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Am Fluss des Schicksals Roman

Titel: Am Fluss des Schicksals Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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innen verschlossen wurde. Unsicher, was sie tun sollte, kleidete sie sich an und begab sich ins Erdgeschoss, wo sie Monty anzutreffen hoffte.
    Auf halbem Weg die Treppe hinunter sah sie Monty im Salon. Er las Zeitung. »Ihre Mutter fühlt sich nicht wohl«, sagte Francesca, als sie die letzten Stufen hinuntereilte. Erst dann bemerkte sie, dass Frederick sich ebenfalls im Salon aufhielt.
    »Was soll das heißen?«, entgegnete Monty besorgt.
    »Fehlt ihr etwas?«, wollte Frederick wissen und bewegte seinen Rollstuhl in ihre Richtung.
    »Ich weiß nicht. Wir waren in meinem Zimmer. Ich habe Kleider anprobiert, und mit einem Mal wurde sie ganz blass und ist in ihr Zimmer gestürmt.«
    »Ich gehe nach oben, Vater«, sagte Monty. Er ließ die Zeitung fallen und stürmte die Treppe hinauf, wobei er immer zwei Stufen auf einmal nahm.
    »Ich werde Mabel bitten, Regina frisches Wasser zu bringen«, sagte Frederick.
    Während die Männer fort waren, ging Francesca unruhig auf und ab. Reginas Verhalten verwirrte und bestürzte sie zugleich. Von einer Minute auf die andere hatte sie sich vollkommen verändert. Und was hatte es mit ihrem Muttermal und ihrem Geburtstag auf sich?
    Das Geräusch von Fredericks Rollstuhl, der sich dem Salon näherte, riss sie aus ihren Überlegungen. Im selben Moment erschien Mabel mit einem Krug Wasser und einem Glas, und auch Monty kam wieder die Treppe herunter.
    »Was ist mit deiner Mutter?«, fragte Frederick.
    »Sie sagt, es gehe ihr gut. Offenbar hatte sie lediglich einen Schwindelanfall. Sie hat sich eine Weile hingelegt.«
    »Meinst du nicht, wir sollten den Doktor rufen?«, fragte Frederick.
    »Das habe ich ihr vorgeschlagen, aber sie sagt, dazu bestehe kein Anlass. Bringen Sie das Wasser nach oben, Mabel«, wies Monty die Haushälterin an.
    »Hat sie etwas über mich gesagt?«, fragte Francesca.
    »Kein Wort. Sie erholt sich bestimmt wieder«, erwiderte Monty und ergriff Francescas Arm. »Ich glaube nicht, dass es ernst ist.«
    Francesca fragte sich, ob sie der Auslöser für Reginas Erregung war. Unweigerlich drängte sich ihr der Gedanke auf, dass Regina verzweifelt war, weil aus ihr, Francesca, niemals eine Dame nach ihren Vorstellungen werden konnte.
    Regina wollte nicht zu Abend essen und blieb auf ihrem Zimmer. Francesca, Monty und Frederick unterhielten sich stundenlang über dieses und jenes, doch es war nicht zu übersehen, dass die beiden Männer in Sorge waren, zumal Regina auf ihr Lieblingsgericht, Lammbraten, verzichtete. Und was Francesca nicht wissen konnte: Es sah Regina überhaupt nicht ähnlich, sich zurückzuziehen, wenn Gäste im Haus waren. Sie legte stets Wert darauf, eine gute Gastgeberin zu sein und sich persönlich um die Besucher zu kümmern.
    Monty begab sich zweimal nach oben, um nach seiner Mutter zu sehen. Beim ersten Mal weigerte sie sich, die Tür zu öffnen; beim zweiten Mal reagierte sie nicht auf sein Klopfen, sodass er annahm, dass sie schlief. Aus Sorge versuchte er es über die Balkontür, fand aber auch diese verschlossen vor, was ihn noch mehr beunruhigte.
    Francesca blieb die Unruhe der beiden Männer nicht verborgen. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie dafür verantwortlich war. Vielleicht hatte sie sich bei der Anprobe derKleider zu viel Zeit gelassen, sodass es Regina zu viel geworden war.
    Nachdem Frederick sich zurückgezogen hatte, schlüpften Monty und Francesca in bequemere Kleidung und machten einen Spaziergang zum Fluss. Es herrschte Windstille, sodass es nicht allzu kühl war; im bleichen Licht der Sterne und des Mondes konnten sie grasende Kängurus erspähen. Monty hatte eine Laterne mitgenommen, damit sie aufpassen konnten, wohin sie traten, nachdem die Herde fast die ganze Woche auf diesem Abschnitt geweidet hatte. Zuerst hatte Francesca den Eindruck, er mache zu viel Aufhebens um ihre Person, aber gleich darauf wurde ihr bewusst, dass er selbst unsicher war. Er hatte ihr Reginas Gummistiefel zur Verfügung gestellt und hatte ebenfalls welche angezogen, weshalb sie die Vorstellung, in einen Kuhfladen zu treten, nicht weiter schlimm fand. Sie zog ihn auf wegen seiner Übervorsichtigkeit, bis er lachen musste.
    »Jemand, der auf einer Rinderfarm lebt, dürfte im Grunde keine Angst davor haben, in einen Kuhfladen zu treten, oder?«, sagte Francesca.
    Monty sah verlegen drein. »Eigentlich habe ich mit dem Vieh nichts zu tun, Francesca. Mein Vater kümmert sich um den Ankauf, während ich die Versteigerungen organisiere und für den

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