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Am Fluss des Schicksals Roman

Titel: Am Fluss des Schicksals Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Stimme, aus der verletzter Stolz herauszuhören war. Er warf einen kurzen Blick auf Silas. »Meinen Glückwunsch ... an Sie beide«, fügte er mit sichtlicher Überwindung hinzu.
    »Danke sehr«, erwiderte Silas, der Montys Kummer mit Genugtuung registrierte.
    Für Monty war offensichtlich, dass Silas der Ansicht war, der Bessere von ihnen habe Francescas Herz erobert, was er allerdings keinen Moment glauben wollte. Es hatte nur einen Grund gegeben, dass er überhaupt zu der Feier erschienen war: Er wollte herausfinden, was Francesca dazu getrieben hatte, Silas das Eheversprechen zu geben.
    »Darf ich euch mit Clara Whitsbury bekannt machen«, sagte Monty. »Silas kennen Sie ja bereits, Clara, und meine Mutter ebenfalls. Und das ist mein Vater.«
    »Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich mich an Sie erinnere, Clara, aber ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen«, sagte Frederick höflich.
    »Vielen Dank, Mr Radcliffe.«
    »Und diese junge Dame ist Silas’ Verlobte, Miss Francesca Callaghan«, sagte Monty zu Clara. Er erstickte beinahe an dem Wort »Verlobte«.
    Clara blieb sein bekümmerter Ton nicht verborgen, undsie bemerkte auch den Blick, mit dem er Francesca ansah. Es war offensichtlich, dass er viel für sie empfand. Dies erregte Claras Eifersucht, sodass ihre Begrüßung recht frostig ausfiel. »Sehr erfreut«, sagte sie, wobei sie ihre Rivalin abfällig musterte.
    »Ich freue mich ebenfalls, Ihre Bekanntschaft zu machen«, erwiderte Francesca in bemüht gefasstem Tonfall.
    Den Blick aus schmalen Augen auf Francesca geheftet, hakte Clara sich besitzergreifend bei Monty ein und schenkte ihm ein verführerisches Lächeln. In diesem Augenblick erschien ein Kellner mit einem Tablett voller Weingläser. Als Regina und Clara sich jeweils ein Glas nahmen, bemerkte Francesca, wie sie stumm einen Blick wechselten. Es war offensichtlich, dass die beiden über sie gesprochen hatten und dass Regina kein gutes Haar an ihr gelassen hatte. Dabei fiel ihr Lizzies Bemerkung ein, dass Regina beabsichtigte, ihren Ruf nachhaltig zu schädigen. Offenbar war es ihr bitterernst damit.
    »Entschuldigen Sie mich bitte«, sagte Francesca. Sie konnte Reginas Gegenwart keine Sekunde länger ertragen, sodass sie den Speisesaal verließ und Zuflucht in der Damentoilette suchte, um die Fassung wiederzugewinnen.
    »Beeil dich, Liebling«, rief Silas ihr nach. »Ich möchte dich noch zahlreichen anderen Gästen vorstellen.«
    Francesca schenkte ihm kaum Beachtung, als sie aus dem Saal floh. Sie kämpfte gegen die Tränen an.
    Gleich darauf entschuldigte Monty sich ebenfalls. »Ich habe soeben Herbert Wallace erspäht und muss unbedingt kurz mit ihm reden.« Herbert hatte sich ins Foyer begeben, was Monty die perfekte Ausrede lieferte, Francesca zu folgen.
    Als Francesca die Damentoilette verließ, stand Monty wartend davor.
    »Ich muss mit Ihnen sprechen«, sagte er drängend.
    »Zwischen uns ist alles gesagt, Monty.«
    »Ich war mir sicher, Sie würden diese Verlobungsfarce beenden. Es kann unmöglich Ihr Ernst sein, Silas zu heiraten.«
    »Wen ich heirate, hat Sie nicht zu kümmern, Monty.«
    »Mir ist schleierhaft, warum Sie das tun, Francesca, aber ich kann nicht untätig daneben stehen und zusehen, wie Sie in Ihr Unglück laufen. Das will ich nicht. Dafür sind Sie mir zu wichtig.«
    »Ich laufe nicht in mein Unglück, und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sich nicht weiter einmischen würden. Würden Sie mich jetzt entschuldigen?« Francesca wollte an ihm vorbei, doch Monty hielt ihren Arm fest. Dabei gerieten sie ins Blickfeld der Gäste im Speisesaal, und Regina wurde auf die beiden aufmerksam. Es war deutlich zu erkennen, dass Monty Francesca anflehte, und Regina fühlte sich hin und her gerissen. Einerseits durfte sie nicht zulassen, dass Francesca Silas heiratete – und Monty wäre in der Lage, das zu verhindern –, andererseits musste sie jeden Kontakt zwischen Monty und Francesca unterbinden. Es war eine verzweifelte Situation.
    Regina entschuldigte sich und gesellte sich zu den beiden. »Monty«, stieß sie atemlos vor Angst hervor. »Clara fragt nach dir.«
    Obwohl Monty seine Mutter gehört hatte, war er nicht willens, diese Gelegenheit verstreichen zu lassen, da er mit Francesca noch nicht weitergekommen war. »Ich komme gleich«, entgegnete er.
    »Es ist unhöflich, Clara warten zu lassen, Monty. Außerdem möchte ich mit Francesca sprechen, und zwar alleine.«
    Francesca hätte am liebsten die Flucht ergriffen,

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