Am Ende der Nacht
zurücklegen,
wurde aber gestört. Jedenfalls ist das eine Spur.«
»McCone, er hatte Flugstunden, da hätte
er doch einen eigenen Plotter gehabt.«
»Nicht unbedingt. Als ich fliegen
gelernt habe, war ich mit Geld knapp dran, also hat mir Matty diesen Plotter
hier geliehen — und ihren Rechner auch. Außerdem hätte er bestimmt keinen
Plotter hier oder auf der Farm gehabt. Sie hätte ihn finden können, und dann
wäre die Überraschung im Eimer gewesen.«
»Okay, das kann sein. Und es kann auch
sein, daß seine Navigationskenntnisse ein bißchen eingerostet waren und er
deshalb einen Plotter brauchte. Aber wir haben nicht die leiseste Ahnung,
welche Karte er benutzt hat, wie groß die betreffende Deviation ist und in
welche Richtung er fliegen wollte.«
»Wo würde er denn eine Karte
hergenommen haben? Aus Mattys Beständen? Nein, zu riskant, sie hätte es merken
können. Aus dem Zubehörshop am Flugplatz? Jemand hätte ihr erzählen können, daß
er eine gekauft hat. Aus dem Shop in Petaluma? Schon eher. Aber...« Ich
inspizierte noch einmal den Tisch, sah den Prospektestapel durch, trat dann ans
Regal. Auf ein paar Sportflug-Magazinen lag der aktuelle Bestellkatalog von
Mickeys Flieger-Versandshop, wo man von Lehrvideos bis zu elektronischen Flugrechnern
alles beziehen konnte. Darauf klebte ein Etikett mit Mattys Namen und
Kundennummer. Ich steckte Katalog und Plotter in meine Umhängetasche.
»Laß uns Zach holen und in die Stadt
zurückfahren«, sagte ich. »Ich glaube, ich habe da eine Idee.«
18
»Ich hasse Sonntage! Nichts offen,
niemand da! Und jetzt erwische ich auch noch weder Mick noch Charlotte. Wo zum
Teufel sind meine Angestellten, wenn ich sie brauche?«
»Entspann dich, McCone.«
»Und warum hat Craig Morland nicht
zurückgerufen? Ich habe ihm die Botschaft gestern abend hinterlassen, Herrgott
noch mal.«
»Er wird schon anrufen. Und Mick und
Charlotte werden auch wieder auftauchen. Und morgen früh ist auch Mickeys
Versandshop zu erreichen.«
»Und auch die Gesinnungsfreunde des
alten Stirling weigern sich, mit mir zu reden.«
»Ich sagte doch, entspann dich. Jetzt
habe ich jedenfalls erst mal Hunger.«
»Das klingt wie eine Wiederholung von
Dienstag abend, aber mir ist nicht nach Pizza.«
»Chinesisch?«
»Bloß nicht. Ich habe gestern in
Dallas-Fort Worth einen absolut gräßlichen chinesischen Hühnersalat
runtergewürgt. Wo zum Teufel stecken sie nur?«
»Die Chinesen?«
»Mick und Charlotte!«
»Okay, du hast keine Lust auf was
Chinesisches oder Pizza, aber vielleicht was Italienisches? Wie wär’s mit
Aubergine Parmiggiana?«
»Ich hab keinen... im Gold Mirror?«
»Salat, frisches Brot, Aubergine und
eine Flasche von diesem tollen Chianti?«
»Okay, vielleicht sollte ich mich
wirklich erst mal entspannen. Ein paar Stunden jedenfalls.«
»Mickeys Fliegerversandshop. Was kann ich
für Sie tun?«
»Mein Name ist Sharon McCone, ich bin
Anwältin und regle die Nachlaßangelegenheiten einer Kundin von Ihnen, Matty
Wildress. Ich dachte, Sie könnten vielleicht mal prüfen, ob da bei Ihnen noch
irgendwelche Rechnungen offen sind?«
»Ms. McCone, ich kann Ihnen gar nicht
sagen, wie betroffen wir über den Tod Ihrer Klientin sind.«
»Danke.«
»Ich sehe mal im Computer nach. Nein,
da ist nichts mehr offen.«
»Laufen denn noch irgendwelche
Bestellungen von ihr? Irgendwelche Sendungen, die wir erwarten sollten?
Vielleicht etwas, was bereits bezahlt ist?«
»Die letzte Bestellung ging vor knapp
zwei Wochen hier ein.«
»Ich glaube nicht, daß die Sendung
schon eingetroffen ist. Könnten Sie mir Genaueres sagen?«
»Sie wurde von einem ihrer Angestellten
aufgegeben, Mr. John Seabrook. Er wollte sie zuerst auf ihr Kundenkonto gehen
lassen, hat es sich dann aber anders überlegt und seine eigene
Kreditkartennummer angegeben. Ich weiß, ehrlich gesagt, nicht, warum wir ihm
nicht ein eigenes Kundenkonto eingerichtet haben. Vielleicht, weil die Sendung
an Ms. Wildress’ Adresse ging.«
»Wann?«
»Noch am selben Tag — Federal Express,
Eilservice.«
»Und worin bestand die Sendung?«
»Zwei Fliegerkarten — Green Bay und die
Twin Cities.«
»Okay, Mick — Wisconsin oder Minnesota.
Welche Airlines fliegen dorthin?«
»Northwest hat vermutlich die meisten
Direktflüge.«
»Wie lange bewahren sie Passagierlisten
auf? Und wem geben sie Einblick?«
»Das weiß ich nicht.«
»Also dann.«
»Also dann was?«
»Find’s raus.«
»Rae, während
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