Am heißen Strand von Mexico
Privatstrände, mehrere Restaurants, Flitterwochensuiten …"
Jared verzog das Gesicht noch mehr. "Flitterwochensuiten? Na toll." Er schloss die Augen wieder.
Lindsey las in ihrem eigenen Tonfall weiter. "Frischgebackene Ehepaare bekommen an ihrem ersten Abend ein Dinner bei Kerzenlicht mit Champagner, Blumen und einem Obstkorb."
Jared öffnete die Augen wieder. "Champagner, ja?"
"Mm. Ich trinke ja selten, aber das klingt nett."
Jared streckte sich. "Ich bin gleich wieder da."
In der kleinen Toilette betrachtete er sich im Spiegel. Warum konnte ihn nicht jemand gleich erschießen, um ihn von seiner Qual zu erlösen? Kerzenlicht, Champagner, Flitterwochensuite. Genau, was man für eine tolle Verführungsszene brauchte.
Was für eine Verschwendung.
Er stellte sich Lindsey in einem dieser durchsichtigen Nachthemden vor, ein Glas Champagner in der Hand, und sein Mund wurde trocken.
"Reiß dich zusammen", ermahnte er sich.
Sobald sie gelandet waren und die Zollkontrolle hinter sich hatten, fuhren sie mit einem Taxi zu ihrem Hotel. "Sieh dir das an", sagte Lindsey nun, als es in Sicht kam. "Das ist ja das reinste Paradies!"
Jared wünschte sich einen Punchingball, um sich abzureagieren. "Wirklich nett."
Es überraschte ihn, dass Lindsey nach seiner Hand griff. "Das wird richtig Spaß machen. Lass uns jede Minute davon genießen."
Er war sprachlos. Vielleicht hatte sie ja nichts für Sex übrig. Vielleicht war sie … Nein, diesen Gedanken sollte er gar nicht zu Ende führen. Sie hatte durchaus reagiert, als er sie geküsst hatte. Was für ein Problem mochte sie haben?
Am Empfang bekamen sie mehrere Broschüren mit diversen Hotelangeboten, um sich etwas davon auszusuchen.
Jared blätterte sie im Fahrstuhl durch. Als sie oben angekommen waren, führte der Page sie einen langen Flur entlang zur letzten Tür. Dann trug er das Gepäck hinein. Jared gab ihm ein paar Geldscheine und nickte, als der Mann sich bedankte.
Die Suite sah aus wie der Set zu einem Hollywoodfilm.
Es gab nur ein Bett, aber ein riesiges. Schließlich war dies ja eine Flitterwochensuite. Außerdem gab es einen Wohnbereich, einen großen Schrank und zwei Badezimmer. Immerhin würden sie dort etwas Privatsphäre haben. In dem einen Bad gab es einen Whirlpool, der Jared sofort auf alle möglichen Ideen brachte.
Nein, daran durfte er nicht denken.
Als er sich alles angesehen hatte, kehrte er zu Lindsey zurück, die aus dem Fenster schaute. Er stellte sich neben sie und steckte die Hände in die hinteren Taschen der Jeans.
"Hübsche Aussicht." Er war entschlossen, höflich zu sein, selbst wenn es ihn umbrachte.
Lindsey lächelte ihm zu. "Hübsch? Eher atemberaubend."
"Richtig." Jared sah allerdings Lindsey an. Ihr Kleid war umwerfend, kürzer als das, was sie sonst trug, und farbenfroher. Es lenkte die Aufmerksamkeit auf ihre gut geformten Beine.
Sie hatte ihr Haar heute nicht aufgesteckt, und das steigerte Jareds Erregung noch mehr.
"Also, was möchtest du gern tun?" fragte er schließlich.
"Wir sollten uns umziehen und an den Strand gehen. Ich kann es kaum erwarten, im Wasser herumzuplanschen. Was hältst du davon?"
Er zuckte mit den Schultern. "Okay."
"Das wird Spaß machen, Jared. Lass uns unsere Zeit hier genießen, ja?"
"Kein Problem." Wenn er das oft genug sagte, würde er ja vielleicht irgendwann selbst daran glauben.
9. Kapitel
Lindsey ging in eins der Badezimmer, um sich umzuziehen, während Jared sich in das andere zurückzog.
Als Lindsey sich ihre Badeanzüge ansah, beschloss sie, sobald wie möglich neue Sachen einzukaufen. Aber schließlich entschied sie sich für den Einteiler. Der hatte vorn einen tiefen Ausschnitt, und hinten war fast gar nichts.
Rasch zog sie Shorts und ein T-Shirt darüber.
Sie packte Sonnenlotion und Handtücher in eine Strandtasche und kehrte ins Zimmer zurück.
Jared hatte Shorts angezogen, die seinen festen Po und seine muskulösen Beine besonders gut zur Geltung brachten. Das Hemd hatte er offen gelassen. Nun schlüpfte er in Sandalen und murmelte dabei etwas darüber, dass er in diesem Aufzug bloß niemandem begegnen wollte, den er kannte.
Das Erste, was Lindsey bemerkte, als sie am Strand ankamen, waren die zahlreichen Frauen, die allein waren. Und jede davon schien Jared anzustarren, als wäre er ebenfalls allein.
Das irritierte Lindsey, obwohl es ja eigentlich keine Rolle spielte. Sie hatte schließlich kein Recht, Ansprüche zu stellen. Was auch immer hier in Cancún geschah,
Weitere Kostenlose Bücher