansicht, dass die Zentristischen Welten wieder die Vorherrschaft über die Galaxis anstreben und ferne Sternencluster kolonisieren sollten? Sie bezeichnen dieses Projekt als ›Kismet-Manifest‹. ›Kein Zögern mehr – die Sterne gehören uns!‹ lautet einer ihrer Slogans.«
    Gereizt fiel ihm Legroeder ins Wort: »Ja, aber …«
    »Interessanterweise wird behauptet, diese Gruppe unterhielte Kontakte zu einigen der alten Cyber-Welten – vielleicht sogar zu den Free Cyber. Den Gegnern der Zentristischen Welten. Ich erwähne das nur, weil hier eventuell eine Verbindung zu Ihrem aktuellen Problem zu suchen ist.«
    »Und seit vergangener Nacht hat sich das Problem noch verschlimmert«, fiel Legroeder ein.
    »Ja, davon habe ich gehört.« In einer sehr menschlich anmutenden Geste legte der alte Narseil die Fingerspitzen gegeneinander. »Die Situation hat eine höchst unerfreuliche Wende genommen, seit das Schiff der Raumfahrtbehörde hier aufkreuzte und Ihr Transportmittel quasi zum Abflug zwang. Vielleicht kann ich etwas für Sie tun – außer dass ich

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