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Am Rande Der Schatten

Titel: Am Rande Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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geistige Gesundheit des Königs für die Legalität seiner Erlasse hatte. Und sie hätte auch an Logans Heirat mit Jenine erinnert. Wenn sie Zeit gehabt hätte, hätte Momma K Druck von allen Seiten aufbauen können, um Terah dazu zu bringen, auf ihren Anspruch zu verzichten. Jetzt war all das unerheblich. Sie musste einfach das Unausweichliche abwarten.
    »Mylady«, ergriff Herzog Havrin Wesseros das Wort. »Sie sagen nur, was überall im Königreich in den Hinterzimmern und den großen Räumen gesagt werden würde, bliebe
noch Zeit. Mir scheint, dass wir alle jetzt Entscheidungen zu treffen haben und herzlich wenig Zeit, in der wir sie treffen können.«
    »Ich werde mir ihre Lügen nicht anhören«, zischte Terah.
    »Versteht Ihr denn nicht?«, fragte Herzog Wesseros. »Wenn Ihr sie nicht anhört, wird Logan fortgehen, und er wird nicht allein fortgehen. Er wird die Hälfte unserer Armee mitnehmen, vielleicht mehr. Möchte irgendjemand es mit der Hälfte dieser Armee mit den Khalidori aufnehmen?«
    Schon besser. Aber du machst dir Sorgen, dass die falsche Person fortgehen könnte.
    Agon bemerkte: »Wie Ihr sagt, der König war verrückt, als er starb. Die Sa’kagé hat ihn beim Bankett vergiftet.«
    »Vergiftet? Ihr habt ihn ermordet, Brant!«, rief Garret Urwer aus.
    »Ja, ich habe ihn getötet«, bestätigte Agon. »Ich werde diese Tat jetzt nicht rechtfertigen. Wichtig ist, dass Khalidor die königliche Familie auszulöschen wünschte, um genau eine solche Situation heraufzubeschwören. Sie wünschten, jeden Widerstand zu spalten, bevor er auch nur auf keimen konnte. König Gunder hat das kommen sehen, was der Grund ist, warum er - nicht am Abend des Staatsstreichs, als er vergiftet wurde, sondern früher an jenem Tag - seine Tochter Jenine mit Logan vermählt hat. Viele von Euch haben Lady Graesin einen Eid geschworen. Aber Ihr schuldet Eure Treue bereits Logan Gyre. Daher seid Ihr von Eurem Eid der Herzogin gegenüber entbunden.«
    »Ich entbinde keinen von Euch!«, kreischte Terah Graesin.
    Die Hölle brach los. Edelleute schrien einander an, scharten sich in Gruppen zusammen, um mit ihren Ratgebern und den ihnen am nächsten stehenden Lords zu sprechen, und einige
drängten auf Terah Graesin zu, andere auf Logan. Logan verfolgte das Ganze mit leidenschaftsloser Miene. Auch er verstand.
    »Haltet ein«, sagte Herzog Wesseros. Er sah seiner Schwester Nalia, der letzten Königin, sehr ähnlich. Am Abend des Staatsstreichs war er außerhalb der Stadt gewesen und hatte nach den Ländereien gesehen, die die Lae’knaught im Osten Cenarias besetzt hatten. Er hob die Hände, und allmählich verstummten die Adligen. »Es wird spät, und eine Armee wartet auf uns«, erklärte Herzog Wesseros. »Tretet an die Seite des Mannes oder der Frau, der oder die Eurer Meinung nach über uns herrschen sollte.«
    »Warum stimmt Ihr nicht stattdessen mit den Steinen ab, damit die Leute für den stimmen können, von dem sie wahrhaft wünschen, dass er uns anführen möge?«, schlug Momma K vor. Im Geiste fluchte sie. Sie hätte diesen Vorschlag einen der anderen Lords machen lassen sollen, aber Wesseros war so schnell auf das Thema Abstimmung zu sprechen gekommen, dass Momma K keine Chance gehabt hatte. Alles Gerede war nichts wert, wenn sie nicht geheim abstimmen konnten.
    »Morgen müssen wir auf dem Schlachtfeld stehen. Ich denke, heute haben wir den Mut, in einem Zelt zu stehen«, sagte Terah Graesin. Kluges Miststück.
    Wieder senkte sich Schweigen herab, dann begannen die Menschen sich zu bewegen.
    Momma K hatte niederschmetternd korrekt geraten, wer wo enden würde. Die meisten der geringeren Adligen sahen so aus, als würden sie lieber zu Logan gehen, aber sie wagten es nicht, ihren Lords zu trotzen, weshalb Momma K die geheime Abstimmung gewollt hatte. Terah hatte ihre Bestechungsgelder auf die Mächtigen konzentriert.

    Wie die Dinge lagen, gab es am Ende drei Parteien. Logan, Terah und unentschieden.
    »Wie ich vermutet habe«, bemerkte Herzog Wesseros. Er war der Anführer der Unentschlossenen. »Die Rhetorik hat nichts gebracht. Durch die Ermordung der Gunders sind in unserem Land nur drei große Familien verblieben, und hier stehen wir. Mir scheint, dass es einen goldenen Mittelweg gibt. Logan Gyre, Terah Graesin, werdet Ihr Euren eigenen selbstsüchtigen Ehrgeiz beiseiteschieben, da das Schicksal all Eurer Landsleute auf dem Spiel steht?« Der Narr. Der Idiot. Der von Pocken durchlöcherte Windbeutel. Er hielt sich

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