Am ersten Tag - Roman
Wortspiele. Meine ganze Karriere liegt in Ihren Händen«, schrie er noch lauter.
Meine Nachbarin öffnete ihr Fenster und schlug vor, meinen Gast ebenfalls durch ihren Garten eintreten zu lassen. Diesen Beitrag würde sie gerne leisten, wenn man so verhindern könnte, die ganze Nachbarschaft zu wecken, fügte sie hinzu.
»Tut mir leid, mich so aufzudrängen«, meinte er, als er mein Wohnzimmer betrat, »doch mir blieb keine andere Wahl. Sagen Sie, für eine bescheidene Zweizimmerwohnung ist das hier doch gar nicht so übel.«
»Ein Raum im Erdgeschoss, einer im ersten Stock!«
»Nun, ich hatte mir das Ganze einfacher vorgestellt. Und Sie können sich dieses Häuschen von Ihrem Gehalt leisten?«
»Sind Sie um diese Uhrzeit hergekommen, um meine Vermögenslage zu überprüfen, Walter?«
»Nein, tut mir leid. Sie müssen mir wirklich helfen, Adrian.«
»Wenn Sie wieder von diesem absurden Projekt mit der Walsh-Foundation anfangen, verlieren Sie nur Ihre Zeit.«
»Wollen Sie wissen, warum niemand Ihre Forschungen an der Akademie unterstützt? Weil Sie ein schrecklicher Einzelgänger sind und nur für sich selbst arbeiten. Weil Sie sich in keine Gruppe einfügen.«
»Nun gut, ich bin erfreut, dass Sie mich so genau einzuschätzen wissen, und welch ein schmeichelhaftes Porträt! Aber würden Sie aufhören, all meine Schränke zu öffnen? Es müsste
noch Whisky neben dem Kamin stehen, falls es das ist, was Sie suchen.«
Walter brauchte nicht lange, um die Flasche zu entdecken. Er nahm zwei Gläser aus einem Regal und streckte sich auf meiner Couch aus.
»Richtig gemütlich bei Ihnen!«
»Soll ich Sie vielleicht durchs Haus führen?«
»Machen Sie sich nicht lustig, Adrian. Glauben Sie, ich würde mich so erniedrigen, wenn ich eine andere Lösung hätte?«
»Ich weiß nicht, was erniedrigend daran sein soll, meinen Whisky zu trinken; er ist fünfzehn Jahre im Fass gereift!«
»Adrian, Sie sind meine einzige Hoffnung, muss ich Sie anflehen?«, setzte mein Gast hinzu - den ich, nebenbei bemerkt, nicht eingeladen hatte - und ging auf die Knie.
»Ich bitte Sie, Walter, lassen Sie das. Auf alle Fälle habe ich nicht die geringste Chance, diesen Preis zu bekommen. Warum also geben Sie sich solche Mühe?«
»Natürlich haben Sie alle Chancen! Ihr Projekt ist das faszinierendste, das ehrgeizigste, das ich kenne, seitdem ich der Akademie angehöre.«
»Wenn Sie glauben, mich mit Ihren übertriebenen Schmeicheleien mürbe zu machen, können Sie diese Flasche behalten und bei sich zu Hause austrinken. Ich habe wirklich Lust, schlafen zu gehen, Walter.«
»Ich schmeichle Ihnen nicht. Ich habe wirklich Ihre Arbeit gelesen, Adrian, sie ist perfekt … dokumentiert.«
Der Zustand meines Kollegen war mitleiderregend. Ich hatte ihn, der gewöhnlich distanziert, fast überheblich war, noch nie so erlebt. Das Schlimmste von allem aber war, dass er es ernst zu meinen schien. Ich hatte die letzten zehn Jahre geopfert, um in fernen Galaxien einen Planeten zu entdecken, der dem unseren ähnlich ist, und in der Akademie kaum jemanden
gefunden, der meine Arbeit unterstützte. Dieser opportunistische Meinungsumschwung belustigte mich dennoch.
»Nehmen wir einmal an, ich gewinne diesen Wettbewerb …«
Ich hatte das kaum ausgesprochen, da legte Walter die Hände zusammen, wie um zu beten.
»Sagen Sie mal, Walter, sind Sie blau?«
»Total, Adrian, aber fahren Sie fort, ich flehe Sie an.«
»Sind Sie noch klar genug, um ein paar einfache Fragen zu beantworten?«
»Gewiss, wenn Sie nicht zu lange warten, sie zu stellen.«
»Nehmen wir einmal an, ich hätte eine winzige Chance, diesen Geldpreis zu gewinnen und überweise ihn als perfekter Gentleman, der ich bin, sogleich an die Akademie. Welchen Anteil dieser Summe wäre unser Rat bereit, für meine Recherchen zu bewilligen?«
Walter hüstelte.
»Würde Ihnen ein Viertel akzeptabel erscheinen? Natürlich würden wir Ihnen ein neues Büro zur Verfügung stellen, eine Vollzeitkraft als Assistentin, und, wenn Sie es wünschen, könnten einige Kollegen zugunsten Ihrer Arbeit von ihren Tätigkeiten freigestellt werden.«
»Bloß nicht!«
»Also kein Kollege … Und was ist mit der Assistentin?«
Ich schenkte Walter nach. Der Regen wurde immer heftiger, und es wäre unmenschlich, ihn bei diesem Wetter und vor allem in diesem Zustand gehen zu lassen.
»Versaut ist versaut, ich hole Ihnen eine Decke, und Sie schlafen auf der Couch.«
»Ich will mich nicht aufdrängen
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