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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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da draußen lauert …« Harriet nahm sich die Brille ab und rieb sich den Nasenrücken. »Gelehrter El'ken, gibt es vielleicht einen anderen Weg, wie wir Legroeder aus dem Faber Eridani-System herausschleusen können, ohne ihn zu den Piraten zurückzubringen?«
    Der Narseil stand auf und trat an den Rand seines Pools. »Mir fällt keiner ein. Wir können ihn nur beschützen, indem er an unserer Mission teilnimmt. Es tut mir Leid.«
    Harriet seufzte. »Was denken Sie, Legroeder? Ihr Leben steht auf dem Spiel.«
    Legroeder nickte stumm. Er hatte keine Antwort parat. Ein paar Augenblicke lang hörte man nichts, außer dem Glucksen des Wassers in El'kens Pool. Schließlich ergriff Harriet wieder das Wort. »Ich finde, eine so schwer wiegende Entscheidung darf man nicht überstürzen. Gelehrter El'ken, gewähren Sie uns ein wenig Zeit, um nachzudenken und uns zu beraten?«
    »Selbstverständlich«, entgegnete El'ken. »Aber zögern Sie nicht zu lange. Ein Weilchen können wir die Raumfahrtbehörde hinhalten. Doch sowie man diplomatischen Druck ausübt …« Er hob die Hände, was einem Achselzucken gleichkam. »Ich danke Ihnen, dass Sie den Vorschlag nicht rundweg ablehnen. Und ich warte auf Ihre Antwort.« Danach stieg er ins Wasser und tauchte ab.
    *

    Der Lunch wurde in ziemlich düsterer Atmosphäre eingenommen. Legroeders Entschluss stand mehr oder weniger fest, ohne dass er es laut aussprach. Er diskutierte mit Harriet und Morgan über die Vorteile und Nachteile des Plans, vielleicht in der vagen Hoffnung, die Frauen könnten ihn umstimmen. Doch bis jetzt hatten sie kein Argument angeführt, das ihn von seinem Vorsatz abbrachte.
    Der Schluss, zu dem er gelangt war, deprimierte ihn, doch er sah keine andere Möglichkeit. »Was auch immer geschieht«, meinte er, »ich werde Maris wohl kaum helfen können. Versprechen Sie mir, dass Sie sich um ihren Verbleib kümmern?«
    »Sie wissen, dass wir Maris nicht im Stich lassen«, erwiderte Harriet. Stirnrunzelnd sah sie ihn an. »Sie haben beschlossen, bei der Operation mitzumachen, stimmt's?«
    »Mir bleibt gar nichts anderes übrig«, entgegnete er. Er wandte sich an Harriet. »Ich werde alle Hebel in Bewegung setzen, um Ihren Enkel zu finden. Das verspreche ich.«
    Harriet nickte. Unfähig, ihre Nervosität zu verbergen, spielte sie mit ihrer Brille. »Legroeder, wenn ich eine andere Möglichkeit wüsste … selbst wenn es hieße, dass Sie sich den Behörden stellen …«
    »Vergessen Sie es, Harriet. Es gibt keine Alternative. Bis wir die Beweise auf Faber Eridani aufstöbern, haben meine Gegner mich längst einer Gehirnwäsche unterzogen.« Er schöpfte tief Atem und bleckte die Zähne. »Könnten wir alle jetzt bitte wieder lächeln?«
    *

    An diesem Nachmittag war El'ken für sie nicht mehr zu sprechen, doch er ließ Harriet mitteilen, dass die Behörden von Faber Eridani bei der Narseiller Regierung Harriets und Legroeders Auslieferung beantragt hatten. Die Zeit lief ihnen davon. Gleich am nächsten Morgen wollte er sich mit ihnen in Verbindung setzen.
    Legroeder zog sich in sein Quartier zurück um nachzudenken; und um zu schlafen, falls er ein Auge zukriegte. Doch letzten Endes tigerte er in dem winzigen Schlafzimmer mit den steinernen Wänden auf und ab. Erinnerungen an den Außenposten der Piraten drängten auf ihn ein; immer wieder hörte er das laute Zuschlagen von Türen, das Gebrüll, die Schläge, wenn man neue Gefangene brachte …
    Der Melder an seiner Zimmertür summte. Er blieb stehen und bemühte sich, in die Realität zurückzufinden. »Wer ist da?«
    »Ich bin's, Morgan. Darf ich hereinkommen?«
    Er öffnete die aus Stein und Metall bestehende Tür. »Ich dachte, Sie seien schon zu Bett gegangen.«
    »Das dachte ich auch. Aber ich habe eine Nachricht für Sie.
    Mutter wollte sie Ihnen bringen, aber ich nahm ihr den Weg ab.« Sie zog ein zusammengefaltetes Blatt Mylar-Papier aus ihrer Brusttasche und reichte es ihm. »Die Mitteilung stammt von El'ken.« Legroeder faltete den Brief auseinander.
    »Rechtsanwältin Mahoney:
    Ich habe gewisse maßgebliche Stellen der Narseiller Marine kontaktiert. Dort ist man bereit, Renwald Legroeder in die Sondereinheit für eine Undercover-Mission aufzunehmen, vorausgesetzt, er stimmt einigen vorübergehenden aber unbedingt notwendigen chirurgischen Veränderungen und Optimierungen zu. Bis morgen um 0900 Uhr erwartet man eine Antwort. Für den Fall, dass Rigger Legroeder das Team nicht begleiten will, dürfen Sie drei

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