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Am Ende siegt die Liebe

Am Ende siegt die Liebe

Titel: Am Ende siegt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maren Simonis
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Rottach-Egern zu den Personalwohnungen des Hotels »Sonnenschein« zu schicken.
    Nach ihrem Anruf bei Dr. Schumann war Carola wieder zu Say und deren Schwester zurückgekehrt. Kim ging es von Minute zu Minute schlechter. Sie schien kaum noch bei sich zu sein, re agierte weder auf Worte noch auf Berührungen.
    Say hatte David ins Wohnzimmer gebracht. Der kleine Junge schlief auf der Couch. Er hörte nicht einmal, wie Dr. Schumann kam und ins Nebe nzimmer ging.
    Marc ließ sich sein Erschrecken nicht anmerken. Routiniert untersuchte er die Kranke, stellte einige Fragen und legte eine Infusion.
    »Was vermuten Sie, Herr Doktor?« fragte Say.
    »Einen Blinddarmdurchbruch«, antwortete er. »Ich wünschte, Sie hätten mich früher gerufen, Frau Wagner. Ihre Schwester muß sofort operiert werden. Ich...« Er lauschte nach draußen. Ein gr oßer Wagen hielt vor dem Appartement.
    Auch Carola hatte ihn gehört. Sie eilte zur Eingangstür und öffnete. »Hier bitte«, sagte sie und wies den beiden Sanitätern, die mit dem W agen gekommen waren, den Weg.
    Es war nur noch eine Frage von Minuten, bis Kim auf der Krankentrage lag und in den Wagen geschoben wurde. Say nahm neben dem Fahrer Platz. Der zweite Sanitäter und Marc blieben bei ihrer Schwester.
    »Ich kümmere mich um David, Say«, versprach Carola. »Machen Sie sich um ihn keine Sorgen.«
    »Danke.« Die junge Thailänderin schenkte ihr ein schwaches Lächeln, dann drehte sie sich um und schaute durch ein schmales Fenster in den hinteren Teil des Wagens, wo sich Dr. Schumann um ihre Schwester bemühte.
    Carola wartete, bis der Krankenwagen abgefahren war, bevor sie ins Appartement zurückkehrte. Sie suchte ein paar Sachen für David zusammen, hüllte den kleinen Jungen in eine Decke und trat mit ihm ins Freie.
    »Was ist passiert?« fragte ein junger Mann, der seit dem Frü hjahr als Kellner im Hotel arbeitete. Zusammen mit einigen der anderen Angestellten stand er vor seinem Appartement.
    »Says Schwester ist krank. Dr. Schumann bringt sie gerade nach Tegernsee ins Krankenhaus«, erwiderte Carola. »Sie wußten sicher, daß sie Besuch von ihrer Schwester und ihrem Neffen hat?«
    Die Leute sahen sich betreten an. »Wir nichts gewußt«, sagte ein anderer Mann. Die anderen nickten. »Wir keinen gesehen.« Sie drehten sich um und kehrten in ihre Zimmer zurück.
    Carola konnte sich nicht vorstellen, daß die Leute wirklich nichts von Kim und David gewußt hatten, doch das kümmerte sie auch nicht weiter. Viel wichtiger war es, David ins Hotel hinübe rzubringen, damit er in Ruhe schlafen konnte.
    Der kleine Junge regte sich in ihren Armen. Er schlug die A ugen auf. Verwirrt sah er sie an, dann flüsterte er etwas auf Thai.
    Carola nahm an, daß er nach seiner Mutter fragte. »Deine M ama ist krank, David. Der Onkel Doktor hat sie mitgenommen. Tante Say wird dir morgen alles erklären.«
    David gab ihr keine Antwort. Er legte die Ärmchen um den Nacken der jungen Frau und schloß die Augen. Als sie das Hotel erreichten, stellte sie fest, daß er wieder eing eschlafen war.
     
    * * *
    Say saß im Wartezimmer des Operationstraktes. Eine Schwester hatte ihr eine Tasse Kaffee gebracht. Ihr kam es vor, als würde sie bereits seit Stunden warten. Szenen aus ihrer Kindheit fielen ihr ein. Sie war immer Kims Beschützerin gewesen. Ihre Schwester hatte sich stets auf sie verlassen können, doch dann hatte sie ihren Mann kennengelernt. Er hatte sie mit nach Deutschland geno mmen. War es richtig gewesen, was sie getan hatte? - Vielleicht wäre Kim niemals auf Werner Vogt hereingefallen, wenn sie bei ihr in Bangkok geblieben wäre.
    Plötzlich fühlte sie, daß sie nicht mehr allein war. Sie hob den Kopf. »Herr Lange«, sagte sie überrascht und stand auf.
    »Bleiben Sie sitzen, Say«, bat Michael. »Als ich ins Hotel zurückgekommen bin, hat mir Frau Bender gesagt, was passiert ist.« Er legte den Arm um sie und führte sie zu ihrem Stuhl. »Es tut mir sehr leid.«
    Say setzte sich. »Sie werden wütend auf mich sein«, meinte sie bedrückt. »Ich konnte meine Schwester, nicht verraten. In Thailand haben weder sie noch David eine Zukunft. Ein Kind mit einem ausländischen Vater wird ve rachtet und herum gestoßen.«
    »Ich habe davon gehört«, erwiderte Michael. »Trotzdem  sol lten Sie sich jetzt darum keine Sorgen machen. Im Moment ist es erst einmal wichtig, daß Ihre Schwester gesund wird. Danach werden wir weitersehen.«
    »Ich hätte mit Ihnen sprechen müssen.« Say stützte

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