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Am Ende eines Sommers - Roman

Am Ende eines Sommers - Roman

Titel: Am Ende eines Sommers - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Ashdown
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sich weg und weicht zurück, sodass sie ihn nicht erreichen kann.
    Ich nicke Andy zu, und wir nehmen den Weg in den Wald. Als ich mich umschaue, hat Mum sich anscheinend beruhigt. Sie liegt im Gras und macht ein mürrisches Gesicht. Die Dunkelheit im Wald ist kühl; nur gelegentlich kommt ein warmer Fleck, wo die Sonne durch einen Spalt im Blätterdach scheint. Andy hat einen langen Stock und schwenkt ihn hin und her, um Schlangen zu vertreiben. Er hat eine Heidenangst davor, dass ihn eine Natter beißen könnte. Die einzigen Geräusche kommen von den Vögeln hoch über uns. Sie flattern von Baum zu Baum und begleiten uns; fast ist es, als ob sie uns verfolgten und von ihrem Ausguck hoch oben in den Wipfeln bespitzelten.
    Wir reden erst, als wir auf der anderen Seite in die pralle Sonne hinaustreten.
    »Warum tut sie das?«, fragt Andy und tritt nach dem hohen Gras.
    »Keine Ahnung, Alter«, sage ich. »Sie tut’s einfach. Sie ist so.«
    »Aber keiner von meinen Freunden hat so eine Mum.« Er sieht verletzt und müde aus.
    »Ich weiß, Alter.« Ich klopfe ihm auf den Rücken. »Komm, wir vergessen die Sache. Dad wird sie beruhigen. Sie ist einfach besoffen.«
    Wir gehen weiter durch das überwucherte Feld, bis wir an der gewundenen Straße herauskommen. Wir beschließen, die Straße hinunterzuwandern, die wir am ersten Tag heraufgefahren sind, an dem Steilhang entlang, der sich gleich hinter dem schmalen Grasstreifen öffnet. Mitten auf der Straße liegt eine überfahrene Schlange, platt und grau und riesengroß, und Andy fängt an, mit seinem Stock daran herumzustochern und sie vom Asphalt loszupolken. Ich sage, er soll sie in Ruhe lassen, sonst kommt noch ein Auto und überfährt ihn. Er schnieft und springt auf den Grasstreifen. An den Büschen am Straßenrand wachsen Beeren, aber wir wissen nicht, ob man sie essen kann oder nicht.
    »Ich glaube, das sind Schlehen.« Ich pflücke eine und inspiziere sie. »Aber riskieren würde ich es nicht. Wir fragen Dad, wenn wir zurück sind.«
    Andy pflückt auch eine Beere, legt sie auf die flache Hand und schnippt sie über den Straßenrand ins Leere. Er kniet sich auf den trockenen Randstreifen und reckt sehr vorsichtig den Hals, um hinunterzuspähen.
    »O mein Gott, Jake. Hast du gesehen, wie tief es da runtergeht?« Er rollt einen kleinen Stein über die Kante. »Ich kann nicht glauben, dass wir hier raufgefahren sind. Ich hätte mir in die Hose gemacht, wenn ich gewusst hätte, wie gefährlich das war.«
    Ich beuge mich vor und schaue hinunter und weiche sofort wieder zurück, denn mein Magen macht einen Satz. »Komm. Wir gehen ein bisschen weiter.« Ich strecke die Hand aus, um Andy aufzuhelfen. Er runzelt nervös die Stirn, als ob ich ihn runterschubsen wollte. »Sei kein Idiot«, sage ich.
    Es ist glühend heiß, und ich sehne mich nach dem kühlen Schatten des Waldes. Das T-Shirt klebt mir am Rücken, und mein Nasenrücken brennt. Es ist ungefähr ein Uhr, schätze ich – die schlimmste Zeit, um draußen zu sein, hat Tante Rachel mir gestern erzählt. Andy fängt an zu meckern, weil sein Nacken verbrannt ist. Wir ziehen die T-Shirts aus und legen sie uns wie Schals um den Hals.
    »Okay, wir kehren um«, sage ich. »Wir waren bestimmt eine Stunde weg. Inzwischen dürften sie sich geeinigt haben.«
    Andy läuft noch ein Stück weiter die Straße hinunter, um sich die Blumensträuße anzusehen, die am Straßenrand liegen. »Sind hier Leute gestorben?«, fragt er entsetzt.
    Ich nicke und mache eine Handbewegung über den Straßenrand und pfeife dazu einen Sound Effect. Ich stehe ein Stück von Andy entfernt, und ich sehe einen großen Vogel hinter ihm am Horizont schweben. Er ist unglaublich, und ich zeige darauf, damit Andy ihn auch sieht, aber Andy hebt ebenfalls den Arm und zeigt hinter mich und ist plötzlich bleich. Ich drehe mich um und schaue die Straße hinauf in die Richtung, aus der wir gekommen sind, und wieder kippt die Welt zur Seite. Ich kann es fühlen – als ob die Achse sich verschoben hätte. Zuerst ist alles verschwommen, aber ich bin nicht überrascht, als es klar wird. Unser alter Austin kommt in Sicht, und Mum sitzt am Steuer. Sie rast die staubige graue Straße entlang auf uns zu. Die Zeit scheint langsamer zu laufen. Ich sehe Mums Augen, die ausdruckslos durch die Frontscheibe auf irgendetwas Unsichtbares in der Ferne starren, und ich glaube, sie wird uns über den Haufen fahren, und das war’s. Aber sie tut es nicht. In der Zeit, die ich

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