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Am Horizont die Freiheit

Am Horizont die Freiheit

Titel: Am Horizont die Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorge Molist
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dickbäuchigen Mönch in einer schwarzen Kutte kontrolliert wurden.
    Bartomeu sprach kurz mit dem Geistlichen. Nachdem er die Träger bezahlt hatte, rief er die Kinder, die in angemessenem Abstand warteten.
    »Das sind Joan und Gabriel aus Llafranc. Das gehört zu Palafrugell«, stellte er sie dem Mönch vor. »Sie haben ihre Familie verloren, und Bruder Dionís schickt sie Euch, zusammen mit einer Botschaft für Prior Gualbes.« Dann wandte er sich an die Geschwister: »Das ist Bruder Jaume. Er betet nicht nur, sondern beaufsichtigt auch die Küche und die Versorgung.«
    Die Kleinen sagten nichts, und Joan musterte den Geistlichen. Dieser lächelte ihnen zu. Er machte einen angenehmen Eindruck.
    »Los, Jungen, küsst ihm die Hand!«, befahl ihnen Bartomeu.
    Sie gehorchten. Während ihnen der Mönch den Handrücken hinstreckte, um den ehrerbietigen Kuss zu empfangen, zerzauste er ihnen liebevoll die Haare.
    »Ihr seid ja ganz nass! Kommt hinein«, sagte er und zeigte zu einer Tür. »Hier ist die Küche.«
    Sie befanden sich nun in einem großen Raum, der an einem Ende von einem kräftigen Feuer und am anderen von einem hohen Fenster erhellt wurde.
    »Zieht die nassen Sachen aus!«, drängte Bruder Jaume. »Wie kommt es, dass ihr nur ein Hemd und einen Kittel tragt? Habt ihr etwa keinen Mantel?«
    Die Wäsche im Bündel war ebenfalls feucht, und der Mönch holte ihnen trockene alte Soutanen, die sie sich anzogen, und setzte sie auf eine Bank am Feuer. Die Soutanen waren zu groß, aber das störte sie nicht.
    »Ihr seid nach der sechsten Tagesstunde gekommen«, sprach Jaume weiter. »Die Brüder haben schon gegessen und halten Mittagsruhe. Aber noch ist etwas für euch übrig.«
    Aus einem Topf, den er neben das Feuer gestellt hatte, füllte er ihnen zwei Teller mit Kichererbsen und Speck, gab ihnen einen Holzlöffel und ein Stück Brot. Dann goss er ihnen etwas Wein, den er mit Wasser vermischte, in eine große Tasse. Nach einem kurzen Gebet stürzten sich die Kleinen begierig auf das Essen. Als Joan einen Blick mit seinem Bruder tauschte, sah er ihn lächeln. Er erwiderte sein Lächeln. Vielleicht würde es ihnen hier gutgehen, vielleicht könnten sie glücklich werden.
    Bruder Jaume erlaubte ihnen, sich die Teller nachzufüllen, und kurz danach legten sie sich auf ein paar leere Säcke am Feuer. Gabriel kauerte sich neben Joan zusammen und schlief sofort ein. Auch Joan war müde, doch bevor er einschlief, konnte er noch ein Gespräch zwischen Bartomeu und Bruder Jaume mithören.
    »Der Prior Cristòfol de Gualbes ist auf Reisen«, flüsterte der Mönch. »Und dem Subprior wird das überhaupt nicht gefallen. Er wird sehr wütend sein.«

13
    W ir können es uns nicht erlauben, noch zwei hungrige Mäuler zu stopfen!«
    Die Schreie weckten die Kinder, und Gabriel starrte Joan erschrocken an.
    »Ihr nehmt sie auf der Stelle wieder mit!«
    »Aber, Bruder Antoni«, hörten sie, wie Bartomeu widersprach. »Bruder Dionís, der Administrator von Palafrugell, hat mich beauftragt, dass ich sie dem Prior bringe.«
    »Der Prior soll die Vorratskammer versorgen, wozu er verpflichtet ist. Ansonsten kümmert er sich nur darum, prächtig umherzustolzieren und seine Bauten zu vollenden. Nehmt die Kinder mit! Was es hier in der Küche gibt, gehört den Mönchen, und wir können keine weiteren Mäuler davon stopfen.«
    Gabriel schluchzte verängstigt, wobei er kaum ein Geräusch machte, und Joan richtete sich auf, um etwas zu sehen. Vor Bartomeu und Bruder Jaume reckte sich ein Mönch in die Höhe. Er trug ebenfalls eine schwarze Kutte, war groß und mager, hatte dicke Brauen und spärliches Haar. Er zeigte eine strenge Miene, und sein Gesicht war rot vor Wut.
    »Ich kann sie nicht wieder mitnehmen. Ich bringe sie von sehr weit her, und sie haben keine Familie mehr«, entgegnete Bartomeu. »Außerdem ist das ein Auftrag, den der Vertreter des Priorats in Palafrugell erteilt hat. Ich glaube nicht, dass Ihr die Autorität habt, sie zurückzuweisen.«
    »Selbstverständlich kann ich das!«, widersprach der andere. »Ich bin der Subprior und vertrete die Gemeinschaft der Brüder. Wir kümmern uns um die Küche, und der Prior darf uns keine weiteren Tischgäste aufzwingen, wenn er uns dafür nicht entschädigt. Stattdessen bezahlt er spät und schlecht. Außerdem war dieser Dionís immer ein Schützling des Priors, und was er entscheidet, betrifft mich nicht.«
    »Um Gottes willen, Bruder Antoni!«, rief Bartomeu. »Wo es doch nur ein paar

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