Am heißen Strand von Mexico
würde nichts ändern. Solange sie sich bei dieser Affäre – mit ihrem eigenen Ehemann – keinen Illusionen hingab, würde sie auch nicht verletzt werden.
Jared breitete unter einem der Sonnenschirme ein großes Strandtuch aus. "Bist du soweit?" fragte er, und Lindsey nickte. Dann zogen sie die Sachen aus, die sie über den Badeanzügen trugen.
Und dann betrachteten sie einander für einen Moment.
Wie in stiller Vereinbarung verzichteten sie auf irgendwelche Kommentare und gingen stattdessen ins Wasser, das Lindsey seidenweich vorkam.
"Willst du schwimmen?" fragte Jared.
"Nein, ich werde nur ein bisschen herumplanschen und mich dann in die Sonne legen."
Sie betrachtete seine Rückenmuskeln, als er weiter ins Wasser hineinging. Dann tauchte er unter, und sie sah ihn nicht mehr.
Lindsey stand nun vor dem Problem, wie sie Jared mitteilen sollte, dass sie mit ihm schlafen wollte. Das war schließlich nichts, womit man einfach so herausplatzte. Vielleicht würde sie sich etwas einfallen lassen müssen, um es ihm zu zeigen.
Nach einer Weile setzte sie sich unter den Sonnenschirm. Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, rieb sie sich mit Sonnenlotion ein, setzte die Sonnenbrille auf und hielt Ausschau nach Jared.
An seinem blonden Haar konnte sie ihn gut erkennen. Als er schließlich zu ihr zurückkehrte, atmete er schwer. Er hatte sich offenbar sehr verausgabt. Wahrscheinlich hatte er das nötig gehabt nach dem langen Sitzen.
Sie reichte ihm ein Handtuch. Nachdem er sich abgetrocknet hatte, sagte sie: "Soll ich deinen Rücken und deine Schultern mit Sonnenlotion eincremen, damit du keinen Sonnenbrand bekommst?"
Er sah sie eine Weile stumm an, und sie lächelte unschuldig. "Okay", meinte er dann, streckte sich auf dem Bauch aus und legte den Kopf auf die verschränkten Arme.
Sie ließ etwas Lotion auf seinen Rücken tropfen. Jared verspannte sich sofort.
"Zu kalt?"
"Nein, nein."
Sie verteilte die Lotion auf seinem gesamten Rücken, vom Nacken bis zum Bund der Badehose. Danach rieb sie ihm Nacken und Schultern ein, und er stöhnte wohlig. Als Lindsey ihn dann noch massierte, stellte sie zu ihrer Bestürzung fest, dass es sie erregte, ihn zu berühren. Das war peinlich. Da sie auf einer Mädchenschule gewesen war und ihr Vater sie auch während ihrer Collegezeit immer im Auge behalten hatte, hatte sie wenig Erfahrung mit Männern. Doch jetzt konnte sie Jared gründlich erforschen, alle Einzelheiten seines Rückens, seiner Muskeln. Die breiten Schultern und die schmale Taille faszinierten sie.
Eine Woche lang konnte sie mit ihm schlafen – mit allem, was dazugehörte – ohne Schuldgefühle. Wenn sie nur den Mut dazu aufbrachte.
Das Problem war, wie sie ihm zu verstehen geben sollte, dass sie das wollte.
Als sie mit der Massage fertig war, war Jared fest eingeschlafen. Lindsey bebte vor Begierde. Sie beschloss, schwimmen zu gehen, weil sie hoffte, sich dadurch etwas zu entspannen.
Jared rührte sich nicht, als sie wegging.
Die Sonne ging bereits unter, als Jared die Augen wieder öffnete. Sofort setzte er sich auf und sah sich um. Inzwischen war am Strand wesentlich weniger Betrieb.
Jared schaute zu Lindsey hinüber, die auf der Seite lag und ebenfalls schlief. Er wollte schon nach ihr greifen, um sie zu wecken, da erinnerte er sich an seine neue Regel – keine Berührungen.
"Lindsey?"
"Mm?"
"Es ist schon spät. Wir müssen ins Hotel zurück."
Sie öffnete die Augen und setzte sich dann sofort auf. "Ich hatte gar nicht vor einzuschlafen."
"Ich auch nicht, aber das ist ja egal. Wir sind schließlich hier, um uns zu entspannen. Und da war der erste Tag ja wohl ein Erfolg."
Sie zogen sich wieder an, nahmen Handtücher und Strandtasche und gingen zurück zum Hotel. Auf dem Weg zum Fahrstuhl blieb Lindsey an einem Ständer mit Broschüren stehen. "Sieh mal. Die kennen wir noch nicht."
Jared griff nach einer. "Willst du mit Delfinen schwimmen?"
"Das könnte doch Spaß machen."
"Und es gibt einen Bootsausflug zu den Islas Mujeres, wo alles Mögliche angeboten wird. Da kann man auch Delfine sehen." Jared blätterte ein paar andere Broschüren durch. "Außerdem können wir uns einen Wagen mieten und ein paar von den Maya-Ruinen besichtigen, wenn du möchtest."
"Es ist mir eigentlich egal, was wir tun." Lindsey blickte zum Swimmingpool hinaus, wo ein Kellner einigen Paaren exotische Drinks servierte. "Mir ist gerade etwas klar geworden. Ich hatte noch nie einen richtigen Urlaub. Meine Reisen
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