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Am Horizont die Freiheit

Am Horizont die Freiheit

Titel: Am Horizont die Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorge Molist
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Joan hielt sich neben dem Admiral und deckte ihn.
    Der Kampf dauerte nicht lange. Die Franzosen erkannten, dass die spanischen Galeeren mit Fußsoldaten beladen waren, während sie nur über ihre Matrosen verfügten. Der Kapitän des angreifenden Schiffes, das von der zweiten Galeere aus Vilamarís Flottille bedroht wurde, ließ die Stricke der Enterhaken kappen, die ihn mit der
Santa Eulalia
verbanden, und floh. So konnte er wenigstens sein Schiff retten, obwohl er diejenigen zurücklassen musste, die sich an dem erfolglosen Versuch beteiligt hatten, die Offiziere Vilamarís gefangen zu nehmen.
    Als die französischen Seeleute sahen, dass ihr Schiff davonfuhr, sprangen einige in den Fluss, andere ergaben sich sofort. Der Admiral stieg zusammen mit Joan auf den Mittelgang, um die Lage einzuschätzen. Sie hatten die erste der französischen Galeeren gekapert, den Angriff der zweiten abgewiesen und die Schaluppe und ihre Besatzung befreit, ohne dass die
Santa Eulalia
große Schäden erlitten hätte. Es gab zwar ziemlich viele Verwundete, aber nur sechzehn Tote.
    Allerdings gaben sich die übrigen französischen Galeeren nicht geschlagen und fuhren in den Hafen Ostia zurück, um die Infanterie aufzunehmen, die sie an Land gebracht hatten, als niemand eine Schlacht erwartete.
    Dies war der richtige Zeitpunkt, um Kurs auf Neapel zu nehmen, bevor man sie einholte. Doch seine Beute wollte der Admiral nicht aufgeben.
    »Kapitän Perelló«, erkundigte er sich, »glaubt Ihr, Ihr könnt diese Galeere flottmachen?«
    »Sie muss instand gesetzt werden, am dringendsten die zerbrochenen Ruder, die sich aber sofort ersetzen lassen«, antwortete er unerschütterlich, obwohl seine Rüstung eine große Beule an der Schulter aufwies. »Wenn wir Gefangene und Mannschaft aufteilen, kann ich sie Euch in den Hafen von Neapel bringen, bevor uns die Franzosen einholen.«
    »Übernehmt das Kommando. Wir fahren nach Neapel.«
    Die Umverteilung von Gefangenen und Matrosen ging schnell vonstatten, während sie von den zwei übrigen Galeeren geschützt wurden und die französischen Schiffe in Ostia Fußsoldaten aufnahmen. Als sie zur Tibermündung und dann aufs offene Meer hinausfuhren, verfolgte sie nur eine Galeere, der sich eine zweite in größerer Entfernung und später eine dritte anschloss, und als es auch die vierte tat, war sie kaum noch zu erkennen. Die Galeerensträflinge, die volle Kraft voraus rudern mussten, schnauften und schrien bei jedem Ruderschlag, weil sie von den Aufsehern mit Peitschenhieben angetrieben wurden.
    »Sie werden es nicht wagen, uns lange in den Süden zu folgen«, erklärte Vilamarí. »Ihre Schiffe sind so weit voneinander entfernt, dass ich am liebsten unsere zwei, die nicht am Kampf beteiligt waren, wenden und ihre erste Galeere kapern lassen würde, bevor uns die anderen erreichen.«
    Joan und der Steuermann wechselten einen Blick. Der Admiral meinte es ernst. Doch die Verfolger schienen ihn gehört zu haben. Kurz darauf verringerte die erste französische Galeere ihre Geschwindigkeit und ließ sich von der zweiten einholen. Nach einer mehrstündigen Verfolgung gaben sie auf und drehten ab. Es war zu gefährlich, in neapolitanische Gewässer einzudringen.
    Joan vertraute seinem Buch an: »Es tut mir leid, Papa. Ich konnte es nicht tun.« Eine Träne glitt ihm über die Wange.

85
    U ngeduldig wartete Joan darauf, die blaue Bucht von Neapel zu erblicken, mit dem Vesuv im Hintergrund, der Stadt mit ihren grünen Hügeln und den cremefarbenen, weißen und rosa Häusern. Als er sie entdeckte, überkam ihn ein Schwindelgefühl. Anna war gewiss schon zurückgekehrt. Ob sie ihn wohl noch liebte?
    Bevor sie in den Hafen kamen, ließ er sich vom Bordbarbier rasieren, und er zog die neue Kleidung an, die er in Rom gekauft hatte. Er wollte so vorteilhaft wie möglich aussehen. Weil er es so eilig hatte, das Festland zu betreten, wäre er beinahe mit dem Admiral zusammengestoßen, der gerade mit einer Eskorte fortging, um sich mit dem König zu besprechen.
    »Geht uns das Pulver aus, weil du es so eilig hast, Joan von Llafranc?«, sagte Vilamarí und verbarg ein Lächeln. »Oder enthältst du zu viel Sprengstoff?«
    »Sicher will er zu einem Mädchen, um mit seiner Kanone auf sie zu schießen«, kommentierte Torrent lachend. Dann fragte er boshaft: »Woher nimmst du eigentlich das Geld, wo du doch keinen Sold bekommst?«
    »Ich gehe nicht zu den Huren.«
    »Ach! Das hatte ich ganz vergessen«, erwiderte Torrent. »Du

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