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Am Ende des Archipels - Alfred Russel Wallace (German Edition)

Am Ende des Archipels - Alfred Russel Wallace (German Edition)

Titel: Am Ende des Archipels - Alfred Russel Wallace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Glaubrecht
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Geologen entdeckt worden sind, im Auge hat, so könnte man das vielleicht in Zweifel ziehen; allein wir sollten ihre Zahlen nicht lediglich mit denen vergleichen, welche jetzt auf der Erde existieren, sondern mit viel größeren. Wir haben keinen Grund zu glauben, dass die Zahl der Arten auf der Erde zu irgendeiner früheren Periode eine geringere gewesen, als sie es jetzt ist; auf jeden Fall war der im Wasser lebende Anteil, welchen die Geologen am besten kennen, wahrscheinlich oft ebenso groß oder größer. Nun wissen wir, dass viele vollständige Artenwechsel stattgefunden haben; neue Reihen von Organismen sind zu vielen Malen anstelle der alten, welche ausstarben, eingeführt worden, sodass der Totalbetrag, welcher auf der Erde von der frühesten geologischen Periode her vorhanden ist, sich in derselben Proportion zu dem jetzt lebenden verhalten muss, wie die ganze menschliche Rasse, welche auf der Erde gelebt hat und gestorben ist, zu der Bevölkerung der Jetztzeit. Denn es war zweifellos zu jeder Zeit die ganze Erde ebenso wie jetzt mehr oder weniger der Schauplatz des Lebens, und wenn die aufeinanderfolgenden Generationen jeder Art starben, so wurden wohl ihre Überreste und dauerhafteren Teile an allen Stellen der damals existierenden Seen und Ozeane, welche wir Grund haben eher ausgebreiteter als weniger ausgebreitet als zur Jetztzeit anzunehmen, niedergelegt. Um also den Wert unserer möglichen Kenntnis der früheren Welt und ihrer Bewohner zu verstehen, müssen wir nicht das Areal des ganzen Feldes unserer geologischen Untersuchungen mit der Oberfläche der Erde vergleichen, sondern das Areal des untersuchten Teils einer jeden Formation separat mit der ganzen Erde. Während der Silur-Periode beispielsweise war die ganze Erde silurisch; Tiere lebten und starben, verbreiteten ihre Überreste mehr oder weniger über das ganze Areal der Erdoberfläche hin und waren wahrscheinlich (wenigstens die Arten) fast ebenso mannigfaltig in verschiedenen Breiten und Längen wie heutzutage. In welcher Proportion stehen die silurischen Distrikte zu der ganzen Oberfläche der Erde, Land und Meer, (denn weit ausgedehntere silurische Distrikte existieren wahrscheinlich unter als über dem Ozean), und ein wie großer Teil der bekannten silurischen Distrikte ist tatsächlich nach Fossilien durchforscht worden? Würde das Areal von Felsen, welches faktisch dem Auge offengelegt worden ist, den tausendsten oder den zehntausendsten Teil der Erdoberfläche ausmachen? Man lege sich dieselbe Frage vor in Beziehung auf den Oolith oder den Kalk oder selbst in Beziehung auf besondere Schichten derselben, wenn sie beträchtlich in ihren Fossilien voneinander abweichen, und man wird eine Idee davon bekommen, einen wie kleinen Teil des Ganzen wir kennen.
    Aber noch viel wichtiger ist die Wahrscheinlichkeit, ja fast die Sicherheit davon, dass ganze Formationen, welche die Geschichte ungeheurer geologischer Perioden enthalten, vollständig unter dem Ozean vergraben und für immer außer unserem Bereich liegen. Die meisten der Gebirgsspalten der geologischen Zeiten können so ausgefüllt worden sein, und ungeheure Mengen unbekannter Tiere und solcher, die wir uns kaum vorzustellen vermögen, aber die uns helfen könnten, die Verwandtschaften der zahlreichen isolierten Gruppen, welche den Zoologen beständig in Verlegenheit setzen, aufzuhellen, mögen dort vergraben sein, bis zukünftige Revolutionen sie vielleicht wiederum über Wasser heben, und sie dann irgendeiner Rasse von intelligenten Wesen, welche uns folgen werden, Materialien zum Studium abgeben. Diese Betrachtungen müssen uns zu dem Schluss leiten, dass unsere Kenntnisse der ganzen Reihe der früheren Erdbewohner notwendigerweise höchst unvollkommen und fragmentarisch ist, – ebenso wie es unsere Kenntnis der gegenwärtigen organischen Welt sein würde, wenn wir gezwungen wären, unsere Sammlungen und Beobachtungen nur an Orten zu machen, welche in gleicher Weise an Ausdehnung und Zahl begrenzt wären, wie jene, welche tatsächlich zum Sammeln von Fossilien offengelegt sind. Es ist nun die Hypothese von Professor Forbes ihrem Wesen nach eine solche, dass sie in hohem Grade die Vollständigkeit unserer Kenntnis der ganzen Reihe organischer Wesen, welche auf der Erde existiert haben, fordert. Das scheint, abgesehen von allen anderen Betrachtungen, ein schlagender Einwurf gegen dieselbe zu sein. Man wird vielleicht sagen, dass dieselben Einwürfe gegen eine jede Theorie über einen

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