Am ersten Tag - Roman
Theorie tatsächlich zu bestätigen. Trotzdem halte ich es für ratsam, ihn außen vor zu lassen. Sobald es um das Thema geht, das uns heute zusammenführt, ist und bleibt er unberechenbar.«
LONDON: »Es gibt also wirklich ein zweites Objekt, das mit dem unseren identisch ist?«
ATHEN: »Die Form ist anders, aber ihre Zusammengehörigkeit ist jetzt sicher. Obwohl der gestrige Zwischenfall bedauerlich ist, hat er doch den unwiderlegbaren Beweis dafür erbracht. Und wir haben eine Eigenschaft entdeckt, die uns bisher unbekannt war. Einer der unseren hat es mit eigenen Augen gesehen.«
ROM: »Sie meinen den, der niedergeschlagen wurde?«
AMSTERDAM: »Genau den.«
PARIS: »Glauben Sie, dass es weitere solche Objekte gibt?«
AMSTERDAM: »Ivory ist davon überzeugt. Mit Sicherheit wissen wir es nicht. Unsere momentane Sorge ist, das besagte Objekt in unseren Besitz zu bringen und nicht herauszufinden, ob es weitere gibt.«
BOSTON: »Sind Sie da sicher? Wie Sie selbst bereits erwähnten, haben wir Ivorys Warnungen nicht ernst genommen,
und das war ein Fehler. Ich wäre auch dafür, Mittel und Personal bereitzustellen, um dieses Objekt an uns zu bringen, doch ich wüsste gerne, auf was genau wir uns dabei einlassen. Ich bezweifele, dass wir in dreißig Jahren noch da sind!«
AMSTERDAM: »Diese Entdeckung war reiner Zufall.«
BERLIN: »Was bedeutet, dass weitere Zufälle eintreten könnten!«
MADRID: »Ich persönlich halte es für wenig ratsam, zu diesem Zeitpunkt irgendetwas zu unternehmen. AMSTERDAM, Ihr erster Versuch ist gescheitert, ein zweiter Fehlschlag könnte Aufmerksamkeit erregen. Außerdem beweist nichts, dass der oder die, in deren Besitz sich das Objekt augenblicklich befindet, weiß, worum es sich handelt. In diesem Punkt sind wir uns ja selbst immer noch nicht sicher. Wir sollten kein Feuer entfachen, das wir später nicht zu löschen vermögen.«
ISTANBUL: »MADRID und AMSTERDAM vertreten gegensätzliche Standpunkte. Ich schließe mich MADRID an und schlage vor, uns mit einer Beobachtung zu begnügen - vorerst zumindest. Wenn sich die Lage verändert, beraten wir uns erneut.«
PARIS: »Ich teile ebenfalls MADRIDS Auffassung.«
AMSTERAM: »Das ist ein Fehler. Wenn wir die beiden Objekte zusammenbringen, können wir vielleicht mehr herausfinden.«
NEU-DELHI: »Das ist es ja, AMSTERDAM: Wir wollen nicht mehr herausfinden. Wenn wir uns alle seit dreißig Jahren in einem Punkt einig sind, dann in diesem.«
KAIRO: »NEU-DELHI hat ganz recht.«
LONDON: »Wir müssen dieses Objekt konfiszieren und die Akte so schnell wie möglich wieder schließen.«
AMSTERDAM: »LONDON hat recht. Der, in dessen Besitz es sich momentan befindet, ist ein herausragender Astrophysiker.
Der Zufall wollte, dass es ihm von einer Archäologin übergeben wurde. Glauben Sie, dass sie angesichts ihrer beider Kompetenzen lange brauchen werden, um herauszufinden, was sie da in Händen haben?«
TOKYO: »Aber wohl nur, wenn sie gemeinsam Überlegungen anstellen. Sind sie noch immer in Kontakt?«
AMSTERDAM: »Nein, im Augenblick nicht.«
TEL AVIV: »Ich schließe mich KAIRO an, warten wir ab.«
BERLIN: »Ich denke wie TEL AVIV.«
TOKYO: »Ich ebenfalls.«
ATHEN: »Sie wünschen also, dass wir sie zur Zeit auf freiem Fuß lassen?«
BOSTON: »Bezeichnen wir es als überwachte Freiheit.«
Nachdem nichts anderes auf der Tagesordnung stand, wurde die Konferenz beendet. Schlecht gelaunt schaltete Vackeers seinen Bildschirm aus. Die Versammlung war nicht zu dem Ergebnis gekommen, das er sich gewünscht hätte, doch da er derjenige gewesen war, der die Bündelung der Kräfte gefordert hatte, musste er sich auch der Mehrheit beugen.
Hydra
Das Wassertaxi setzte uns am späten Vormittag im Hafen ab. Dem Gesicht meiner Tante nach zu urteilen, mussten Walter und ich mitleiderregend aussehen. Sie erhob sich von dem Klappstuhl vor ihrem Laden und kam uns entgegengelaufen.
»Hattet ihr einen Unfall?«
»Warum?«, fragte Walter und versuchte, sein schütteres Haar zu ordnen.
»Habt ihr euch mal angesehen?«
»Sagen wir, die Reise war etwas bewegter als geplant, doch wir haben uns bestens amüsiert«, erklärte Walter jovial. »Aber eine Tasse Kaffee könnte ich gut vertragen, und zwei Aspirin gegen die Krämpfe in meinen Beinen. Sie können sich ja gar nicht vorstellen, wie schwer Ihr Neffe ist!«
»In welchem Bezug steht das Gewicht meines Neffen zu Ihren Beinen, Walter?«
»In keinem, außer dass er eine gute Stunde auf meinem
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