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Am Ende zählt nur das Leben

Am Ende zählt nur das Leben

Titel: Am Ende zählt nur das Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja B.
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erkenne ihn manchmal gar nicht wieder. Ich weiß nicht mal, ob er mich noch liebt. Wir leben nebeneinander her.«
    »Was hast du vor?«
    »Ich muss es ihm sagen.«
    Es war schon dunkel, als ich nach Hause kam, und das wollte Ende Mai etwas heißen. Wir hatten über zwölf Stunden Seite an Seite verbracht. Schon lange hatte ich mich nicht mehr so wohlgefühlt.
    Überglücklich fiel ich ins Bett. Meine kleine Sarah schlief neben mir. Ich bleibe hier!, schoss es mir durch den Kopf. Ja , wir bleiben hier! Und dann hörte ich das vertraute Geräusch einer eingehenden SMS . Bevor ich aufs Display schaute, wünschte ich mir innig, dass sie von Robert kam.
    Schlaf gut und träume was Schönes. Habe den Tag mit dir sehr genossen. HDL
    Mein Herz hüpfte, und in meinem Bauch kribbelte es.
    Danke schön. Es war ein total schöner Tag. ILD
    Diese SMS raubte mir fast die Luft. Was hatte ich da geschrieben? ILD , ich liebe dich! Aber es war so. Ich liebte ihn wieder. Die Liebe war zurückgekehrt. Was mochte er über mich denken? Ich wurde immer nervöser und starrte auf mein Handy.
    ILDA . Wir müssen reden.
    Meine Gefühle für Robert waren mir plötzlich vollkommen klar. Er war der Mann meines Lebens. Ich liebte ihn. Sosehr ich mich auch über dieses wunderschöne Gefühl freute, so schwierig erschien mir ein Gespräch mit Cay. Wie sollte ich es ihm erklären? Und wann? Mir konnte es plötzlich nicht schnell genug gehen.
    Ich war immer ehrlich zu meinem Mann gewesen, und so sollte es bleiben. So bald wie möglich musste ich mit ihm sprechen. Am Wochenende war die Hochzeitsfeier meiner Schwester. Danach wollte ich noch einige Tage bleiben. Bis zu meiner ursprünglich geplanten Rückreise konnte es nicht warten. Ich sollte ihn anrufen … Wie konnte ich mich mit Robert treffen, mich wieder in ihn verlieben und meinen Mann in Ahnungslosigkeit lassen? Nein, es musste so schnell wie möglich Klartext gesprochen werden. Zur Not eben auch am Telefon. Am nächsten Abend atmete ich tief durch und wählte unsere Stuttgarter Nummer. Um diese Uhrzeit war Cay sicher zu Hause.
    »Hier ist Katja, wie geht es dir?«
    »Gut! Ich komme grad vom Laufen. So lange und so schnell war ich ewig nicht mehr unterwegs. Hat richtig Spaß gemacht.«
    »Das freut mich. Siehst du, wenn wir nicht da sind, dann kannst du machen, was dir gefällt.«
    »Ja, stimmt. Ich bin richtig gut drauf. Und dann beginnt in der nächsten Woche auch noch die WM . In der Stadt ist schon jetzt richtig was los.«
    »Cay, ich möchte dir etwas Wichtiges sagen. Das kann nicht länger warten. Höre mir bitte gut zu: Ich weiß nicht genau, wo ich anfangen soll, aber ich werde versuchen, mich verständlich auszudrücken.«
    »Das klingt aber ernst.«
    »Ist es auch. Seitdem wir Sarah haben, hast du dich verändert. Ich kann es mir nur damit erklären, dass du ganz offensichtlich kein Familienmensch bist. Im Gegensatz zu mir. Vielleicht bist du nicht dafür geschaffen und fühlst dich wohler, wenn du allein lebst. Bei mir ist das vollkommen anders. Merkst du nicht, wie unsere Tochter unter unserer Unzufriedenheit und unseren Reibereien leidet? Sie spürt doch auch, dass etwas nicht stimmt. Sarah und mir geht es hier oben richtig gut. Und du könntest ohne uns deine Interessen auch wieder besser ausleben.«
    »Puh, was soll ich dazu sagen? Mir geht es auch nicht schlecht, seit ich allein bin. Ich war endlich wieder joggen. Es fühlte sich super an, und am Wochenende habe ich sogar Golf gespielt.«
    »Siehst du! Schön, das freut mich. Wir beide haben ganz unterschiedliche Interessen. Das habe ich in den letzten Wochen, seitdem ich hier oben bin, noch viel deutlicher gemerkt. Cay, ich glaube, es ist besser für uns beide, wenn wir uns trennen.«
    Ich wartete auf eine Reaktion. Er sagte zunächst nichts, und so versuchte ich es mit weiteren Erklärungen, die ich mir in den letzten Tagen immer wieder überlegt hatte.
    »Ich weiß, dass es mit uns nicht so gut läuft, aber müssen wir uns denn gleich trennen?«, fragte er schließlich.
    »Was heißt gleich ?Es ist keine spontane Entscheidung von mir, sondern gut überlegt. Es kriselt doch schon seit Langem. Ich kann nicht mehr zurück.«
    Wieder schwieg er und schien fieberhaft nach einer Lösung zu suchen.
    »Katja, kommt erst mal nach Hause, kommt nach Stuttgart«, bat er schließlich. »Wir sollten uns hier in Ruhe aussprechen. Setzt euch in den Zug und kommt hierher. Danach kannst du wieder hochfahren.«
    »Was? Nein, warum sollte ich

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