Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Am Fluss des Schicksals Roman

Titel: Am Fluss des Schicksals Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
Vom Netzwerk:
doch eine morbide Neugier hielt sie zurück.
    »Bitte, Francesca, machen Sie einen Rückzieher«, flehte Monty. »Sonst begehen Sie den größten Fehler Ihres Lebens.«
    Francesca erwiderte nichts darauf. Sie senkte den Blick, bis Monty sich entfernt hatte.
    Regina zog sie ein Stück zur Seite, sodass sie vom Saal ausnicht mehr zu sehen waren. »Ich bin derselben Auffassung wie mein Sohn, Francesca. Sie dürfen Silas Hepburn nicht heiraten«, sagte sie mit gedämpfter, aber nachdrücklicher Stimme.
    Francesca wollte ihren Ohren nicht trauen. Zorn stieg in ihr auf. »Was ich mache, hat Sie nicht im Geringsten zu kümmern. Schließlich werde ich nicht Ihren Sohn heiraten, also halten Sie sich gefälligst aus meinen Privatangelegenheiten heraus.«
    »Das kann ich nicht, Francesca. Ich kann nicht zulassen, dass Sie Silas’ Frau werden.«
    »Und warum nicht?«
    Regina schürzte die Lippen. »Ich habe meine Gründe.«
    »Ach ja?« Francesca waren ihre Beweggründe gleichgültig; dennoch war ihre Neugier geweckt. »Nennen Sie mir die Gründe, oder lassen Sie mich in Ruhe.«
    »Ich ... kann nicht.«
    »Dann ist unser Gespräch beendet«, sagte Francesca verärgert.
    »Nein, Francesca, ist es nicht. Jedenfalls nicht, bevor Sie diese Verlobungsfarce beenden. Sie dürfen Silas nicht heiraten. Suchen Sie sich einen anderen Mann ... mit Ausnahme von Monty.«
    Francesca riss die Augen auf. »Ich nehme an, dass ich weder für Silas noch für Monty gut genug bin«, entgegnete sie. »Ist das der Grund?«
    Regina packte die Verzweiflung. Francesca schien fest entschlossen, Silas zu heiraten, und wenn auch nur, um sie zu kränken, doch so weit durfte es nicht kommen. Sie drängte Francesca in eine Kammer neben der Küche und schloss die Tür hinter sich. Sie schwankte, und ihre Augen hatten einen irren Glanz angenommen.
    »Hören Sie mir gut zu«, sagte sie und packte Francesca an der Schulter. »Ich darf Ihnen nicht sagen, woher ich das weiß, aber Silas ist ... mit Ihnen blutsverwandt.«
    Francesca reagierte empört. »Das ist ja lächerlich. GlaubenSie vielleicht, ich wüsste nicht, wenn ich mit Silas verwandt wäre? Mein Vater hätte mir das längst gesagt.«
    »Das ist es ja eben. Joe weiß es nicht.«
    »Wenn das stimmen würde, müsste er es wissen.«
    »Nein, eben nicht ... weil er nicht Ihr leiblicher Vater ist«, brach es aus Regina hervor.
    Francesca war schockiert. »Sie würden lügen, bis sich die Balken biegen, nur um Ihren Kopf durchzusetzen, nicht wahr? Ohne Rücksicht auf die anderen.« Sie stieß Regina zurück. »Halten Sie sich fern von mir, oder ich erzähle Silas und meinem Vater, was Sie eben gesagt haben.«
    Regina wurde blass. »Sie dürfen Silas nichts sagen. Er kennt die Wahrheit nicht, und er darf sie auch niemals erfahren.« Ihre weit aufgerissenen Augen flackerten wild.
    »Das sind ja auf einmal ganz andere Töne. Ich bezweifle sehr, dass Sie die Wahrheit kennen, Regina«, sagte Francesca, der Tränen in die Augen stiegen. »Sie haben sich das alles nur ausgedacht, weil es Ihnen gelegen kommt. Ihr Verhalten ist krankhaft. Und offen gesagt haben Sie weder einen Mann wie Frederick noch einen Sohn wie Monty verdient.«
    Francescas Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Regina wurde weiß wie ein Laken. Francesca nutzte die Gelegenheit, um aus der Kammer zu fliehen. Im Foyer stieß sie prompt mit Neal zusammen, der nach ihr Ausschau hielt. Er ergriff rasch ihre Hand und glitt mit ihr in Silas’ Büro, um ungestört mit ihr zu sein.
    »Was ist los, Francesca?«, fragte er, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte. »Warum weinst du?« Er bemerkte, dass sie am ganzen Körper zitterte.
    »Ich hatte gerade ein ... ein kurzes Gespräch mit Regina Radcliffe«, entgegnete Francesca und atmete tief durch.
    »Was hat sie denn gesagt?«
    Francesca schüttelte den Kopf. »Ich möchte, dass sie damit aufhört, sich in mein Leben einzumischen«, stieß sie hervor.
    »Dazu hat sie kein Recht«, knurrte Neal. Er konnte lediglich vermuten, dass Regina Francesca wieder mit Monty zusammenbringen wollte.
    »Das finde ich auch. Oh, Neal, halt mich einfach fest.«
    Ohne zu zögern, breitete Neal die Arme aus und zog sie an sich. Francesca lehnte den Kopf gegen seine Brust und lauschte seinem kräftigen, regelmäßigen Herzschlag, der ungemein tröstend wirkte.
    »Ich werde sie in ihre Schranken weisen«, versprach Neal erbost. Er wollte verdammt sein, bevor er zuließe, dass die Radcliffes Francesca erneut übel

Weitere Kostenlose Bücher