Am heißen Strand von Mexico
Wenn das stimmt – und ich habe keinen Grund, an Matts Worten zu zweifeln –, dann wäre mein Auto doch bei der Bar stehen geblieben. Das war aber nicht so. Laut Matt war ich nicht mehr in der Verfassung, selbst zu fahren."
"Interessant." Joe stand auf. "Ich hole mir Eistee. Möchtest du auch welchen?"
"Klingt gut."
Als Joe zurückkam, fragte er: "Du meinst also, jemand hat diesen Ted überredet, dir einen Streich zu spielen?"
"Hm. Schöner Streich. Lindsey hat auch so was erwähnt, aber aus diesem Alter bin ich seit fünfzehn Jahren raus. Und das ist auch die entgegengesetzte Richtung von der Ranch. Warum hätte ich da hinfahren sollen? Ich habe Lindsey mehrere Male zu Hause abgeholt. Aber wenn ich gestern in so schlechter Verfassung war, wäre mir doch sicher nicht nach Sex zu Mute gewesen."
"Das stimmt wohl." Sie saßen eine Weile schweigend da. "Was hast du jetzt vor?" erkundigte Joe sich schließlich.
"Ich habe nicht die geringste Ahnung. Lindsey hat kein Bedürfnis, in absehbarer Zeit zu heiraten, und das ist mir nur Recht. Aber ich weiß nicht, was ich sonst tun kann, um den Senator zu beruhigen."
"Mir ist klar, dass niemand, nicht mal der Senator, dich zu einer Ehe zwingen kann, die du nicht willst. Aber leider wird er seinen Ärger auf dich auf unsere ganze Familie ausweiten."
"Du meinst, diese Sache wird euch schaden?"
"Das ist durchaus möglich."
"Wegen der Wasserrechte?"
"Ja."
Jared schüttelte den Kopf. "Diese Angelegenheit stinkt, Dad. Jemand bemüht sich sehr, mich in Schwierigkeiten zu bringen. Lindsey wird mich bestimmt nicht heiraten, und ich will zwar nicht, dass ihr meinetwegen Probleme bekommt, aber ich kann Lindsey genauso wenig zwingen wie der Senator. Meinst du, er wird sich irgendwann beruhigen?"
"Ich bezweifele es."
"Selbst wenn ich Lindsey überreden könnte, was glaubst du, welche Chance eine solche Ehe hätte?"
"Oh, ich weiß nicht. Nur eine äußerst geringe, nehme ich an."
Danach starrten sie fast eine Stunde lang in die Landschaft, bevor Jared sich wieder zu Wort meldete. "In Ordnung, Dad. Ich rede mit ihr. Vielleicht finden wir eine Lösung, die ihren Vater zufrieden stellt."
"Heißt das, dass du sie heiraten wirst?"
Jared seufzte. "Ja, wenn das nötig ist, damit der Senator nicht weiter hinter mir her ist."
3. Kapitel
Während Jared zu seinem Haus fuhr, überlegte er, ob er aus diesem Albtraum in absehbarer Zeit erwachen würde.
Er war reingelegt worden. Das wusste er, aber vorerst konnte er es nicht beweisen.
Keiner von den Crenshaws konnte es sich leisten, Senator Robert William Russell zum Feind zu haben. Zugang zum Wasser war für alle Landbesitzer im Südwesten von riesiger Bedeutung, besonders für die, die Vieh züchteten.
Es spielte keine Rolle, ob der Senator wirklich so niederträchtig war, dass er die gesamte Familie Crenshaw für Jareds Verhalten verantwortlich machte. Jared wollte nichts tun, was die Interessen seiner Familie gefährden konnte. Es war dringend erforderlich, dass die nicht mehr den aktuellen Gegebenheiten entsprechenden Wasserrechte geändert wurden, und Senator Russell wusste sehr gut, was für eine wichtige Rolle er in dieser Angelegenheit spielte.
Was sollte Jared also tun? Noch mal mit dem Senator reden? Er hatte ihm ja schon erklärt, dass er unfreiwillig in Lindseys Bett gelandet war. Doch das hatte den Mann wenig beeindruckt.
Jared musste den Tatsachen ins Gesicht sehen. Da er sich an die letzte Nacht nicht erinnerte, konnte er auch niemanden davon überzeugen, dass er keinerlei unehrenhafte Absichten gehabt hatte. Sicher, er war scharf auf Lindsey, obwohl ihm nicht mal selbst klar war, warum. Vielleicht lag es daran, dass sie auf eine so zurückhaltende Weise ungemein sexy war. Sie hatte einfach Klasse. Das hatte Jared schon im ersten Moment erkannt.
Als er an diesem Abend ins Bett ging, hatte er das Gefühl, die Lasten der gesamten Welt auf den Schultern zu tragen. Ob ihm das gefiel oder nicht, er musste Lindsey irgendwie davon überzeugen, dass sie das Problem am Besten lösen konnten, indem sie heirateten.
Und eigentlich fand es Jared gar nicht so schlecht, Lindsey zu heiraten. Solange sie begriff, dass es keine richtige Ehe sein würde. Sie würden ihren Vater damit zufrieden stellen, und Jared hatte dann seine Pflicht seiner Familie gegenüber getan.
Wie sein Vater betont hatte, würde eine Ehe, die unter solchen Umständen geschlossen wurde, wahrscheinlich sowieso nicht lange halten. Aber spielte das denn
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