Am Ende war die Tat
getan und erlebt hatte ... Und das Einzige, was zählte, war, dass sie ohne Polizeieskorte aus diesem Laden würde spazieren können.
Sie biss die Zähne zusammen. Es war egal. Alles war egal. In einer einzigen, schnellen Bewegung zog sie sich das T-Shirt über den Kopf und streifte es ab.
»Dreh dich zu mir um«, befahl er. »Versuch nicht, die Arme vor dich zu halten. Das tust du bei all den anderen Kerlen auch nicht, oder? Lass das T-Shirt fallen! Lass die Arme herunterhängen!«
Sie tat es. Sie stand da. Er verschlang sie mit gierigen Blicken, und er atmete schwer. Er schluckte so mühsam, dass sie es deutlich hörte, obwohl sie drei Meter von ihm entfernt stand. Zu weit weg, wie sich herausstellte. »Eins noch«, sagte er.
»Du hast gesagt...«
»Das war, bevor ich sie gesehen hab. Komm her, na los.«
»Ich werd auf keinen Fall ...«
»Willst du, dass sich die Sache hier erledigt?«, fragte er und hielt das Haarband wieder hoch.
Dann wartete er. Er war sich seiner Sache absolut sicher, wie jemand, der schon oft zuvor hier gestanden und die Gelegenheit beim Schöpfe ergriffen hatte.
Ness trat näher. Sie sah keine andere Möglichkeit. Sie wappnete sich für das, was kommen würde, und als er die Hand auf ihre Brust legte, versuchte sie, nicht zu erschaudern, obwohl sie ein Prickeln in der Nase spürte - Vorbote gänzlich nutzloser Tränen. Seine ganze Hand bedeckte ihre Brust, die Spitzelag im weichen Polster seiner Handfläche. Dann griffen seine Finger zu. Er zog sie näher.
Als sie nur noch einen halben Schritt von ihm entfernt stand, sah er ihr ins Gesicht. »Wir können all das hier unter den Teppich kehren«, sagte er. »Du verschwindest und gehst nach Hause zu Mami. Niemand muss erfahren, dass du dies oder jenes hast mitgehen lassen. Ist es das, was du willst?«
Eine Träne rann ihr über die Wange.
»Du musst es sagen«, erklärte er. »Du musst sagen, dass du es willst.«
Mühsam brachte sie hervor: »Ja.«
»Nein, du musst es sagen, Herzchen.«
»Ja, das will ich.«
Er lächelte. »Wusst ich's doch«, sagte er. »Mädchen wie du wollen das immer. Du hältst jetzt schön still, und ich gebe dir, was du willst, Herzchen. Tust du das für mich? Gib Antwort.«
Ness atmete tief durch. »Ja.«
»Aus freien Stücken?«
»Ja. Ich tu's.«
»Wie schön«, sagte er. »Du bist ein gutes Mädchen.« Dann beugte er sich vor und fing an zu saugen.
Sie kam zu spät zur Kindertagesstätte. Sie legte den Rückweg von der Kensington High Street nach Meanwhile Gardens zurück und zwang sich, nicht an den Umkleideraum zu denken, aber die Anstrengung, die das erforderte, machte sie innerlich rasend. Der Zorn brachte neue Tränen mit sich, und die Tränen führten zu noch größerer Wut. Sie würde zurückgehen und am Personaleingang warten - an der Tür, zu der er sie schließlich gebracht hatte, um sie mit einem freundlichen »Jetzt lauf, Herzchen« in eine Seitengasse zu entlassen -, und wenn er am Feierabend herauskam, würde sie ihn umbringen. Sie würde ihm genau zwischen die Augen schießen, und was sie danach mit ihr taten, war gleichgültig, denn er würde tot sein, und das hatte er verdient.
Sie redete sich ein, sie hätte keine Lust, auf den Bus zu warten, der sie die Kensington Church Street hinauf und zur Ladbroke Grove gebracht hätte. In Wahrheit wollte sie einfach nicht gesehen werden. Zu Fuß fühlte sie sich irgendwie unsichtbar. Ein Gefühl der Demütigung - dessen Existenz sie sich nicht eingestand - spülte über sie hinweg. Der einzige Weg, es nicht zu spüren, war, wütend in Richtung Kindertagesstätte zu stapfen. Rücksichtslos drängte sie sich durch die Massen der Einkaufsbummler und suchte nach irgendetwas, das sie zerstören konnte, als die Menge sich lichtete und sie den vergleichsweise leeren Bürgersteig der Holland Park Avenue entlangging, wo niemand in der Nähe war, den sie anrempeln und beschimpfen konnte. Ihr blieb nichts anderes übrig, als einfach nur weiterzugehen und ihren Gedanken auszuweichen.
In Notting Hill bestieg sie schließlich einen Bus, der gerade an der Haltestelle hielt. Doch auch dieser Bus brachte sie nicht pünktlich zur Arbeit. Mit anderthalbstündiger Verspätung trat sie durch das Tor im Zaun auf den Spielplatz, wo drei kleine Kinder unter den wachsamen Blicken ihrer Mütter in einem flachen Teich planschten.
Der Anblick von diesen Kindern und Müttern machte Ness noch wütender. Es war, als blase man Luft in einen übervollen Ballon.
Sie trat
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