Am Ende war die Tat
Kasse und zeigte darauf. »Eine von denen wär super.«
Den Blick unverwandt auf Joel geheftet, griff der Mann nach einer der Tüten. Er schob sie über die Theke und verfolgte jede von Joels Bewegungen wie eine sprungbereite Katze,während der Junge die Tüte öffnete und die Lampe hineinlegte.
»Danke«, sagte Joel und ging rückwärts Richtung Tür. Er war ebenso unwillig, dem Pakistani den Rücken zuzudrehen, wie umgekehrt. Erst auf der Straße verspürte er Erleichterung.
Auf dem Rückweg nach Meanwhile Gardens und zum Ententeich sah Joel, dass Cal Hancock sein Kunstwerk vollendet hatte. Ein anderer Rasta mit einer Decke um die Schultern hatte den Fußballplatz jetzt in Beschlag genommen, saß in einer Ecke und steckte sich einen Joint an. Drei junge Männer in Sweatshirts hockten in einer anderen Ecke. Einer war dabei, eine Reihe winziger Plastikbeutel aus der Tasche zu holen.
Joel streifte sie mit einem Blick und hastete weiter. Es gab Dinge, die man besser nicht sah.
Er schlug einen anderen Weg zum Ententeich ein als denjenigen, den er und Toby zuvor genommen hatten, am Trellick Tower vorbei und durch den Duftgarten. Er kam an einer anderen Stelle ans Wasser, doch der Entenbeobachtungsposten war von hier aus ebenso versteckt wie von dem früheren Blickwinkel aus. Umso besser. Er beschloss, wieder auf dieses Versteck zurückzugreifen, wenn er Toby in Sicherheit bringen musste.
Er schlitterte zum Steg hinab, näherte sich dem Versteck und rief leise den Namen seines Bruders. Als er keine Antwort bekam, hielt er einen Moment inne, um sich zu vergewissern, dass er an der richtigen Stelle war. Doch die umgeknickten Schilfhalme, dort wo Toby gekauert hatte, sprachen eine un- missverständliche Sprache. Das Brot war verschwunden - und Toby ebenfalls.
»Scheiße«, murmelte Joel. Er schaute sich um und rief nach seinem Bruder - diesmal lauter. Er überlegte, wo Toby überall hingegangen sein konnte, und kletterte zurück auf den Pfad. Dort hörte er wieder die Geräusche von der Skate-Bowl, das Rauschen der Boards auf dem Beton und den Jubel der Skater, die offenbar einen Heidenspaß hatten.
Weil das Wetter so gut war, waren alle drei Ebenen der
Skate-Bowl gut besucht, und sogar Spaziergänger hatten am oberen Rand Halt gemacht, um zuzuschauen. Andere saßen auf den Bänken, die hier und da auf den sachten Hügeln des Parks verstreut standen.
Joel hatte Toby hier erhofft - und tatsächlich: Der Junge saß auf der Umrandung der mittleren Skate-Bowl und ließ die Füße baumeln. Die Hosenbeine seiner Jeans waren hochgerutscht, sodass man das Klebeband an seinen Turnschuhen sehen konnte. Er klatschte mit den Händen auf seinen Schwimmreifen, während vier Jungen auf bunten Skateboards hin und her flitzten. Sie steckten in Schlabberhosen, die tief im Schritt hingen und über den Waden abgeschnitten waren. Darüber trugen sie verwaschene, schlammfarbene T-Shirts mit Band-Logos darauf und auf den Köpfen wollene Skimützen.
Toby rutschte aufgeregt hin und her, während er beobachtete, wie die Skater durch die Röhre schössen, an der Seite emporstiegen, ihre Boards gekonnt im Flug wendeten und wieder herabrauschten, um das Ganze auf der anderen Seite zu wiederholen. Momentan schienen sie noch entschlossen, Toby einfach zu ignorieren, aber er machte es ihnen nicht leicht. Er rief unablässig: »Kann ich auch ma'? Darf ich ma' probier'n? Kann ich? Kann ich?«, während er die Fersen unablässig an die Betonmauer donnerte.
Auf der Brücke, die von der Great Western Road über den Grand Union Canal führte, entdeckte Joel eine Gruppe Halbstarker, die von der höchsten Stelle aus in den Park hinabsahen. Sie wechselten ein paar Worte und kamen dann die Wendeltreppe heruntergepoltert. Joel konnte noch nicht erkennen, wer sie waren. Trotzdem: Ihre Größe, die Art, wie sie sich kleideten, die Gruppenstärke - all das deutete darauf hin, dass sich dort eine Gang näherte, und Joel hatte nicht die Absicht, in der Nähe zu sein, wenn sie zur Skate-Bowl kamen, falls das denn überhaupt ihr Ziel war.
Er hastete zur mittleren Ebene, wo Toby immer noch auf dem Rand hockte und bettelte, auch einmal drankommen zu dürfen. »Tobe, warum haste nich' dahinten bei den Enten gewartet, wie ich gesagt hab? Haste mich denn nich' gehört?«
Doch Toby flüsterte nur: »Guck doch ma', Joel. Ich kann das bestimmt auch. Wenn die mich lassen. Ich frag schon die ganze Zeit. Meinste nich', dass ich das kann?«
Joel warf einen Blick zur
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